Wir können uns des Eindrucks nicht erwehren, dass Sie ein sehr verwirrter, paranoider Autor sind, der irgendwie auf die Nachtseite geraten ist oder schon immer dort war. Ihre Erzählung stellt eine ernsthafte Gefahr dar für Sie selbst und andere! Dennoch wünschen wir Ihnen alles Gute.
••• U. T. Rossel Escalante Sánchez – Lektorin eines namentlich nicht näher bezeichneten Verlagshauses – lehnt Herrn p.- als Autor und dessen neueste Prosa „Die Geschichte des Uhrenträgers“ per Brief brüsk ab: „Ausnahmsweise werden wir unsere Ablehnung begründen, weil es diesmal so einfach ist…“
••• An den Beitrag, der heute im „Rückspiegel“ auftaucht, habe ich mich wirklich gern erinnert und ihn mit Freude wieder gelesen. Zu einer – allerdings nicht öffentlichen – Editionsrunde ist es mit einem anderen Werk und ein gutes Jahr später ja tatsächlich noch gekommen. Und es hat gut funktioniert und wirklich Spaß gemacht.
Wie kann denn der Zauber uns nur so einen unendlichen Spaß bereiten? Wie ist es möglich, daß wir überschäumen vor Vergnügen an all dem, was uns gar keinen Sinn verspricht und nur Verwirrung ist?
••• Vor kurzem legte Michael Perkampus in seiner „Edition Neue Moderne“ im Gallimard-Broschurformat eine neue Erzählung vor. Es ist nicht ganz so, daß „Die Geschichte des Uhrenträgers“ gar keinen Sinn verspricht und nur Verwirrung ist. Zauber verbreiten und Spaß bereiten – das allerdings tut sie voll und ganz.
Wollte man berichten, was Perkampus in dieser Erzählung treibt, kommt man mit der Nacherzählung eines Plots nicht sehr weit. Der eher zum Maler berufene Franz-Anton aus dem Schwarzwälder Schönwald ist zum Bauen von Uhren wohl zu ungeschickt. Also wird er mit ihnen auf Handelsreise geschickt, zu Fuß und gen Frankreich, nach Straßburg, um genau zu sein. Und eventuell kommt er dort sogar an. Doch so wenig ein solcher Plot auf den ersten Blick zu bieten scheint, so wenig macht er dieses kleine Buch aus; denn um das dünne Handlungsfädchen herum knüpft Perkampus eine Erzähl- und Schaukollage, die – ganz wie oben zitiert – vor allem Zauber und Vergnügen sein will.
da ich mich nun aufmachen muss, in irgendeiner weise geld zu verdienen, stelle ich meine aktivitäten als schriftsteller ein. das hatte ich in den 90igern schon einmal versucht und es ist mir zumindest drei jahre lang gelungen.
••• Abtritt als Auftritt. Die Scheinwerfer mitten ins Gesicht. Dichter, die wirklichen, mein Lieber, treten ab, wenn sie in die Grube fallen. Alles andere ist Seife. Pathetic!