26. Februar 2007 ••• Bevor ich nach den Abschweifungen der letzten Woche wieder zur Lyrik zurückkehre, soll noch ein Versprechen eingelöst werden, nämlich von der österreichischen Literaturzeitschrift „wesepennest“ zu berichten, deren Ausgabe Nr. 145 Anfang diesen Monats zur Rezension hier eintraf.
„Brauchbare Texte und Bilder“ lautet der Untertitel der Zeitschrift aus Wien, die vierteljährlich mit einem Umfang von 112 grossformatigen Seiten in einer Auflage um die 5000 Stück erscheint. Herausgegeben vom „Verein Gruppe Wespennest“ wird die Zeitschrift dank einer Vertriebskooperation mit C. H. Beck über den Buchhandel ausgeliefert. Brauchbar – das ist in diesem Fall pures Understatement. Was die Redaktion, unterstützt durch freie Mitarbeiter aus aller Welt, hier jeweils unter einem Schwerpunktthema zusammenstellt, ist mehr als brauchbar.
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Tags: Literaturzeitschriften • Ausser der Reihe
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25. Februar 2007 ••• Die letzten zwei Wochen haben dem Turmsegler viele neue Leser beschert, von denen – und das freut mich am meisten – viele auch wiederkehren. Besonders überrascht hat mich die Zunahme der RSS-Abonnements. Was aber ist die beste Entwicklung der letzten Tage? Nach und nach entspinnen sich in den Kommentaren sehr interessante Gespräche, die nun in den nächsten Tagen auch die Wahl der Themen ein wenig beeinflussen werden. So füllt sich also nun auch der Kommentar-Feed mit Inhalt. Wer die Diskussionen verfolgen möchte, kann dies am einfachsten über den RSS-Feed tun, zu abonnieren per Klick auf das RSS-Logo oder auf einen der Links rechts in der Sidebar.
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25. Februar 2007Und dann geschah das Unglück, geschah das Unvermeidliche, das früher oder später hatte kommen müssen, denn in den Wäldern bleibt nichts verborgen, am wenigsten die Schwäche des Herrschers. So kam eines Tages mein Vetter über den Fluss, über die seit Jahren feststehende Grenze zwischen unseren Jagdrevieren, um mit mir zu kämpfen, mir meine Herrschaft streitig zu machen. In ihm trat mir meine frühere Gestalt entgegen, der kräftige, flinke, geschickte Wolf.
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24. Februar 2007••• Als Fan der neuen Ilias-Übertragung von Raoul Schrott habe ich mich ja schon bekannt. In der aktuellen Akzente-Ausgabe 1/2007 gibt es nun einen Nachschlag für all jene, die nicht bis zum Erscheinen des Gesamtopus warten wollen oder können: den 4. Gesang der Ilias. Meine Begeisterung nutzt sich nicht ab!
Der vierte Gesang beginnt mit einem Göttergespräch im Olymp:
auf dem goldenen boden des olymp saßen zeus und die götter
zum rat versammelt. seine tochte, die ewig jugendliche hebe
mischte nektar in den wein und goß ihn in die goldenen becher.
sie prosteten sich gegenseitig zu und sahen auf troia hinunter –
zeus jedoch, ganz sohn seines verschlagenen vaters, begann
hera mit einem halb im ernst gemeinten seitenhieb zu ärgern:
[…]
Was ergibt sich, wenn Götter sich necken? Das passt irgendwie zur Diskussion, die wir vor einigen Tagen hier hatten: Wenn sie sich necken oder wenn sie zürnen, wenn sie wegschauen oder aus einer Laune die ihnen liebsten Städte der Vernichtung preisgeben, sind sie noch immer im Recht – weil sie Götter sind…
Zum zweiten Gesang der Ilias äussert sich im Heft Edzard Visser; und Barbara Patzek geht mit Bezug auf den 3. Gesang in der letzten Akzente-Ausgabe der Frage nach, warum Paris doch kein Feigling war und was überhaupt die Götter in der Ilias zu suchen hätten.
Auf dem Cover und zwischen den Deckeln gibt es darüber hinaus diesmal viel Durs Grünbein und dazu – wie gewohnt – ausgesuchte Lyrik aus aller Welt.
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24. Februar 2007
Dabei hatte ich schon recht bald den Verdacht, dass nicht alle Menschen so sein konnten wie das Kleine Mädchen, so gütig und mit jener Kraft des Verzeihens, denn hätten sie sonst so über mich gesprochen? Hätten sie mich nicht vielmehr wie das Kleine Mädchen als ihresgleichen annehmen müssen, statt mich zu verleugnen und zu beschimpfen? Doch wie durch einen Zauber hatte ich alle Erinnerung an andere Menschen außer dem Kleinen Mädchen verloren, selbst die Erinnerung an den Jäger, den ich so oft gesehen, der mir immerfort nachgestellt hatte mit seinem Gewehr und mit den Fangeisen, die er, im Unterholz versteckt, ausgelegt hatte, selbst das Bild dieses Jägers war schon verblasst, so dass ich mich bald gar nicht mehr seiner erinnern konnte, ja dass er alle Bedeutung für mich verlor.
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