Kleine Theorie des Literarischen Bloggens

Montag, den 17. Oktober 2011

Alban Nikolai Herbst: Kleine Theorie des Literarischen Bloggens••• Ich musste nachsehen. Es ist tatsächlich schon wieder vier Jahre her, dass ich als Herausgeber und beitragender Autor an einer sehr interessanten Sonderpublikation von spatien über Literarische Weblogs beteiligt war. Dreizehn Autorinnen und Autoren, die Literarische Weblogs betreiben, äußerten sich in diesem Buch mit theoretischen Texten und illustrierenden Beispielen aus ihren Blogs zu der Frage, was ihnen das Literarische Weblog bedeute. So illuster der Kreis der Autoren war, so vielfältig fielen auch die Ansichten zum Thema aus.

Unter den damaligen Autoren fand sich selbstverständlich auch Alban Nikolai Herbst. Selbstverständlich deshalb, weil sein Blog »Die Dschungel. Anderswelt« so etwas wie das Urgestein unter den Literarischen Weblogs deutscher Sprache ist. Er hat vor uns allen begonnen, und man konnte sich damals schon des Eindrucks nicht erwehren, dass man ihn auch nicht würde »einholen« können, dass man nicht würde aufschließen können. Für Herbst nämlich, so stellte es sich dar, war (und ist) sein Dschungel nicht einfach nur irgendeine Plattform der öffentlichen Präsentation seines Arbeitens, sondern das Weblog ist ein Grundpfeiler seines literarischen Werkes. Entsprechend aktiv führt er es. Entsprechend vehement entwickelt er auch seine poetologischen Überlegungen rund ums literarische Bloggen weiter.

Seit geraumer Zeit gibt es in den Dschungeln eine Rubrik mit dem Titel »Kleine Theorie des Literarischen Bloggens«, in der Herbst den wesentlichen Teil dieser poetologischen Überlegungen kondensieren lässt. Hartmut Abendschein, der seinerzeit bereits die Anthologie »literarische weblogs« verlegerisch betreut hat, stellt nun in seiner zu einem Verlag mit kontinuierlich wachsendem Programm gereiften edition taberna kritika unter genau dem Titel der Dschungel-Rubrik eine Essenz der Herbstschen Überlegungen zum Literarischen Bloggen als Buch vor. »Erste Lieferung« heißt es im Untertitel, und das 130 starke Paperpack schließt mit dem Hinweis: »Fortzusetzen.«


Den ganzen Beitrag lesen »

Litblogs-Lesezeichen zum Blättern

Samstag, den 5. Dezember 2009

Litblogs-Lesezeichen zum Blättern
Die »Litblogs-Lesezeichen« im digitalen Zeitschriftenformat

••• Christiane Zintzen und Hartmut Abendschein, die Herausgeber von litblogs.net, sind extrem rührig, was die ständige Modernisierung der Website und der via Web und Twitter angebotenen Dienste angeht. Eines der litblogs-Features ist das »Lesezeichen«, ein quartalsweise direkt auf litblogs.net veröffentlichtes Best-Of aus den Beiträgen der teilnehmenden Literarischen Weblogs. Die Autoren entscheiden dabei selbst, ob und welchen Beitrag aus den vergangenen drei Monaten sie ins »Lesezeichen« geben.


Den ganzen Beitrag lesen »

Nach Eden

Freitag, den 1. Mai 2009

»Nach Eden« ist Markus A. Hedigers einziges, derzeit aktives Weblog. Darauf zu finden sind die Erlebnisse (Spaziergänge, vor allem) in der Umgebung eines kleinen Schweizer Dorfes in unmittelbarer Nähe zur deutschen Grenze seines Alter Egos André Baquero Brun. Diese Ausflüge in den Geist eines Hediger nur äusserlich zum Verwechseln ähnlichen Mannes können auf demselben Weblog auch als Podcast heruntergeladen werden.

••• Markus A. Hediger ist nach einjährigem Aufenthalt in Brasilien seit einigen Monaten wieder in der Schweiz. Die Rückkehr brauchte Zeit und Kraft, vor allem, aber nicht nur, was die Wieder-Orientierung im utilitaristischen Leben angeht. Umso glücklicher bin ich, dass man ihn nun wieder online lesen und hören kann. Sein neues Weblog »Nach Eden«, dessen Beiträge (ohne Ton) auch in der wiederbelebten Veranda von p.- zu lesen sind, präsentiert, was mir schon an den früheren Weblog-Arbeiten Hedigers gefallen hat: unprätentiöse Prosa mit magischer Aufladung, sein leicht schweizerisch eingefärbtes Lesen wie eine Umarmung des (unbekannten) Lesers/Hörers und natürlich die Themen – Identitätssuche, Suche überhaupt, und das alles in einer entwaffnenden Ehrlichkeit.

