Bayerische Kunstförderpreise

18. August 2010

Die Bayerischen Kunstförderpreise in der Sparte Literatur 2010 stehen fest. Die drei mit je 5.000 Euro dotierten Preise gehen in diesem Jahr an Stephan Knösel für seinen Jugendroman »Echte Cowboys« (Verlag Beltz & Gelberg), an Tom Schulz für den Lyrikband »Kanon vor dem Verschwinden« (Berlin Verlag) und an Benjamin Stein für den Roman »Die Leinwand« (C. H. Beck Verlag).

»Die Preisträger in diesem Jahr zeigen die Vielfalt der literarischen Stimmen in Bayern«, sagte Kunstminister Wolfgang Heubisch zu den Vorschlägen der unabhängigen Jury.

••• Von dieser Nachricht wurde ich im Urlaub überrascht. Es scheint, als würde ich nach 15 Jahren nun in München selbst als Zugereister so etwas wie Heimatrecht genießen. Das freut mich mindestens so sehr wie die Tatsache dieses Preises für »Die Leinwand«.

Für die Longlist des Deutschen Buchpreises hat es hingegen nicht gereicht.

Ein Gespräch mit Sigrid Löffler

4. August 2010

••• Vor einigen Wochen traf ich bei C.H.Beck im »Roten Salon« des Verlags Sigrid Löffler. Sie wollte »Die Leinwand« besprechen und für FALTER, ein Wiener Magazin, auch ein Porträt des Autors schreiben. Gern habe ich zugesagt, vor allem – das sei unumwunden eingestanden – da ich während ihrer Zeit beim »Literarischen Quartett« zwar häufig nicht ihre Meinung teilte, aber immer ihren leidenschaftlichen, ja auch kämpferischen Umgang mit der Literatur schätzte. Es interessierte mich also sehr, sie einmal persönlich kennenzulernen.


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Kameraden

3. August 2010

••• Literatur kann ich dieser Tage nur in homöopathischen Dosen zu mir nehmen. Lustlos schleiche ich um den Stapel der ungelesenen Neuanschaffungen herum. Da wäre einiges Lesenswerte, aber nichts »macht mich richtig an«, so dass ich dazu greifen müsste. Also habe ich vor zwei Wochen etwa in den Regalen mit den »Altbeständen« gestöbert und nach einem bb-Taschenbuch (Aufbau Verlag, DDR) von 1969 gegriffen: Franz Fühmanns Erzählungsband »Tage« (nicht zu verwechseln mit »Zweiundzwanzig Tage oder die Hälfte des Lebens«). Die darin enthaltenen Erzählungen findet man heute wahrscheinlich nur in der achtbändigen Werkausgabe (sollte man die mal bestellen?) oder aber antiquarisch in diesem oder jenem Sammelband mit Fühmann-Erzählungen.

»Tage« enthält fünf Erzählungen über Kriegserfahrungen: »Kameraden«, »Das Gottesgericht«, »Die Schöpfung«, »König Ödipus« und »Kapitulation«. Ich habe in den letzten Wochen nur die beiden ersten lesen können, jeweils in einem Stück und jeweils nachher so berauscht und demütig, dass ich es kaum beschreiben kann. Ich fühlte mich an meine Tschechow-Erfahrung erinnert, wenngleich Fühmann natürlich ganz andere Themen verhandelt und sprachlich wie technisch noch einmal ganz andere Saiten anzupft als Tschechow.


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Mystik & Pop Art

1. August 2010

Moran Haynal - Öl auf Leinwand
© Moran Haynal – Öl auf Leinwand

••• Da trifft man jemanden seit Jahren beinahe täglich in der Synagoge und weiß nur ganz ungefähr, dass der Andere Künstler ist, aber nicht, was er eigentlich genau treibt. Zeitmangel und tausend brennende Kittel verhindern sogar ein persönliches Gespräch. Eine Schande ist das. Aber heute hat es nun endlich geklappt. Ich habe Moran Haynal in seiner Münchner Wohnung, die auch sein Atelier und gleichzeitig eine Galerie ist, besucht; und ich war überwältigt.


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Blog-Interview

1. August 2010

Als meine Mutter sah, dass das Buch zwei Seiten hat, musste sie lachen und hat gefragt: »Was für ein bekloppter Autor kommt denn auf so eine Idee?« Hören Sie oft so etwas?

••• Philipp Schneider ist Vielleser und eifriger Blogger. In seinem »Literaturkosmos« berichtet er nicht nur über seine Lektüren, sondern bringt regelmäßig auch Interviews mit Autoren. Obige Frage ist eine von denen, die ich ihm für ein Blog-Interview beantwortet habe. Erschienen ist es in zwei Teilen » hier und » hier.