Haibun

Sonntag, den 2. März 2008

That Smirking Face
That Smirking Face
A collection of Haiku and Haibun
by Jeffrey Winke feat. drawings by Matt M. Cipov

••• Die Herzdame hat wieder einmal etwas Interessantes entdeckt. In einer limitierten Ausgabe von 250 Stück stellt Distant Thunder Press eine Haiku/Haibun-Sammlung von Jeffrey Winke vor. Dabei handelt es sich um einen zweimal gefalteten Karton etwa in der Größe A3, beidseitig bedruckt. Die Illustrationen stammen von Matt M. Cipov.

Winke ist einer der amerikanischen Haiku-Aktivisten. Bereits 1977 zeichnete er als Mitherausgeber verantwortlich für die Third Coast Haiku Anthology, mit der die Form des japanischen Kurzgedichtes in USA zu größerer Bekanntheit gelangte. Winke blieb dem Haiku treu. Sein jüngstes Buch „What’s not there: Selected Haiku“ wurde 2002 mit dem Merit Book Award ausgezeichnet.

Der kleinen Sonderedition verdanke ich nun die Bekanntschaft mit einer aus dem Haiku abgeleiteten Textform, die Prosa und Lyrik miteinander verbindet. Ich musste sofort an Sudabeh denken. Denn sie mag die Form des Haiku und ist gerade jüngst wieder sehr aktiv auf ihrem Kurzprosa-Weblog „zehn zeilen“. Der Haibun nun ist eine Verbindung von Kurzprosa und Haiku.

Die Form geht zurück auf den japanischen Haiku-Dichter Bashō (1644-1694), der in seinen Reisetagebüchern (u. a. dem berühmten „Oku no Hosomichi“) Reiseberichte und poetische Momentaufnahmen in Haiku-Form miteinander verband.

Ganz abgesehen von dieser Entdeckung haben mir die Illustrationen von Matt M. Cipov gefallen. Schade, dass es nur so eine winzige Ausgabe ist…

Für des Englischen kundige Turmsegler gibt es jedoch noch eine Online-Leseempfehlung. Jeffrey Winke ist auch im „Quarterly Journal of Contemporary English Language Haibun“ vertreten. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken.