Antwerpen Stadspark

15. November 2009

Antwerpen Stadspark
Antwerpen Stadspark – Brücke über den Teich

••• Wenn man rechtzeitig bucht, kommt man per Flugzeug via Brüssel und Express-Bus nicht nur deutlich schneller, sondern auch günstiger von München nach Antwerpen. So konnte ich heute ausschlafen und war dennoch bereits um 14:00 im Hotel, wieder das »Radisson Blu Park Lane«, da es hier schon beim ersten Besuch sehr angenehm war und das Hotel strategisch bestens liegt, direkt am Stadspark und nur wenige Gehminuten sowohl von den meisten Synagogen als auch vom Diamond District entfernt.

Gestern abend habe ich noch weiter an der Eingangssequenz des ersten Teils von »Diamond District« geschrieben und entsprechend schlecht geschlafen. Die Anspannung ist im Moment enorm. Ich habe nun den ersten Teil schon sehr plastisch vor Augen, aber ich bin noch nicht richtig in Fahrt gekommen. Bislang sitzt jeder Satz, aber lässt sich vorher 10x bitten.


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Appeasement

10. November 2009

Henryk M. Broder: »Hurra, wir kapitulieren!« (Von der Lust am Einknicken), © Pantheon Verlag 2007

Was heute der »Migrationshintergrund« ist, das war mal die Oma aus Schlesien. Sie saß den ganzen Tag in der Küche rum und verbreitete Schuldgefühle. War sie schlecht gelaunt, schaute sie stumm aus dem Fenster. War sie dagegen guter Laune, erzählte sie Geschichten von früher: dass in Ratibor alles schöner, besser und sauberer war. Oma war eine Nervensäge, aber ein harmloser Mensch, der sich nach etwas sehnte, das es nicht mehr gab. Nie wäre sie auf die Idee gekommen, das Essen aus dem Fenster zu werfen oder ihre Enkel zu schlagen, weil sie selbst als Kind Haus und Hof verlassen musste. Denn Oma hatte zwar einen »Migrationshintergrund«, sie hatte aber auch Manieren. Einer ihrer Lieblingssätze war: »Das macht man nicht.« Der Satz reichte, um sich im Leben zurechtzufinden.

Henryk M. Broder, aus: »Hurra, wir kapitulieren!«
(Von der Lust am Einknicken)
© Pantheon Verlag 2007

••• Ich wurde letztens gefragt, ob mir die zunehmende Kopftuchdichte in München nicht Angst mache und ob sich die Jüdische Gemeinde eigentlich der Initiative gegen Moscheen in Bayern anschließen würde. Wo bliebe denn da das »Recht auf Heimat«, wenn in München Minarette in den Himmel ragten? Da war ich perplex.


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David Schatz im ZDF

7. November 2009

••• David Schatz, der älteste Sohn von Yechezkel und Lisa aus Ofra, berichtete vor kurzem im ZDF über sein Leben in der Siedlung im Westjordanland. Glücklicherweise kann man den Beitrag auch online anschauen. Wenn ihr also mal den gepanzerten Bus sehen wollt, mit dem Wechsler nach Ofra fuhr, und wie es dort tatsächlich aussah…

Popeye

6. November 2009

Popeye Advertisment
Lesewerbung der Asociación Salvadoreña de Agencias de Publicidad (El Salvador)

[via: »The Ephemerist«]

Lesungen

5. November 2009

••• Der Verlag teilt mir die ersten Einladungen zu Lesungen mit. Und nach so vielen Jahren der Öffentlichkeitsabwesenheit, fühlt es sich merkwürdig an, dass es sich gleich um zwei große Literaturfestivals handelt: lit.COLOGNE (Köln im März, kurz vor der Buchmesse) und die Vattenfall Lesetage (Hamburg im April). Emotional schwanke ich im Moment zwischen »Leinwand«-Aktionismus (als könnte ich selbst im Moment noch viel tun…) und dem Drang, mich nur noch voll und ganz mit »Diamond District« zu befassen, dessen Figuren und Geschichten immer plastischer werden.

Nebenan liegen die grippefiebernden Kinder. Dass ich mich nur nicht anstecke jetzt, wo es doch in wenigen Tagen erneut nach Antwerpen geht…

Am neuen Buch schreiben – das wäre doch eine sinnvolle Tätigkeit für die nächsten 82 Tage, 3 Stunden und 32 Minuten.