Lulu, 2. Versuch

Donnerstag, den 12. Juli 2007

Testdruck Ein anderes Blau via Lulu

••• Heute kam nach verlängerter Wartezeit – die Zöllner waren neugierig! – die Lieferung mit dem zweiten Lulu-Versuch per UPS.


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Erweiterte Familie

Donnerstag, den 21. Juni 2007

Ich habe phantastische Bücher in mieserabler, nordamerikanischer Taschenbuchqualität gelesen und ich habe die Lektüre genossen. Ich habe – andererseits – mich von wunderschön gebundenen Hanser-Ausgaben zum Kauf verführen lassen und war enttäuscht. Was ist mir lieber?

Markus A. Hediger in den Kommentaren zu „Postberge“

••• Ich möchte, lieber Markus, ja beides zusammen! Weil ich mit Büchern lebe. Wenn ich die Lektüre genossen habe, soll das Buch bei mir bleiben. Getreu dem Motto: Ein Buch, das nicht wert ist, mehrfach gelesen zu werden, ist es auch nicht wert, ein Mal gelesen zu werden.


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Postberge

Mittwoch, den 20. Juni 2007

••• Als Jugendlicher habe ich noch viele Briefe geschrieben und entsprechend viele Briefe erhalten. Das Schönste am Heimkommen aus den Ferien war der Poststapel, der jeweils auf mich wartete.

Auch heute erwartete uns viel Post, als wir aus Spanien heimkehrten: Briefe, Päckchen, Pakete. Auf die Briefe hätte ich gern verzichtet. Ihr Inhalt kreiste fast ausschliesslich um Zahlen. Die Päckchen verhiessen Erfreulicheres. Sie kamen von amazon und Lulu. Paul Austers Gedichtband „Vom Verschwinden“ wartet jetzt darauf, durchstöbert zu werden. Darauf freue ich mich. Die Lulu-Sendung hingegen war enttäuschend.


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Verzerrtes Echo

Sonntag, den 20. Mai 2007

Was ist schon ein Bankraub verglichen mit der Gründung einer Bank?

••• Mir hallte heute zum wiederholten Male ein verzerrtes Echo dieses Bonmots durch den Kopf: Was ist schon ein Verlagsvertrag verglichen mit der Gründung eines Verlages? Nun wird man nicht über Nacht Verleger. Aber man darf schon einmal die Gedankenübung unternehmen, sich vorzustellen, dass man es sei und sich ein paar Fragen stellen.

Als erstes drängt sich die Frage auf, was für ein Programm einem da vorschwebte. Das ist leicht zu beantworten. Poetische Prosa von Dichtern, intensive Texte aus dem Epizentrum eines starken lyrischen Ich. Das ist zugleich deutlich und verschwommen genug.

Frage Nummer 2: Wie sollten diese Bücher denn aussehen, und was dürften sie kosten? Eine Hardcover-Reihe sollte es sein mit schlichtem, edlen Auftritt. Inmitten des knallbunten Geschreis mit Understatement Aufmerksamkeit erregen. Kosten darf so ein Buch nicht mehr als 19.90 € bei 100 bis 250 Seiten. Umfangreichere Texte sind – zumindest in dieser Sparte – eh obszön. Das ist eindeutig eine kalkulatorische Herausforderung. Aber das Hardcover zu opfern… – In den nächsten Tagen kommen mir Prototypen von Hardcover und Paperback-Option ins Haus. Dann wird man weiter sehen.

Drittens wäre zu klären, wie man ein solch unwirtschaftliches Unternehmen so finanziert, dass es sich zumindest selbst trägt und es erlaubt, den Autoren wenigsten 1 € pro Buch als Tantieme anbieten zu können.

Die vierte Frage schliesslich: Warum sollte ein Autor mir Greenhorn sein Werk anvertrauen, um es auf den Markt zu bringen?

Nun bin ich selbst Autor und sollte also, was die letzte Frage angeht, mir selbst ein guter Indikator sein können. Allerdings fürchte ich, dass ich mit meinem Businesshintergrund etwas anders ticke als die meisten Autoren. Mir selbst käme es beispielsweise nicht mehr in den Sinn, von Literatur leben zu wollen. Was also hätte ich anzubieten? bleibt die Frage, die zu klären ist.

Ist die nämlich beantwortet, ist Frage Nummer 3 sekundär. Da liesse sich ein Modell finden.

Absurditäten des Literaturbetriebs

Sonntag, den 6. Mai 2007

••• Vito von Eichborn mischt sich unvermittelt ein in eine rege Debatte drüben beim Literatur-Café. Erstaunlich, dass ein Verleger noch Mühe aufwenden muss für die eigene Entmystifizierung. An dieser ganzen Debatte jedoch ist eine bedeutende Winzigkeit hervorzuheben. Vito von Eichborn gibt eine BoD-Reihe heraus, in der man sich – da die Kalkulation passt – auch Literatur jenseits der leichten Vermarktbarkeit leisten kann. Was geschieht hier? Ist es eine Erneuerung verlegerischen Ethos? Wird der Selbstverlag salonfähig, indem auf dem BoD-Buch-Cover ein Verlegername prangt? Warum kann Eichborn das Buch nicht – auf gleiche Weise hergestellt – unter (s)einem Verlagslabel am Markt platzieren? Wofür brauchen Autoren noch einen Verleger?

Zu gern würde ich mit Herrn Eichborn über diese und angrenzende Fragen sprechen…