Shall I compare thee to a summer’s day?
Sonntag, den 6. Mai 2007Shall I compare thee to a summer’s day?
Thou art more lovely and more temperate:
Rough winds do shake the darling buds of May,
And summer’s lease hath all too short a date:
Sometime too hot the eye of heaven shines,
And often is his gold complexion dimmed,
And every fair from fair sometime declines,
By chance, or nature’s changing course untrimmed:
But thy eternal summer shall not fade,
Nor lose possession of that fair thou ow’st,
Nor shall death brag thou wander’st in his shade,
When in eternal lines to time thou grow’st,
So long as men can breathe, or eyes can see,
So long lives this, and this gives life to thee.
Soll ich vergleichen einem Sommertage
Dich der du lieblicher und milder bist?
Des Maien teure Knospen drehn im Schlage
Des Sturms und allzukurz ist Sommers Frist.
Des Himmels Aug scheint manchmal bis zum Brennen,
Trägt goldne Farbe die sich oft verliert,
Jed Schön will sich vom Schönen manchmal trennen
Durch Zufall oder Wechsels Lauf entziert.
Doch soll dein ewiger Sommer nie ermatten:
Dein Schönes sei vor dem Verlust gefeit.
Nie prahle Tod, du gingst in seinem Schatten . . .
In ewigen Reimen ragst du in die Zeit.
Solang als Menschen atmen, Augen sehn
Wird dies und du der darin lebt bestehn.
William Shakespeare, Sonett Nr. XVIII
Übertragung: Stefan George
••• Hat jemand gemeint, das wär schon alles gewesen zum Thema Stefan George? Da muss ich enttäuschen. George hat neben eigener Dichtung auch diverse Übersetzungen ins Deutsche zu verantworten.
Legendär ist seine Übertragung von Baudelaires „Blumen des Bösen“. Doch auch Shakespeares Sonette hat George nachgedichtet. Der vollständige Text ist sogar online zu finden, und ein Vergleich mit den Übertragungen von Christa Schuenke – nun, überraschend.