17. September 2007
Was hast Du mit meinem Herz gemacht
Keiner darf wissen, was Du mit meinem Herz
getan hast
Die Erde, die Hügel werden vom Grün umarmt
Mein Schatz, was bist Du grün
Dein Grün hat meine Hand gefärbt
Das Gras, die Haare werden vom Rot verbrannt
Mein Schatz, was bist Du rot
Dein Tod hat mein Herz gefärbt
Was hast Du mit meinem Herz getan
Keiner darf wissen, was Du mit meinem Herz
getan hast
© Irma Achten (1995)
••• Liebe und Tod – das war das Thema, bevor wir von den Feiertagen unterbrochen wurden. Als unmittelbare Assoziation dazu fiel mit Nicholas Lens ein. Dass sein Album „Orrori dell’Amore“ (Schrecken der Liebe) der offizielle Soundtrack zu Irma Achtens Film „Marie Antoinette“ ist, war mir nie bewusst.
Das muss ich der Herzdame erzählen. Nachdem uns letztens die neuere Marie-Antoinette-Verfilmung mit Kirsten Dunst eher gelangweilt hat, wäre es vielleicht interessant, Frau Achtens Film einmal anzuschauen. Die Musik jedenfalls wäre schon mal wunderbar…
aus: „Orrori dell’Amore“
Soundtrack des Films „Marie Antoinette“ (1995)
Musik: Nicholas Lens
Sopran: Claron McFadden
© TABARAN (Sony Classical) 1995
Tags: Irma Achten • Nicholas Lens • Lyrik
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16. September 2007••• Das Gericht hat sich vertagt. Der Anwalt der Verteidigung ist zuversichtlich.
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12. September 2007
Shofar – © by *RoieG@deviantart.com
••• Und dies ist der Piyut, den Rabbi Amnon der Überlieferung nach an Rosh Hashanah sagte, bevor er starb. In der Aufnahme ist einer der berühmtesten zeitgenössischen Kantoren zu hören: Naftali Herstik. Er singt die Danziger Weise des Unetane Tokef, begleitet vom „Rinat“ National Choir und Raymond Goldstein an der Orgel. Wenn man in einer orthodoxen Synagoge auch weder einen gemischten Chor noch eine Orgel hören wird – weniger eindringlich klingt des Unetane Tokef a capella durchaus nicht.
Mögen alle, die es sich wünschen, zum Guten und zum Leben eingeschrieben und besiegelt werden. Wir lesen uns wieder – wenn gewünscht (und wenn alles gut geht…) – am kommenden Sonntag.
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11. September 2007••• Ein grosser Teil der Feiertagsliturgie besteht aus lithurgischen Gedichten, sogenannten Piyutim. Auf die Gefahr hin, eingefleischte Liebhaber dieser Kunst zu bestürzen: Mir fehlt an diesen Texten oft wirkliche Originalität, sei es im Thema oder in der Form. Aber selbstredend gibt es auch – und nicht selten – echte poetische Entdeckungen unter diesen Texten. Von den vielfältigen, häufig über Jahrhunderte tradierten Formen hat mich immer das Achrostichon besonders interessiert. Hier bilden die ersten Buchstaben der Zeilen zumeist einen Namen oder einen Satz, oft jedoch auch die Alphabetfolge mit Anspielung an die mystische Überlieferung, dass die Welt mittels der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets erschaffen worden sei. Ein Beispiel für diese Formenvariante ist das wohl berühmteste Piyut für Rosh Hashanah: Unetane Tokef.
Dass der Verfasser – es wird Rabbi Amnon von Mainz zugeschrieben – diese Form des Alephbet-Achrostichons gewählt hat, ist sicher kein Zufall. Denn sein Gebet war ein Tikkun, eine Wiedergutmachung oder auch Wiederherstellung. Um zu verstehen, warum dieses Piyut Jahr für Jahr immer wieder die meisten Beter zu Tränen rührt, muss man die Geschichte kennen, die sich um die Entstehung dieses Gebetes rankt. Und diese soll heute erzählt werden. Ich zitiere aus dem Buch „Or Zarua“ von Rabbi Yitzhak ben Mosche aus Wien (1862).
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11. September 2007es herrscht krieg im land:
eine bauernarmee
marschiert auf den hügeln
mit morgenstern, schild und posaunen
sie pflanzt feldzeichen auf
in meinen augen
sie hebt gräben aus
zwischen stirn und hals
und zieht stampfenden schritts
von schläfe zu schläfe
und schlagbäume trommeln im bauch
das herz willst du öffnen
mit bloßer hand
und mit küssen
die rippen
zerbrechen?
reiß auf die haut
die armee muss heraus
es herrscht krieg im land
meine liebe
© Benjamin Stein (2007)
••• Die Kommentare von eukapirates und Markus haben mich angestiftet. Die stampfende Bauernarmee ging mir schon den ganzen Tag über im Kopf um. Aber ich wusste noch nicht, worauf es hinaus wollte. Und nun hat sich das ganze so angerichtet.
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