Seppuku
Montag, den 14. September 2009
Yukio Mishima (1925-1970)
••• Die leidige Kränkelei der letzten Woche hat mich weit hinter alle Planung zurückfallen lassen. So kommt es mir jedenfalls vor; dabei bin ich nur acht Tage »ausgefallen«. Immerhin konnte ich Scheuer lesen. Heute bin ich wieder zu meiner U-Bahn-Lektüre zurückgekehrt. Das ist noch immer Lawrence Grobels Interview mit Capote.
Es wundert nicht, dass Capote sehr pointierte und in aller Regel nicht eben schmeichelhafte Meinungen über die Autoren seiner Zeit hatte. Und natürlich geht er auch heftig mit der Nobelpreis-Jury ins Gericht. Einen der von dieser Jury zwar erwogenen, am Ende aber doch nicht bedachten Autor, hebt Capote allerdings hervor, den Japaner Yukio Mishima.
Gelesen habe ich von Mishima noch nichts (wer hat?), aber vor Monaten bin ich schon einmal auf ihn gestoßen. Damals las ich zum wiederholten Mal »Die Kunst des Krieges« von Sunzi und stöberte in den Online-Ressourcen nach Informationen über den korrekten Ablauf des Seppuku-Rituals. Sunzi wie auch Tsunetomo Yamamoto in seinem »Hagakure« widmen diesem Selbsttötungsritual einiges an Aufmerksamkeit.
Seit der Meiji-Restauration im Jahr 1868 ist Seppuku in Japan offiziell verboten. Das hinderte den Schriftsteller Yukio Mishima jedoch nicht daran, am 25. November 1970 öffentlich und im Beisein von Journalisten Seppuku zu begehen.