••• Das zweite der gestern erwähnten wesentlichen Bücher zum Wilkomirski-Fall stammt von Stefan Mächler. Er ist Historiker und wurde von der Agentur, die Wilkomirski über die Jahre vertrat, einer Gruppe betroffener Verlage und autorisiert von Wilkomirski selbst mit der Untersuchung der historischen Fakten beauftragt, als eine umfassende Aufklärung notwendig wurde.
Sein Auftrag bestand offiziell nur darin, zu klären, ob der Autor Wilkomirski und der Schweizer Bruno Grosjean-Doessecker identisch und eine Vertauschung des Jungen zu irgendeinem Zeitpunkt ausgeschlossen sei. Damit wäre abschliessend geklärt, ob Wilkomirskis Erinnerungen authentisch seien oder nicht.
Stefan Mächler fasst dieses Mandat weiter auf und fasst seine Ergebnisse auch ganz anders zu einem umfassenden Bericht über den Fall zusammen, als dies etwa in Ganzfrieds Buch zuvor geschehen war. Das Vorgehen Mächlers ist mir ausserordentlich sympathisch; denn an keiner Stelle denunziert oder wertet er moralisch. Er versucht, Antworten zu finden, versucht zu verstehen – ein ganz anderer Ansatz als bei Ganzfried.
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