Er wünscht sich die Kleider des Himmels
Montag, den 12. November 2007Hätt‘ ich des Himmels bestickte Kleider,
Durchwirkt mit goldnem und silbernem Licht,
Die blauen, matten und dunklen Kleider,
Der Nacht, des Tags und des halben Lichts,
Ich legte sie zu deinen Füßen aus:
Doch ich bin arm, hab nur meine Träume,
Die legte ich zu deinen Füßen aus,
Tritt sanft, du trittst ja auf meine Träume.
William Butler Yeats (1865-1939)
••• Die bestellte Gesamtausgabe der Yeats-Gedichte ist eingetroffen, ein stattlicher Band mit Neuübersetzungen von Marcel Beyer, Mirko Bonné, Gerhard Falkner, Norbert Hummel und Christa Schuenke.
Die Ausgabe enthält alle Yeats-Bände in chronologischer Folge, ergänzt durch nachgelassene Gedichte. Der Anhang enthält Anmerkungen zu den Texten und Übersetzungen, hilfreiche Register, die Biographien der Übersetzer und einen Essay „Über William Butler Yeats“ von Norbert Hummelt. Bedauerlich finde ich, dass die Ausgabe nicht zweisprachig ist – dann hätten es zwei Bände werden müssen – und dass nicht ersichtlich ist, welche Gedichte von welchem Übersetzer übertragen wurden.
Als Zuckerl hier nun die Übertragung des letztens zitierten Gedichts „Tread softly“. Sie ist gelungen, wie ich finde. Und doch fehlt etwas vom Klang des Originals.
Und die letzte Zeile
Tread softly because you tread on my dreams.
hat mich stocken lassen.
Tritt sanft, denn du gehst auf meinen Träumen.
So vielleicht?