Peter Finkelgruen zum 70.
Donnerstag, den 8. März 2012
Peter Finkelgruen auf biographischer Spurensuche in Shanghai
••• Peter Finkelgruen – Journalist, Publizist, Aktivist und Schriftsteller – wird am morgigen 9. März 70 Jahre alt. Kennengelernt habe ich ihn vor etwa zwei Jahren als streitbaren, ausnehmend sympathischen Herrn am Rande mehrerer Treffen des PEN-Zentrums deutschsprachiger Autoren im Ausland (früher Exil-PEN). Dass jemand wie Finkelgruen sich für die Identitätsprobleme der Protagonisten in der »Leinwand« sehr interessierte, war kein Wunder. Er selbst hat Identitätskrisen und auch -wandel hinter sich, wie man sie niemandem wünscht. Geboren als Kind von Shoah-Flüchtlingen in Shanghai führte ihn sein Weg über die Tschechei und Israel schließlich wieder nach Deutschland. Dem jüdischen Vater war die Flucht nach Shanghai nicht mehr gelungen. Er kam um. Die Mutter, selbst nicht jüdisch, doch wegen ihrer ungebrochenen Solidarität mit ihrem Ehemann der gleichen Verfolgung und KZ-Haft ausgesetzt, schaffte es nach Shanghai – schwanger, das »Andenken«, wie sie den Sohn gelegentlich nannte, dabei.