Ein bibliophiler Schatz

Sonntag, den 18. April 2010

Wladimir Majakowski: »Wie macht man Verse?«, Verlag Volk und Welt 1949
Wladimir Majakowski: »Wie macht man Verse?«, Verlag Volk und Welt 1949

••• Erinnert sich noch eine(r): Wladimir Majakowski ist jener unsterbliche futuristische Dichter, der vor genau zwei Jahren hier im Turmsegler eine Gastkolumne über das Versemachen schrieb – und unerkannt blieb, weil er, wie wir herausfanden, 20x weniger berühmt ist als Salinger (sic!).

Einen Gastbeitrag ganz besonderer Art kann ich heute ankündigen. Es handelt sich sogar um eine Reihe von Gastbeiträgen, also gewissermaßen eine Gastkolumne.

Das Thema ist schwergewichtig: Was ist Dichtung? Und: Wie schreibt man Verse? Dass ich keinen Zweifel daran hege, dass der Kolumnist uns Wesentliches zu sagen haben wird, das wird nicht verwundern, wenn ich den Namen des Autors nenne: Wladimir Majakowski.

Er hat übrigens zugesagt, sich an allfälligen Diskussionen hier im Turmsegler zu beteiligen.

Ich hatte mir das so schön ausgedacht, und doch ging die Reihe völlig in die (Wolke in) Hose(n). Zu schade!

Letzte Woche nun fuhr ich mit einer Freundin in Berlin zur Lesung im LCB am Wannsee raus, und sie zog ein Geschenk für mich aus der Tasche. Ich konnte es kaum glauben: In einem Antiquariat hatte sie die deutsche Erstausgabe von »Wie macht man Verse?« des Verlages Volk und Welt von 1949 in bestem Zustand gefunden. Und schenkte es mir. Ich strahlte.


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Erstverkaufstag

Mittwoch, den 27. Januar 2010

27. 01. 2010

••• Heute bin ich eine »Wolke in Hosen«. Zu gern würde ich Majakowski zitieren. Aber »im Zustand vollendeter Ruhe« … das wäre dann doch zu schamlos gelogen.

Update am Abend:

Die Leinwand - bei Hugendubel am Stachus
Die Leinwand – bei Hugendubel am Stachus

Im Zustand vollendeter Ruhe

Donnerstag, den 17. Juli 2008

[…]

Heda! ihr –
Herrschaften!
Freunde des Entsetzens,
des Läster-Grauens,
Verbrechens,
Gemetzels, –
das Schlimmste
entging euch bei all dem Getue:
mein Antlitz
im Zustand
vollendeter
Ruhe.

Wladimir Majakowski, aus: „Wolke in Hosen“

Ich – so groß und so überflüssig

Montag, den 5. Mai 2008

Nyota Thun - Ich - so groß und so überflüssig (Wladimir Majakowski. Leben und Werk)

••• Über Pessach hatte ich viel Zeit zum Lesen, und ich habe mich in eine ausführliche Majakowski-Biographie vertieft. Auf 384 engbedruckten Seiten beschreibt die Slawistin Nyota Thun Leben und Werk Majakowskis von der Kindheit in Georgien bis zu seinem Selbstmord im Jahr 1930 in Moskau.

Thuns Stil ist nicht gerade begeisternd. Wenn man irgendwann zuvor Valentin Katajews Majakowski-Erinnerungen gelesen hat, muss man eine solche wissenschaftlich zusammengestellte Biographie wohl etwas trocken finden. Aber – und zwar ein großes – das heißt nicht, dass Frau Thun nicht eine eigene, interessante Sicht auf Leben und Werk Majakowskis transportieren würde. Im Gegenteil: Sehr interessant ist ihre These, dass der eigentliche Dichter Majakowski in den persönlichen Dichtungen wie etwa „Wolke in Hosen“ zu finden sei. Während Nyota Thun in Majakowskis konfliktreicher jahrzentelanger Liason mit Lilja Brik den persönlichen Teil seines Scheiterns ausmacht, sieht sie in dem zum Propagandisten gewordenen Versemacher den Dichter gescheitert. Umso tragischer dieses künstlerische Scheitern – oder doch jedenfalls Verkümmern – als es von Majakowski programmatisch so gewollt war.

Wirklich neu war mir, wie vielseitig Makakowskis Produktion war. Dass er eigentlich als Maler begonnen hatte und später als Dichter immer auch zeichnete, sei es in vielen Folgen von Plakaten oder in Form von Karikaturen und Illustrationen. Auch an Filmen hat sich Majakowski versucht. Die meisten Drehbücher sind verloren, lediglich Plots noch rekonstruierbar.


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Das Notizbuch

Mittwoch, den 16. April 2008

Ein Gastbeitrag von Wladimir Majakowski

••• Das Notizbuch ist eine der Hauptvoraussetzungen für eine wirklich gekonnte Arbeit. Über dieses Büchlein wird gewöhnlich erst nach dem Ableben eines Schriftstellers geschrieben. Es liegt jahrelang in der Rumpelkammer herum, es wird posthum gedruckt im Schatten der »vollendeten Werke«. Aber für den Schriftsteller ist dieses Buch alles.


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