Er wird diese Aussage vielleicht nicht mögen. Aber: Dieser Mann gehört endlich entdeckt von einem größeren Publikum. Geht lesen und lauschen auf seinem Blog! Als Bücher erschienen sind von ihm bislang in der edition neue moderne seine »autobiographischen Fiktionen« »Krötenkarneval« und in der edition taberna kritika von Hartmut Abendschein das »TamTam Grand Hotel«.

Literarische Weblogs

Freitag, den 18. Januar 2008

Literarische Weblogs - Sonderbuchausgabe spatien 5••• Die Sonderbuchausgabe spa_tien 5 — „Literarische Weblogs“ — ist erschienen und seit heute via amazon und libri sowie über den Buchhandel zu bestellen. „Literarische Weblogs“ ist eine Anthologie der Autoren, die auf dem Meta-Blog litblogs.net mit ihren literarischen Weblogs gelistet sind. In dieser Sonderbuchausgabe von spa_tien geben jene Autoren in Essays und Interviews Auskunft über ihre zum Teil sehr persönliche Sicht auf das Medium Weblog im Kontext von Literatur. Dazu bringen sie Exemplarisches aus den jeweiligen Blogs. Zwischen den Beiträgen protokolliert Kathleen York mit Ihren U-Bahn-Zeichnungen die verschlungenen Wege durch die literarischen, ästethischen und poetologischen Positionen der einzelnen Autoren. Sie war mit ihren Zeichnungen als Siegerin aus unserem öffentlichen Wettbewerb — ebenfalls via Weblog ausgeschrieben — hervorgegangen.


Den ganzen Beitrag lesen »

Mein letzter Kranz

Sonntag, den 15. Juli 2007

Was blumengeschmückt ist, das mögen auch die Götter gerne anschauen, ihr Blick wendet sich ab, wenn jemand ohne Kranz naht.

Sappho

••• Sie ist da, die Ausgabe 4 von spa_tien. Sichtung und Auswahl der Texte, Redaktionskonferenzen per Skype etc. etc. – das alles hat mir grossen Spass gemacht, den beiden Mitübeltätern Hartmut Abendschein und Markus A. Hediger wohl nicht minder.

Kultig in diesem Heft ist sicher der Sonettenkranz von Hartmut Abendschein. Markus und ich haben diverse Überredungskünste aufwenden müssen, dem Autor die Veröffentlichungserlaubnis zu entringen. Doch wir waren erfolgreich.


Den ganzen Beitrag lesen »

Die Verweigerung im Konjunktiv

Dienstag, den 5. Juni 2007

Ein Gastbeitrag von Hartmut Abendschein
über Herman Melville: „Bartleby, the Scrivener“

••• Ich überlege mir, nicht mehr fernzusehen. Auch noch die Überreste meines Fernsehens über Bord zu werfen. Das sind nur noch: Eine kleine Nachrichtensendung, täglich, und ein sonntäglicher Tatort. Auf Letzteren habe ich schon seit Wochen verzichtet. Und der Rest? Wozu gibt es noch nachhaltige Zeitungen und, ja, die eine oder andere Seite im Internet?

Das Prinzip der Verweigerung, wie es bei Melvilles Kopisten Bartleby zum Tragen kommt, kulminiert in ein zur höflichen Formel geronnenes I would prefer not to, einer Aussteigerformel, die – irgendwie plötzlich – einen angestellten Schreiber aus der Umlaufbahn wirft, indem er diese setzt und immer dichter setzt und umsetzt, so dass er sich am Ende am Ende befindet.

Ohne mich jetzt weiter in den ganzen Wust der immer noch anschwellenden Kritik dieses Textes zu knien, denn das möchte ich lieber nicht, schreibe ich über diese einfache Formel und ihre Konsequenz, die dort natürlich nicht zum Guten endet, auch nicht so enden kann, denn was endet schon zum Guten?


Den ganzen Beitrag lesen »