Feige Autoren?

Montag, den 17. November 2008

••• Christine Koschmieder – Agentin und Lektorin – vom »Autorenschrittmacher« berichtet über den 16. Open Mike. Die Jury hätte geklagt: Die jungen Autoren seien nicht mutig genug in ihren Texten. Und es wird moniert, »dass etlichen der AutorInnen, die im Vorfeld einen der 650 Texte für den 16. Open Mike eingereicht haben, mit Sicherheit der Gedanke an die Vermarktbarkeit ihrer Texte und eine potenzielle Verlagspublikation die Hand über die Tastatur gelenkt haben mag.«

Das ist jetzt aber ganz verwunderlich! Ein »strukturelles Problem des immer erfolgreicher werdenden Wettbewerbs« ist das sicher nicht. Es ist vor allem ein strukturelles Problem des an »mutiger Literatur« nicht interessierten Buchmarktes. Natürlich geht der Nachwuchs hin und versucht, möglichst verfilmbare Romane mit Bestseller-Potential zu fabrizieren. Das geht nur, indem man tief im Einheitsbrei des Mainstream-Geschmacks rührt. Ich weiß gar nicht, wie sich darüber noch jemand wundern kann.