30. Dezember 2010
Mit Prof. Christian Kohlross im Goethe-Institut Jerusalem
••• Wo war ich gestern? Ach ja: Ich habe zu Fuß Tel Aviv erkundet, 2 1/2 Sätze geschrieben, und kurz vor 16:00 Uhr kam Christian Kohlross, und wir fuhren nach Jerusalem. Im Goethe-Institut fand um 19:00 Uhr die dritte Veranstaltung meiner Israel-Tour statt. Sie war sehr gut besucht. Einige Germanisten von der Hebräischen Universität fanden sich im Publikum, aber auch die Übersetzerin, die seinerzeit Wilkomirskis »Bruchstücke« ins Französische übertragen hat.
Die Übersetzerin der Wilkomirski-»Bruchstücke« ins Franösische war auch anwesend.
Foto © Ridvan Yumlu-Schiessl, creative grapicdesign Jerusalem
Besonders gefreut habe ich mich, dass ich Jakob Hessing kennenlernen durfte. Ihm verdanke ich den vor kurzem in der »Welt« erschienenen Beitrag zur »Leinwand«, der tiefgründiger und verständiger nicht hätte sein können. Jakob lehrt an der Hebräischen Universität – wenn er nicht gerade an eigenen Büchern schreibt oder die anderer Autoren ins Deutsche übersetzt. (Wie bitte? Jakob Hessing war es, der den für mich seinerzeit so wichtigen Roman »Der Liebhaber« von Abraham B. Yehoshua übersetzt hat?! Das hat er mir arglistig verschwiegen!)
Jakob Hessing • Foto © Ridvan Yumlu-Schiessl, creative grapicdesign Jerusalem
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28. Dezember 2010
»Befiehl dem Herrn deine Wege, und hoffe auf Ihn; Er wirds wohl machen.« (Haifa, German Colony)
••• Heute nun stand der einzige Termin der Reise an, der mich im Vorfeld etwas unter Stress gesetzt hat. Ich war zu Gast im Bucerius Institute for Research of Contemporary German History and Society. Eine Lesung mit anschließendem Gespräch sollte es werden – auf Englisch. Und ich darf versichern, dass ich dieses Mal – ich habe aus Brian Zumhagens wundervoller US-Übersetzung der »Leinwand« gelesen – vorher üben musste.
Stress bereitete allerdings auch die Hinfahrt. Zum ersten Mal wollte ich in Israel mit dem Zug fahren. Der aber fuhr nicht. »We have a problem«, wurde mir am Bahnhof beschieden, mehr nicht. Die Menschenmassen rollten in Richtung Bushaltestelle, um den Fernbus nach Haifa zu nehmen. Mir war klar, dass ich nie im Leben in diesen Bus gekommen wäre. So habe ich mir mit einigen anderen, die auch nicht drängelwillig waren, ein Taxi geteilt. Geteilt durch sechs war weniger zu bezahlen als in München für eine Taxifahrt zum Flughafen. Das ist ok.
Später habe ich erfahren, dass ich enormes Glück gehabt habe. Der Zug fuhr nämlich nicht, weil es kurz zuvor ein Zugunglück gegeben hatte auf der Strecke nach Haifa. Ein Wagen war in Brand geraten und diverse Leute in Panik vom fahrenden Zug abgesprungen. Achtzig Menschen sollen verletzt worden sein. Phew! Das ging gerade noch mal gut.
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28. Dezember 2010
Bahai-Garten, Haifa 2010
••• Diesen Garten wollte ich lange schon einmal besuchen. An den Berg gebaut ist der Bahai-Garten in Haifa ein wirklich traumhafter Ort. Hier ein paar Impressionen.
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27. Dezember 2010
Haupteingang der Tel Aviv University
••• Heute am Vormittag habe ich tatsächlich ein paar Sätze für den Pan-Roman zustande gebracht, ein wenig Schlaf nachgeholt, einen Spaziergang am Strand Richtung Yaffo gemacht und es mir gut gehen lassen. Kurz vor 15:00 bin ich dann aufgebrochen und per Taxi zur Tel Aviv University gefahren. Dort, am Minerva Intitute for German History, fand heute die erste Veranstaltung meiner kleinen Tour statt. In Empfang genommen wurde ich von zwei ganz reizenden Damen: Iris Freyer-Nachum, die sich im Vorfeld um die Organisation gekümmert hatte, und Yael Müller, die administrative Leiterin des Instituts.
Haupteingang der Tel Aviv University
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27. Dezember 2010
Tel Aviv, Sea Side, Blick auf den Strand an der Herbert Samuel St., 16:00 Uhr
••• Um 7:30 bin ich gestern los, bei Schnee und Minusgraden. Am Flughafen wurde der Wintermantel im Koffer verstaut, und ausgestiegen bin ich vier Stunden später hier in Tel Aviv bei blauem Himmel und 24 Grad. Was für eine Erleichterung für jemanden, der Licht und Wärme so nötig hat wie ich!
Prof. Christian Kohlross, Gastprofessor für Germanistik in Tel Aviv, auf dessen Initiative ich hier bin, hat mich am Flughafen aufgelesen und zum Hotel gebracht, das direkt am Strand in der Herbert Samuel St. liegt. Ich habe nur das Gepäck abgelegt, dann sind wir – Im Dunkeln schon – über die Straße zum Strand, einen Macchiato in der Strandbar nehmen.
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21. Dezember 2010
I´m gonna take that fear and wear it like a crown
••• Ich hatte vergessen, dass Schreiben auch viel mit Angst zu tun hat. Daran werde ich nun lebhaft erinnert. Da habe ich nun also eine Figur wie Pan, der mit seiner Liebesschwermut (ob der Ablehnung, ach so) und seinen animalischen Zügen meiner Figur Ed Rosen zusetzen soll. Und wem setzt er zu? Dem Figurendompteur, also dem, der eigentlich der Dompteur sein sollte und scheinbar unausweichlich in diese Geschichte hineingezogen wird. Wenn ich morgens die Augen aufschlage, schau ich schon ängstlich an mir herab, ob da nicht vielleicht ein Huf …
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21. Dezember 2010
Es ist nicht wahr, daß die Deutschen verjudet sind. Die deutschen Juden sind verbocht.
Kurt Tucholsky, aus einem Brief an Arnold Zweig
••• Auch die Abkehr vom Judentum (1914) und schließlich die protestantische Taufe (1918) verhinderten nicht, dass Juden wie Nichtjuden Tucholsky zeit seines Lebens als Juden betrachteten. Die einen schmähten ihn als Nestbeschmutzer, die anderen als schlimmen jüdischen Zersetzer. In seinem letzten Brief, kurz vor seinem Tod (1935) an den in Palästina lebenden Arnold Zweig gerichtet, widmet sich Tucholsky nochmals ausführlich der Situation des deutschen Judentums. Seine Bestandsaufnahme gipfelt in obigem Satz. Und Recht hat er, wie sehr sogar.
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