29. Dezember 2007
Familie Schatz (teilweise): Lisa, Yecheskel, David und Malachi. Die drei Mädchen waren fotoscheu…
••• Der Schabbes in Ofra ist wie im Flug vergangen. Familie Schatz, bei denen ich zu Besuch war und die über drei Ecken verwandt ist mit der Frau eines Freundes von mir, hat mich aufgenommen wie ein Familienmitglied. Yecheskel kam mit dem Auto, um mich vom Tor der Siedlung abzuholen. Er hatte zuvor die älteste Tochter zu einer Freundin in einen anderen Jeschuv gebracht, dafür zwei Freundinnen der mittleren Tochter mitgebracht: kids exchange über Schabbes. Etwa eine Stunde vor Schabbes kamen wir am Haus an. Ich habe nur noch schnell meine Ankunft verkündet, und dann mussten wir uns schon umziehen für Schabbes.
Ich bin auffällig hier. Der Unterschied zur wochediken Kleidung besteht lediglich darin, dass man ein weisses Hemd anzieht. Mit Schabbes-Anzug, Krawatte und Hut bin ich deutlich overdressed, ein Jecke eben.
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28. Dezember 2007
••• Schabbat Schalom aus Ofra. Das war jetzt knapp. Aber ich habe es geschafft. Keine Nachricht von Zichroni, aber Verabredungen für die kommende Woche. Ich melde mich wieder morgen Nacht.
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27. Dezember 2007••• Ich bin wohlbehalten angekommen. Allerdings mit gehöriger Verspätung. Ganze achtzehn Jahre bin ich zu spät, um genau zu sein. Denn so lange ist es her, dass ich mein erstes Flugticket nach Israel in Händen hielt. Ich hatte damals vor, einige Monate hier in einem Kibbuz zu verbringen und Hebräisch zu lernen. Das Ticket ist verfallen. Ich bin nicht geflogen. Auch ein Jahr später nicht. Auch fünf Jahre später nicht. Erst jetzt, achtzehn Jahre später, bin ich endlich zum ersten Mal hier.
Amnon Zichroni habe ich also nicht wie geplant am Flughafen in Tel Aviv getroffen. Er muss irgendwann in den letzten achtzehn Jahren hier angekommen sein. Ich habe ihn verpasst. Der Taxifahrer allerdings – nein, es gibt keine Zufälle – kannte ihn. Es kam mir sogar so vor, als wäre er von Amnon geschickt, um mich am Flughafen aufzulesen. Und tatsächlich: als wir in Herzliya in der Rechov Ha’Ilanot 35 ankamen und ich bezahlt und mir ganz nebenbei sein gesamtes Euro-Wechselgeld in Münzen hatte andrehen lassen, da meinte er zu mir, dass er eine Nachricht für mich hätte. Er wühlte im Handschuhfach und fand schliesslich einen vergilbten Zettel, den er mir feierlich überreichte:
Willkommen in Israel, lieber Benjamin,
Du weisst, Du bist spät dran. Aber zu spät ist es noch nicht. Wir werden uns sicher treffen in den nächsten Tagen. Ich setze mich mit Dir in Verbindung.
Baruch ha-Ba
Dein Amnon
Nun, das geht gut los. Nathan ist auch schon da. Wir gehen jetzt erst einmal aus. Wunderbar, zwischen zehn koscheren Restaurants direkt am Meer wählen zu müssen! I love it!
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26. Dezember 2007••• Der Koffer ist gepackt, das Arrangement für Schabbat in Ofra bestätigt, die Verabredung für morgen in Tel Aviv getroffen. Es kann losgehen.
Ich bin enorm aufgeregt, nicht nur wegen der bevorstehenden Reise, sondern auch, weil sich heute früh binnen fünf Minuten für mich geklärt hat, wie das Buch geformt sein soll. Ich hatte zunächst nur eine vage und ziemlich abstrakte Idee: Um eine spezifische, bedeutsame Variante von Wirklichkeit sollte es gehen — um Identität. Um genau zu sein: angenommene und zurückgelassene Identität.
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