Die Zeit der neuen Ernsthaftigkeit

Donnerstag, den 5. Februar 2009

Philip Roth
Philip Roth – Quelle: Random House

Michael Naumann:
Aber sind Sie glücklich?

Philip Roth:
Das frage ich mich niemals.

Michael Naumann:
Warum nicht?

Philip Roth:
Weil es mich nicht interessiert. Ich frage mich nur: Geht es voran mit der Arbeit? Und wenn ich an einem Buch sitze, bin ich lebendig. Ich wache morgens auf und will sofort an die Arbeit. Die schlimmste Zeit ist diejenige zwischen zwei Büchern. Dann weiß ich nicht, was ich mit mir anfangen soll. Ich gehe in drei Museen, und dann ist das erledigt. Aber was soll ich mit meiner Zeit anfangen? Ich bin einfach zum Schreiben da, und wenn ich nicht schreibe, komme ich mir vor wie ein Wagen, dessen Räder im Schnee durchdrehen.

••• Philip Roth sprach mit »Zeit Online« übers Altern, Schreibstrategien und seine ungebrochene tägliche Freude am Schreiben.

[via: Bücherlei Notizen]