Poesiealbum

Montag, den 4. Februar 2008

Poesiealbum wird wieder herausgegeben

••• Der Verlag „neues leben“ begann 1967 mit der Herausgabe einer Lyrik-Reihe — klammergeheftet, 32 Seiten, Quartformat — unter dem Reihentitel „Poesiealbum“. Jedes Heft war einem Dichter, einer Dichterin gewidmet. Das erste Heft: Bertolt Brecht. Es folgten monatlich Ausgaben mit Dichtung aus aller Welt. Als die Reihe 1990 eingestellt wurde, waren 276 Ausgaben erschienen in einer Gesamtauflage von fünfeinhalb Millionen, Stückpreis 90 Pfennig, was damals dem Gegenwert eines 3-Pfund-Brotes entsprach.


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Literarische Weblogs

Freitag, den 18. Januar 2008

Literarische Weblogs - Sonderbuchausgabe spatien 5••• Die Sonderbuchausgabe spa_tien 5 — „Literarische Weblogs“ — ist erschienen und seit heute via amazon und libri sowie über den Buchhandel zu bestellen. „Literarische Weblogs“ ist eine Anthologie der Autoren, die auf dem Meta-Blog litblogs.net mit ihren literarischen Weblogs gelistet sind. In dieser Sonderbuchausgabe von spa_tien geben jene Autoren in Essays und Interviews Auskunft über ihre zum Teil sehr persönliche Sicht auf das Medium Weblog im Kontext von Literatur. Dazu bringen sie Exemplarisches aus den jeweiligen Blogs. Zwischen den Beiträgen protokolliert Kathleen York mit Ihren U-Bahn-Zeichnungen die verschlungenen Wege durch die literarischen, ästethischen und poetologischen Positionen der einzelnen Autoren. Sie war mit ihren Zeichnungen als Siegerin aus unserem öffentlichen Wettbewerb — ebenfalls via Weblog ausgeschrieben — hervorgegangen.


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Aufzeichnungen über den Tod

Freitag, den 21. Dezember 2007

Akzente 06/2007: Elias Canetti - Totenbuch (Aufzeichnungen über den Tod)

Nicht zu weit denken, beim Tod bleiben.

Elias Canetti, aus: „Aufzeichnungen über den Tod“

••• Eben kommen die neuen „Akzente“ ins Haus, und ich freue mich diebisch aufs Schmökern. Die ganze Ausgabe ist Canetti-Materialien gewidmet. Sie stammen aus dem Nachlass Canettis, der in der Zürcher Zentralbibliothek verwahrt wird. Unter dem Titel „Totenbuch“ präsentiert Herausgeber Michael Krüger im aktuellen Heft die späten Aufzeichnungen (ab 1972), die zum grössten Teil noch unveröffentlicht waren.

Dieser zweite Anlauf Canettis, seine lebenslange Beschäftigung mit dem Tod zu bündeln, umkreist die Erkrankung seiner zweiten Frau Hera; die spätesten Aufzeichnungen datieren von ihrem Todesjahr [1987/88].

Hamburger Dogma

Donnerstag, den 6. Dezember 2007
  1. Adjektive sollen vermieden werden.
  2. Gefühle sollen nicht benannt, sondern dargestellt werden.
  3. Gebrauchte Metaphern sind verboten.
  4. Es muß im Präsens geschrieben werden.
  5. Ein Satz hat nicht mehr als fünfzehn Worte.
  6. Die Perspektive darf nicht gewechselt werden.
  7. Der allwissende Erzähler ist tot.
  8. Jeder Text, der das Hamburger Dogma erfüllt, soll vom Autor als solcher gekennzeichnet werden.

via: Lou A. Probsthayn

••• Aufmerksam geworden bin ich auf das „Hamburger Dogma“ über ein Interview mit Lou A. Probsthayn und Gunter Gerlach in der aktuellen Ausgabe von EDIT (Papier für neue Texte), eine weitere Literaturzeitschrift, über die noch zu berichten sein wird. Von EDIT hinwiederum erfuhr ich aus der Bio-Bibliographie von Ulrike A. Sandig, die seit kurzem zum Redaktionsteam eben dieser Zeitschrift aus Leipzig gehört.


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Schreibwerkstatt

Montag, den 3. Dezember 2007

Am Dienstag, den 04. Dezember 2007 findet von 20 bis 22 Uhr die Schreibwerkstatt statt. Nach einer kurzen Hinführung zu einem vorgegebenen Thema können eigene Texte verfasst werden. Diese werden anschließend in der Runde besprochen. Eine Veranstaltungsreihe mit Robert Huber und Armin Steigenberger in Zusammenarbeit mit p.l.o.t. e.V.

