Schreiben als moralischer Akt

Dienstag, den 2. Februar 2010

••• Patrick Kurp und im Bezug auf ihn auch D. G. Myers diskutierten letzte Woche die Frage, inwiefern Schreiben ein moralischer Akt sei. Damit tragen sie bei zu einer Debatte, die momentan leider nicht hier in Deutschland geführt wird, obgleich es Anlass gäbe.

Kurp zitiert Samuel Johnson:

The only end of writing is to enable the readers better to enjoy life, or better to endure it.

Kurp empfiehlt, »or« durch »and« zu ersetzen schreibt weiter:

Writing, in other words, is a moral act (a tautology if we assume every human act possesses a moral component). It carries responsibility and should not be undertaken frivolously.

Diese Äußerung nimmt Myers auf und bemerkt zu Recht, dass man sie präzisieren müsse, um sie so stehen lassen zu können. Er zitiert seinerseits zur Illustration Philip Roth aus »Zuckerman Unbound«:

He’s not merely a monster, he’s a great moralist too.

und merkt treffend an:

The moralist is a monster — of morality. He does not engage in moral reflection, but in moral legislation. He knows right and wrong clearly and in advance, because he has reduced human experience to a universal code, which admits of no exceptions.


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Online-Symposium Book Blogging

Mittwoch, den 2. September 2009

Anecdotal Evidence and A Commonplace Blog asked a number of book bloggers to speculate about the past, present, and future of this youngest of literary genres. Their replies will be posted to Anecdotal Evidence and A Commonplace Blog over the next several days and (in most cases) cross-posted to the contributor’s own blog.

••• Patrick Kurp und D. G. Myers beginnen heute in ihren Blogs Anecdotal Evidence und A Commonplace Blog mit einem Online-Symposium (»The Function of Book Blogging at the Present Time«), das die Frage erhellen soll, welche Funktion(en) das Literarische Weblog heute (noch) erfüllen kann. Sie sehen im Book Blogging nicht weniger als ein literarisches Genre.

Mir fallen gewisse Parallelen zur spatien-Sonderausgabe »Literarische Weblogs« auf. Spannend für mich ist hier natürlich vor allem der Blick über den Teich. Man darf schon annehmen, dass im Blog-Bereich auch künftig wesentliche Impulse und Vorboten neuer Entwicklungen von dort kommen.

Nicht unerwähnt will ich lassen, dass auch ich eingeladen wurde, den Symposium-Fragebogen auszufüllen, was ich gern getan habe. Der Beitrag wird in einem der ausrichtenden Blogs in Kürze erscheinen.