••• Charatan ist ein englisches Traditionshaus, gegründet 1863 und seither in verschiedenen Händen, u. a. Lane und Dunhill. Inzwischen, wird behauptet, sei es nur noch ein Markenname.

Charatan stellte mit den Pfeifen der Linie »Summa cum laude« einmal die teuersten Tabakspfeifen der Welt her. Durch die Besitzerwechsel und das heute ramponierte Image (und viele Gerüchte) sind heute auf dem Estate-Markt dennoch einige sehr schöne Stücke zu wirklich günstigen Preisen zu finden.

Für diese Charatan hier, vermutlich aus den späteren 1980er Jahren (Dunhill-Ära), musste ich ganze 80,- EUR anlegen. Gekauft habe ich sie vor allem wegen der Form (Curved Oval Stem Prince, s. a. Dunhill Root Briar DRB 2 Star) und mit der wechselvollen Geschichte des Hauses Charatan mit vielen handwerklichen Highlights im Hinterkopf.

Im direkten Vergleich wirken die Proportionen bei der Dunhill deutlich ausgewogener. Für mein Empfinden ist der Kopf der Charatan ein wenig zu groß geraten. Phantastisch ist hingegen das Mundstück. Der flache Biss liegt extrem angenehm zwischen Lippen, und man kann die Pfeife problemlos auch einmal freihändig zwischen den Zähnen halten. Anders als bei der Dunhill gelang es mir, die ebenfalls filterlose Charatan auf Anhieb trocken zu rauchen. Was den Geschmack angeht, kann ich noch nichts Finales sagen, da meine Zunge nach meinen jüngsten Begegnungen mit Virginia-Flakes noch etwas »strapaziert« ist.

Informationen zu Charatan und eine Galerie von Charatans unterschiedlicher Perioden sind bei d.a.f.t. zu finden. Dort abgebildet übrigens auch eine ältere Charatan in genau dem nun von mir erworbenen Shape, allerdings mit nach meinem Geschmack schönerer Maserung (straight grain).

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