Erzählen, erzählen!

Donnerstag, den 1. Januar 2009

••• Vor einiger Zeit habe ich meinen Kindern ein paar Episoden aus meiner Kindheit erzählt. Es ist ja nicht so, dass mir keine Missgeschicke passiert wären, dass ich nie Blödsinn angestellt oder meine Eltern geärgert hätte. Aaliyah und David haben gebannt zugehört und wollen nun mehr und mehr wissen. Wenn ich sie ins Bett bringe, heißt es immer gleich: Erzählst du uns was aus deiner Kindheit?

Inzwischen sind mir die markanten Erinnerungen ausgegangen. Und ich habe auch keine Lust, zum x-ten Mal wieder zu erzählen, wie ich beim Eisschollenschieben vom Bootssteg aus ins Wasser gesaust bin. Also sage ich immer öfter: Och nö, mir fällt heute gar nichts ein. Und dann setzen sie im Sprechchor an, mich doch zu bewegen: Er-zäh-len, Er-zäh-len!


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Kurzer Weg zum Ruhm

Freitag, den 26. September 2008

Pertti Karppinen
Der finnische Ruderer Pertti Karppinen

Die Vorstellung, ein berühmter Sportler zu werden, war mir vor allem deshalb sympathisch, weil ich annahm, es brauche dafür nicht mehr als Ehrgeiz, Anstrengung und den unbedingten Willen zu siegen. Natürlich fuhr ich von Anfang an Einer, denn geteilter Ruhm kann nur halber Ruhm sein.

Ich hatte ein Plakat vor Augen, das an der Tür des Bootshauses hing und den dreimaligen Olympiasieger Pertti Karppinen in einem Rennen zeigte. Sah man dem Finnen ins Gesicht, konnte man keinen Zweifel daran haben, dass er jeden Wettkampf gewinnen konnte. Er zog die Skulls mit so gewaltiger Kraft durchs Wasser, dass sie sich wie Weidenruten bogen. Ich meinte, das Foto zeige ihn beim Start eines Rennens, während der ersten Schläge. Die Bildunterschrift belehrte mich eines Besseren.

»Pertti Karppinen im Endspurt«, stand dort.


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