Buch, so ich dich schließe,
schlag ich das Leben auf.
Ich höre
aus den Türen
abgerissene Rufe.
••• Vor einigen Tagen durfte der Turmsegler mal einem wahren Leseransturm standhalten. Das Interesse des Publikums galt einem »alten« Post über Brechts »Sonett Nr. 19«. Das Gedicht spielte eine Rolle in einer Aufgabe der schriftlichen Abi-Prüfung Deutsch, die letzte Woche anstand. Da musste ich an meinen eigenen Abitur-Aufsatz denken. Ich schrieb damals über Nerudas »Ode an das Brot« (behauptet meine Erinnerung, also wollen wir es mal glauben). Nerudas Oden hatten es mir damals sehr angetan, besonders in der Übersetzung von Erich Arendt, an dessen Gedichten ich mich zur selben (Un-)zeit ebenfalls abarbeitete.
Ich ging also zum Bücherregal, um mir Nerudas »Elementare Oden« zu greifen und darin zu stöbern. Aber ich fand es nicht. Mir fiel auch wieder ein, warum ich es nicht finden konnte, denn ich hatte das Exemplar, in dem ich damals gelesen hatte, noch vor Augen. Es war eines jener in orangefarbene Wachstuchumschläge geklebten Bibliotheksexemplare der Bibliothek in Friedrichshagen, von der Wechsler in der »Leinwand« berichtet.
Keine Neurda-Oden im Haus! Also bin ich online suchen gegangen und dabei auf eine Perle dieser Sammlung gestoßen, die Doppel-»Ode an das Buch«. Ich will es einmal eine Doppel-Ode nennen, denn es gibt zwei »Oden an das Buch«.
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