Aufrichtigkeit
10. Oktober 2007••• Warum ich Sartres „Wörter“ wieder hervorgekramt habe, das habe ich schon berichtet. Nach den ersten zwanzig Seiten hätte ich nicht gedacht, ich würde mich festlesen. So ist es aber gekommen.
Sartre, der berühmte Autor, berichtet von Sarte, dem Sechsjährigen, der lesen lernte, bevor man überhaupt erwogen hatte, ihn in die Schule zu schicken. Und der zuvor schon so tat, als würde er lesen, vor allem, um die entzückte Aufmerksamkeit von Großvater Charles Schweitzer zu erregen, der seinerseits das Lesen aufgegeben hatte – jedenfalls das Lesen um des Vergnügens willen.
Es gibt viele Arten, keine Kindheit zu haben… Dies war wohl eine davon. Erst Lesen, um zu gefallen. Dann Schreiben, um zu gefallen. Und während Sartre über seine Lektüren im Kindesalter berichtet, überrascht er plötzlich mit einer Betrachtung zur Aufrichtigkeit, die vielleicht beim Lesen entbehrlich ist, jedoch nicht beim Schreiben.