Vom Klingen der Zeit

Mittwoch, den 15. September 2010

Villa Kivi, Helsinki
Villa Kivi, Helsinki

••• Aleksis Kivi thront an der Stirnseite des großen offenen Platzes rechts neben dem Hauptbahnhof von Helsinki in Bronze auf einem Sockel. Er gilt als der Vater der modernen finnischen Literatur. Erst um 1540 entwickelte Mikael Agricola im Zuge der Reformation das bis dahin lediglich gesprochene Finnische zur Schriftsprache, um den Finnen das »Wort Gottes« in ihrer Muttersprache zugänglich zu machen. Aleksis Kivi schließlich wird der erste Roman in finnischer Sprache zugeschrieben. »Seitsemän veljestä«, deutsch »Die sieben Brüder«, erschien 1870. In dem nach dem Nationaldichter benannten Literaturhaus »Villa Kivi« haben Lutz Seiler und ich heute unsere Bücher vorstellen dürfen. (Kivi übrigens heißt »Stein«, räusper, das musste ich jetzt schon erwähnen…)


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Helsinki – Dubrovnik – Helsinki

Mittwoch, den 15. September 2010

Die Lesebühne im »Dubrovnik«, Helsinki
Die Lesebühne im »Dubrovnik«, Helsinki

••• Eine Reise war das schon, was wir gestern am Abend unternommen haben. Wir sind zwar nicht wirklich bis nach Dubrovnik gekommen. »Dubrovnik« aber heißt die Bar, in der gestern die erste Lesung unserer Finnlandtour stattfand, und es war eine Reise in drei sehr unterschiedliche Gegenden der literarischen Topographie.

Gegen 18:00 Uhr war zum Empfang geladen für Presse- und Verlagsleute. Da ging es noch übersichtlich zu im Untergeschoss des »Dubrovnik«, das früher einmal ein Kino und – Insider-Informationen zufolge – Aki Kaurismäkis inoffizielles Büro, wenn nicht gar erweitertes Wohnzimmer gewesen ist. Gegen 19:00 wurde es dann eng. Da atmeten die Veranstalter auf. Denn es ist so, dass Prosa-Lesungen in Finnland völlig unüblich sind. Lesungen gaben hier bis vor wenigen Jahren nur die Lyriker, und Veranstaltungen mit Romanautoren hatten eher den Charakter von öffentlichen Live-Interviews denn von Lesungen.

So, sagten sich vor einiger Zeit ein paar agile Prosafreunde, könne es doch nicht bleiben. Sie gründeten den Prosa-Club »Prosak«, der seither regelmäßig im »Dubrovnik« gastiert, um den Finnen auch den Charme von Prosa-Lesungen nahezubringen. Und gestern nun wurden im »Prosak«-Programm gleich drei deutsche Autoren mit ihren aktuellen Büchern vorgestellt: David Wagner, Judith Schalansky und Hanna Lemke.


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Sachsen in Finnland

Dienstag, den 14. September 2010

Vor der Bar »Hemingway's« im Zentrum von Helsinki
Vor der Bar »Hemingway’s« im Zentrum von Helsinki

••• Für die Finnen sind wir alle Sachsen. – Nähh, stimmt nicht. Aber auf der grade erschienenen Ausgabe der finnischen Literaturzeitschrift »Nuori Voima« steht »Saksalainen nykyproosa«, und weil ich, wenn es um Finnisch geht, nur raten kann, was gemeint ist, muss man mir nachsehen, dass ich zuerst an »sächsische Nacktprosa« dachte. Und das muss man sich jetzt erst einmal in aller Seelenruhe vorstellen…


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