14. November 2007
Raymond Queneau
••• Dass ich Raymond Queneaus „Stilübungen“ wiedergefunden habe, freut mich so ungemein, dass ich nicht wiederstehen konnte, auch eine Variation auf das Thema zu schreiben.
Und wenn wir schon dabei sind, denke ich mir, dann sollte ich die hier mitlesenden Autoren einladen, in ihren jeweils eigenen Stilen und Sichten das gleiche zu tun. Über zehn zeilen von Sudabeh würde ich mich ebenso freuen wie über eine Mandrake-Variante von Markus (quasi schon im Flieger nach Brasilien), eine surreale Sequenz von p.-s Veranda, ein satirisches Prosagedicht vom Herrn H, etwas in strengstem Versmasse vom ANH – oder oder oder…
Wer auch immer Lust hat, sich an dem Spass zu beteiligen, ist herzlich eingeladen, eine entsprechende Version bei sich im Weblog zu bringen und es die Turmsegler wissen zu lassen.
Und hier ist sie – meine Variante der Begebenheit im Bus S…
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Tags: Benjamin Stein • Raymond Queneau • Lyrik • Prosa
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14. November 2007Im Autobus der Linie S, zur Hauptverkehrszeit. Ein Kerl von etwa sechsundzwanzig Jahren, weicher Hut mit Kordel anstelle des Bandes, zu langer Hals, als hätte man daran gezogen. Leute steigen aus. Der in Frage stehende Kerl ist über seinen Nachbarn erbost. Er wirft ihm vor, ihn jedesmal, wenn jemand vorbeikommt, anzurempeln. Weinerlicher Ton, der bösartig klingen soll. Als er einen leeren Platz sieht, stürzt er sich drauf.
Zwei Stunden später sehe ich ihn an der Cour de Rome, vor der Gare Saint-Lazare, wieder. Er ist mit einem Kameraden zusammen, der zu ihm sagt: „Du solltest dir noch einen Knopf an deinen Überzieher nähen lassen.“ Er zeigt ihm wo (am Ausschnitt) und warum.
••• Einen Riesendank schicke ich heute an parallalie, der mir geholfen hat, ein Buch wiederzufinden, an dessen Autor und Titel ich mich seit vielen Jahren vergeblich zu erinnern versuchte. Mir waren nur noch Bruchstücke jener banalen Begebenheit im Bus im Gedächtnis und dass der Autor Franzose gewesen war.
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Tags: Raymond Queneau • Lyrik • Prosa
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14. November 2007Ich befinde mich am Ende einer der Endspurtwochen vor dem Streumenbuch. Dabei habe ich meine Arbeit daran schon vor drei Monaten beendet. Ich kann aber nicht stillsitzen, wenn der Gedichtband noch nicht da ist. Danach wahrscheinlich auch nicht. Aber jetzt ist davor.
••• Ulrike Almut Sandig, von deren Gedichten hier schon zwei Mal die Rede war, ist im Warte-Endspurt. Ihr neuer Lyrikband „Streumen“ ist via amazon.de schon zu bestellen. Und ich werde ihn natürlich lesen und hier berichten.
Die Wartezeit hat Ulrike aber auch nicht tatenlos verstreichen lassen. Gerade online gegangen ist sie mit – nein leider keinem Weblog – aber doch mit einer neuen Website, auf der es auch Texte und Tonstücke von ihr zu entdecken gibt, letztere gespielt und gesungen gemeinsam mit Maren Pelny.
Also, ich würde es sehr begrüssen, wenn doch noch ein richtiges Autoren-Weblog daraus wird. Eine echte Bereicherung für die deutschsprachige Litblogosphäre wäre das allemal. Vielleicht gibt sie sich ja noch einen Ruck.
Tags: Ulrike Almut Sandig • Ausser der Reihe
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13. November 2007
Colorized Foot – © 2006-2007 ~Deep-to-Deep@deviantart.com
••• Andrea Heuser wohnt tatsächlich in München. Der erwähnte Zyklus Haiku-ähnlicher Dreizeiler „ins ohr verleibt“ soll kommendes Jahr in ihrem neuen Lyrikband bei onomato (Düsseldorf) erscheinen. Und da Andrea gleich geantwortet und zugestimmt hat, dass ich einen Auszug aus diesem Zyklus hier im Turmsegler bringe, freue ich mich, heute sechs ihrer poetischen Wortnachforschungen präsentieren zu können.
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Tags: Andrea Heuser • Lyrik
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12. November 2007Hätt‘ ich des Himmels bestickte Kleider,
Durchwirkt mit goldnem und silbernem Licht,
Die blauen, matten und dunklen Kleider,
Der Nacht, des Tags und des halben Lichts,
Ich legte sie zu deinen Füßen aus:
Doch ich bin arm, hab nur meine Träume,
Die legte ich zu deinen Füßen aus,
Tritt sanft, du trittst ja auf meine Träume.
William Butler Yeats (1865-1939)
••• Die bestellte Gesamtausgabe der Yeats-Gedichte ist eingetroffen, ein stattlicher Band mit Neuübersetzungen von Marcel Beyer, Mirko Bonné, Gerhard Falkner, Norbert Hummel und Christa Schuenke.
Die Ausgabe enthält alle Yeats-Bände in chronologischer Folge, ergänzt durch nachgelassene Gedichte. Der Anhang enthält Anmerkungen zu den Texten und Übersetzungen, hilfreiche Register, die Biographien der Übersetzer und einen Essay „Über William Butler Yeats“ von Norbert Hummelt. Bedauerlich finde ich, dass die Ausgabe nicht zweisprachig ist – dann hätten es zwei Bände werden müssen – und dass nicht ersichtlich ist, welche Gedichte von welchem Übersetzer übertragen wurden.
Als Zuckerl hier nun die Übertragung des letztens zitierten Gedichts „Tread softly“. Sie ist gelungen, wie ich finde. Und doch fehlt etwas vom Klang des Originals.
Und die letzte Zeile
Tread softly because you tread on my dreams.
hat mich stocken lassen.
Tritt sanft, denn du gehst auf meinen Träumen.
So vielleicht?
Tags: William Butler Yeats • Lyrik
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