Kinski Jesus Christus Erlöser

Mittwoch, den 21. Mai 2008

Kinski Jesus Christus Erlöser

••• Als Jugendlicher war ich unverbrüchlicher Kinski-Fan. Ich liebte ihn in den Herzog-Filmen und als Autor nicht minder. Ich hatte auch gar nichts einzuwenden gegen den Größenwahn. Wenn einer – und das meinte ich – der größte Schauspieler des 20. Jahrhunderts ist, warum soll er sich nicht selbst so nennen?


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Ich brauche Liebe

Sonntag, den 21. Januar 2007

Klaus Kinski

Ich brauche Liebe! Liebe! Immerzu. Und ich will Liebe geben, weil ich zu viel davon habe. Niemand begreift, daß ich nichts anderes will, als mich zu verschwenden.

••• Wir waren bei Klaus Kinski stehengeblieben. Er war einer der Grössten. Und nicht nur als Schauspieler. Ich habe ihn auch als Autor geliebt. Seine Prosa ist eine Energieexplosion. Man wird atemlos beim Lesen und kann nicht aufhören.

Seine Autobiographie ist in mehreren, stark unterschiedlichen Ausgaben erschienen, da verschiedene Klagen – unter anderem von Familienangehörigen – ihn zu diversen Kürzungen zwangen. Man sollte unbedingt versuchen, antiquarisch ein Exemplar der Erstausgabe mit dem Titel „Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund…“ zu bekommen. Es enthält diverse Passagen, die in der heute angeboteten Edition fehlen.


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Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund

Donnerstag, den 18. Januar 2007

Lips - ©2006-2007 ~erusa

Eine verliebte Ballade für ein Madchen namens Yssabeau

Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund,
ich schrie mir schon die Lungen wund
nach deinem weißen Leib, du Weib.
Im Klee, da hat der Mai ein Bett gemacht,
da blüht ein schöner Zeitvertreib
mit deinem Leib die lange Nacht.
Da will ich sein im tiefen Tal.
Dein Nachtgebet und auch dein Sterngemahl.

Im tiefen Erdbeertal, im schwarzen Haar,
da schlief ich manches Sommerjahr
bei dir und schlief doch nie zuviel.
Ich habe jetzt ein rotes Tier im Blut,
das macht mir wieder frohen Mut.
Komm her, ich weiß ein schönes Spiel
im dunklen Tal, im Muschelgrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!

Die graue Welt macht keine Freude mehr,
ich gab den schönsten Sommer her,
und dir hat’s auch kein Glück gebracht;
hast nur den roten Mund noch aufgespart,
für mich so tief im Haar verwahrt…
Ich such ihn schon die lange Nacht
im Wintertal, im Aschengrund…
Ich bin so wild nach deinem Erdbeermund.

Im Wintertal, im schwarzen Erdbeerkraut,
da hat der Schnee sein Nest gebaut
und fragt nicht, wo die Liebe sei.
Ich habe doch das rote Tier so tief
erfahren, als ich bei dir schlief.
Wär nur der Winter erst vorbei
und wieder grün der Wiesengrund!
… ich bin so wild nach deinem Erdbeermund!

François Villon, aus: „Die lasterhaften Balladen des François Villon“
Nachdichtung von Paul Zech
© 1962-2006 Deutscher Taschenbuch Verlag, München


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