Zwei Gedichte von Luft

Donnerstag, den 1. Mai 2008

Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug (Poem)

Hoffnung und Liebe! Alles zertrümmert!
Und ich selber, gleich einer Leiche,
Die grollend ausgeworfen das Meer,
Lieg ich am Strande,
Am öden, kahlen Strande,
Vor mir woget die Wasserwüste,
Hinter mir liegt nur Kummer und Elend,
Und über mich hin ziehen die Wolken,
Die formlos grauen Töchter der Luft,
Die aus dem Meer, in Nebeleimern,
Das Wasser schöpfen,
Und es mühsam schleppen und schleppen,
Und es wieder verschütten ins Meer,
Ein trübes, langweilges Geschäft,
Und nutzlos, wie mein eignes Leben.

••• Es dauerte einen Moment, bis ich im obigen Video Klaus Maria Brandauer erkannte. Es handelt sich um einen Ausschnitt aus dem Film-Poem oder Poem-Film „Poem – Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug“.

Es lohnt, den Ausschnitt bis zum Ende anzuschauen. Es werden zwei Gedichte inszeniert. Das zweite stammt von Paul Celan: „Tenebrae“. Das muss ich mir einmal heraussuchen und genauer besehen.

Verblüfft war ich bei diesem Video aber besonders vom ersten Gedicht. Ich hatte keine Ahnung, von wem es stammt, wie es heißt. Und nie und nimmer wäre ich auf den Namen des Autors gekommen: Heinrich Heine.


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