Gut bewahrt

Dienstag, den 13. März 2007

Feet and Balls in Light - © 2007 ~v1ntage@deviantart.com

Unterm Teppich bewahrst du
mein zerrissenes Foto
und knetest
auf deinen Wegen
von Tür zu Tür
auf dass auch ja nichts vergehe
mein hartes Herz

© Benjamin Stein (2007)

••• Frau Schimmerschnecke, bei der ich mir immer wieder gern ein Stück Erinnerung an „Sex and the City“ hole, hat ein Foto zerrissen. Unterm Teppich plaziert, sei das ein grossartiges Mittel gegen Liebeskummer.

Da fiel mir grad eben diese kleine Erwiderung ein…

PS: Um Missverständnissen vorzubeugen. Frau Schimmerschnecke und ich sind uns im 1st Life vollständig unbekannt.

Die Wunde (Schluss)

Sonntag, den 25. Februar 2007

Wolfspur im SchneeUnd dann geschah das Unglück, geschah das Unvermeidliche, das früher oder später hatte kommen müssen, denn in den Wäldern bleibt nichts verborgen, am wenigsten die Schwäche des Herrschers. So kam eines Tages mein Vetter über den Fluss, über die seit Jahren feststehende Grenze zwischen unseren Jagdrevieren, um mit mir zu kämpfen, mir meine Herrschaft streitig zu machen. In ihm trat mir meine frühere Gestalt entgegen, der kräftige, flinke, geschickte Wolf.


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Die Wunde (IV)

Samstag, den 24. Februar 2007

.:.Wolve K.:. - © 2007 by ~Kitty3105@deviantart.com

Dabei hatte ich schon recht bald den Verdacht, dass nicht alle Menschen so sein konnten wie das Kleine Mädchen, so gütig und mit jener Kraft des Verzeihens, denn hätten sie sonst so über mich gesprochen? Hätten sie mich nicht vielmehr wie das Kleine Mädchen als ihresgleichen annehmen müssen, statt mich zu verleugnen und zu beschimpfen? Doch wie durch einen Zauber hatte ich alle Erinnerung an andere Menschen außer dem Kleinen Mädchen verloren, selbst die Erinnerung an den Jäger, den ich so oft gesehen, der mir immerfort nachgestellt hatte mit seinem Gewehr und mit den Fangeisen, die er, im Unterholz versteckt, ausgelegt hatte, selbst das Bild dieses Jägers war schon verblasst, so dass ich mich bald gar nicht mehr seiner erinnern konnte, ja dass er alle Bedeutung für mich verlor.


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Die Wunde (III)

Freitag, den 23. Februar 2007

Wolf

Sehr lange noch blieb es so an meiner Seite sitzen und sprach zu mir. Es erzählte von den Menschen, die offenbar doch in dem Dorf leben mussten, wenn ich sie auch nicht bemerkt hatte. Und so hörte ich von dem Kleinen Mädchen, wie diese Menschen über mich sprachen, dass sie mich einen grausamen Mörder nannten, der gnadenlos umgehe in diesen Wäldern und wahllos töte, was immer ihm in den Weg komme. Dass ich blutrünstig sei, eine gefährliche Bestie. Und während das Kleine Mädchen all das sagte, hörte es nicht auf, mich in seiner furchtlos zärtlichen Art zu streicheln und zu kraulen, obgleich es doch den Erzählungen der Menschen nach allen Grund zur Furcht vor mir gehabt hätte.


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Die Wunde (II)

Donnerstag, den 22. Februar 2007

Als ich aufwachte, war es früh am Tag; und es musste schon längere Zeit hell gewesen sein. Ich fühlte mich auf wunderbare Weise gestärkt, und erst als ich aufstehen wollte, erinnerte mich der stechende Schmerz in meiner Pfote daran, was geschehen war. Ich lag noch immer an derselben Stelle, an der das Kleine Mädchen mich am Vortag gefunden hatte, neben dem Fangeisen. Als ich meine verwundete Pfote sah, die das Kleine Mädchen mit seinem Hemd umwickelt hatte, das unterdessen mit dunkelrotem Blut getränkt war, erschrak ich. Wie unvorsichtig war es gewesen, sich jemandem so sehr anvertraut zu haben! Stundenlang hatte ich völlig schutzlos hier gelegen.


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