Mordechai und Esther
3. März 2007Da ging Haman an dem Tage hinaus fröhlich und guten Mutes. Aber als er Mordechai im Tor des Königs sah, wie er nicht aufstand und sich nicht vor ihm fürchtete, wurde er voll Zorn über Mordechai. Aber er hielt an sich. Und als er heimkam, sandte er hin und ließ seine Freunde holen und seine Frau Seresch und zählte ihnen auf die Herrlichkeit seines Reichtums und die Menge seiner Söhne und alles, wie ihn der König so groß gemacht habe, und daß er über die Fürsten und Großen des Königs erhoben sei. Auch sprach Haman: Und die Königin Ester hat niemand kommen lassen mit dem König zum Mahl, das sie bereitet hat, als nur mich, und auch morgen bin ich zu ihr geladen mit dem König. Aber das alles ist mir nicht genug, solange ich den Juden Mordechai sitzen sehe im Tor des Königs. Da sprachen zu ihm seine Frau Seresch und alle seine Freunde: Man mache einen Galgen, fünfzig Ellen hoch, und morgen früh sage dem König, daß man Mordechai daran aufhänge. Dann geh du mit dem König fröhlich zum Mahl. Das gefiel Haman gut, und er ließ einen Galgen aufrichten.
••• Mitunter hängt, wer andern einen Galgen baut, später selbst daran. Heute vor fast 2.500 Jahren ging es mal gut für uns aus. Und hätte der Perserkönig nicht darauf bestanden, ein königliches Dekret nicht zurücknehmen zu können, wäre es sogar ohne Blutvergiessen ausgegangen.
Ich erinnere mich grad an die Verfilmung mit Joan Collins in jungen Jahren…
Die Schriften sind immer wieder eine inspirierende Lektüre. Heute ist Purim, und wir lesen die Megillat Esther gleich zweimal, einmal nachts (eben geschehen) und am folgenden Tag. Immer, wenn der Name Haman fällt, gibt es grosses Getöse: Rasseln, Knarren, Klopfen auf die Bänke und Pulte, nach dem Motto „Sein Name sei ausgelöscht“. Nachts gibt es dann reichlich Schnaps. Jetzt muss ich nur noch meine Frau überreden, dass sie wirklich die Whisky-Flasche öffnet…