Veranstaltungsort ist der Kulturladen Westend in München in der Ligsalzstr. 44 Rgb.

••• Armin Steigenberger ist Mitherausgeber der Literaturzeitschrift “ausser.dem”, deren Besprechung ich noch immer schuldig bin.

Schreibwerkstatt in München, und ich kann nicht mal behaupten, ich hätte nicht frei. Aber für spontane Kreativitätsakte fühle ich mich irgendwie zu alt nicht in der Lage.

Geht’s bergab? Ich muss da einfach immer an die Literaturzirkel denken, die ich seit meinem 12. Lebensjahr intensiv besucht habe. Das taugt gut als Erinnerung, aber ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, wie ich mich heute in solch einer Runde ausnehmen würde. Und damit will ich keinem einzigen Teilnehmer an solchen Runden zu nahe treten!

Teramaschine und Poesie

Donnerstag, den 29. November 2007

Aus der Perspektive der Teramaschine, die keine Außenstehenden akzeptiert, ist Lyrik total daneben […] „Wie kommt man eigentlich dazu, Gedichte zu schreiben?“ […] „Man kommt selten dazu.“ Und man kommt nur dazu, wenn man es so weit kommen lässt. Für einen Menschen, der wie die Teramaschine tickt, wird es dazu nie kommen.

Lars-Arvid Brischke, in:
„Das Weltbewegende der Lyrik von heute“
BELLA Triste Nr. 19


BELLA triste Nr. 19
••• Die jüngste Ausgabe von BELLA Triste, über deren Sonderausgabe zur deutschen Gegenwartslyrik ich hier vor einigen Monaten geschrieben habe, wartet erneut mit einem Dossier zur Lyrik-Debatte auf. Unter den Essays, die zum Teil Erwiderungen auf Beiträge anderer Autoren in der Sonderausgabe sind, findet sich auch ein Beitrag von Lars-Arvid Brischke. Er trägt den Titel „Das Weltbewegende der Lyrik von heute“. Und nach meinem Empfinden umreisst Brischke in diesem Beitrag phantastisch, was sicher auch die Einlassungen von A. N. Herbst (in seiner Poetikvorlesung) sowie von Michael Perkampus in Kommentaren zu meiner Kritik an eben dieser Vorlesung im Subtext mit sich führen: das ambivalente Verhältnis zwischen Markt (bei Brischke die Teramaschine) und Dichtung (bei Brischke ganz auf Lyrik beschränkt).


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Eine Bäckerstochter

Samstag, den 10. November 2007

Long eared owl - © by Mark Dedrie
Long eared owl – © by Mark Dedrie

They say the owl was a baker’s daughter. We know what we are, but know not, what we may be.

William Shakespeare

••• „Sie sagen, die Eule wär eine Bäckerstochter. Wir wissen, was wir sind, doch wissen nicht, was wir sein könnten.“

Diese Zeilen stehen als Motto über einem Text in der soeben erschienenen Ausgabe 14 der in München herausgegebenen Literaturzeitschrift „ausser.dem“. In der Seidlvilla am Nikolaiplatz, nahe dem Englischen Garten, wurde die neue Ausgabe heute abend mit einer Leselounge vorgestellt. Wie üblich werde ich ein paar Tage brauchen, das Heft ganz durchzusehen, um darüber zu berichten.

In der Seidlvilla habe ich vor vielen Jahren selbst einmal gelesen, aus dem „Alphabet“. Wann ich das letzte Mal als Zuhörer auf einer Lesung war, das kann ich, um ehrlich zu sein, gar nicht sagen. Es ist lange her, sehr lange, so viel ist sicher. Dass das Vorhaben, diese Leselounge zu besuchen mit der Idee zu „Mayim Rabim“ zusammenfällt, ist wahrscheinlich kein Zufall.

Und ich glaube auch, dass es kein Zufall ist, dass mir bei dieser Gelegenheit die oben zitierten Shakespeare-Zeilen quasi vor die Füsse fallen, die als Motto auch über meinem neuen Projekt stehen könnten. Ja, wir wissen nicht, was wir sein könnten. Darüber hinaus aber behaupte ich – dem alten William widersprechend – dass wir nicht einmal wissen, was wir sind. Wir haben – im besten Fall – eine Ahnung, eine leise Ahnung. Und wenn wir uns umdrehen, raunt es uns zu: They say the owl was a baker’s daughter….