Fürchte den Regen nicht

7. Januar 2008

Ghost Dog (Jim Jarmusch) - Szenenfoto
Ghost Dog (Jim Jarmusch) – Szenenfoto

Man muß „die Lektion des Platzregens“ verstehen. Ein Mann, der unterwegs von plötzlichem Regen überrascht wird, rennt die Straße hinunter, um nicht naß und durchtränkt zu werden. Wenn man es aber einmal als natürlich hinnimmt, im Regen naß zu werden, kann man mit unbewegtem Geist bis auf die Haut durchnäßt werden. Diese Lektion gilt für alles.

Tsunetomo Yamamoto (1659-1719)
aus: “Hagakure – Der Weg des Samurai”

••• Wie wohl die meisten hierzulande, die das „Hagakure“ von Tsunetomo Yamamoto kennen, bin ich durch Jim Jarmuschs Film Ghost Dog auf dieses Buch aufmerksam geworden. Von Jarmuschs Film – den ich zusammen mit der Herzdame mehrmals gesehen habe – geht mindestens ebenso ein befremdlicher Reiz aus wie von dem Buch, das im Film an diversen Stellen zitiert wird.


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Kalenderblätter

5. Januar 2008

Kalenderblatt 5. Januar

••• Die Herzdame steckt voller Ideen und ist ins neue bürgerliche Jahr mit einem neuen Blog gestartet, in dem Sie täglich ein Kalenderblatt präsentiert. Sie illustriert darauf Ereignisse, die sich am selben Kalendertag ereignet haben – und zwar nicht zwingend, wie der Titel des Blogs vermuten lassen könnte, 10 Jahre zuvor. Ich fand die vergleichbare Rubrik auf der Hauptseite der Wikipedia schon immer interessant. Aber noch spannender finde ich nun, welche Ereignisse die Herzdame herauspicken und wie sie sie bebildern wird.

Also husch, husch, auf die Rolle mit: 10 Years Ago.

Abflug

4. Januar 2008

Koscheres McDonalds Restaurant in der Abflughalle des Ben-Gurion-Airport Tel Aviv
Koscheres McDonalds Restaurant in der Abflughalle des Ben-Gurion-Airport Tel Aviv

••• Dieses „Schmankerl“ habe ich mir zum Schluss aufgehoben. Man ist ja so leicht glücklich zu machen… Was darfs denn sein bitte? Ein Double Charcoal McDingsbums Royal Menu!

Die Sicherheitsmassnahmen auf dem Ben-Gurion-Aiport sind enorm. Ich war drei Stunden vor Abflug da und sass – nach Security Checks, Checkin, McDonalds, Minchah, Passkontrolle, Tax Refund und Schnell-Duty-Free – nur noch ganze fünf Minuten am Gate, bevor das Boarding begann. Allerdings sind wir dann doch mit über einer Stunde Verspätung gestartet. Da ich mit TUIfly geflogen bin, begann Deutschland bereits wieder im Flugzeug. Beim nächsten Mal werde ich mit El Al fliegen, um noch ein wenig länger im Übergangszustand zu bleiben zwischen Israel und Deutschland.

Gegen 23:00 war ich zu Hause. Es gab natürlich viel zu schwatzen.

In Transit

3. Januar 2008

Yerushalayim - Rechov Bar-Ilan / Shmuel Ha-Navi
Yerushalayim – Rechov Bar-Ilan / Shmuel Ha-Navi

••• Ich bin ausgecheckt. Der Vormittag verflog mit Besorgungen. Gegen 14:00 wird mich ein Shirut (Sammeltaxi) abholen und nach Tel Aviv zum Flughafen bringen. Die Woche ist viel zu schnell vergangen.

Was habe ich nun beisammen? Da ist eine genaue Vorstellung der zu erzählenden Geschichte(n). Ich werde mich auf den Wilkomirski-Skandal beschränken, wobei ich eine fiktive Geschichte erzählen werde, die den Skandal lediglich als Ausgangspunkt verwendet. Ich habe die Personen, nämlich Amnon Zichroni – den Psychoanalytiker, der dem Autor der falschen Holocaust-Erinnerungen beim Auffinden derselben behilflich war – und jenen Journalisten, der den Skandal damals aufdeckte. Und ich habe die Locations: Tel Aviv, Yerushalayim, Massada, En Gedi und natürlich Mozah, wo der Showdown stattfinden wird. Stadtpläne und notwendige Materialien sind besorgt und eingepackt, die Fotos sortiert und beschriftet, die Strassen abgegangen, durch die ich Zichroni und den Journalisten werde gehen lassen. Und ich habe einen Anfang, ganz wichtig für mich, wenn eine längere Prosa ansteht. Es ist alles beisammen, was an Material nötig ist.


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Mozah

2. Januar 2008

Mikveh Mozah (3)
Rav Landsmann, vor 9 Jahren aus USA eingewandert, Lehrer und Vater von nicht weniger als 14 Kindern, führte mich zu der Mikveh in Mozah.

••• Die passende Mikveh ist gefunden! Sie liegt nur wenige Kilometer ausserhalb von Yerushalayim direkt am Highway 1 in Richtung Tel Aviv. Die unscheinbare Ausfahrt ist leicht zu verfehlen. Ein sehr holpriger Sandweg führt etwa 500 m in ein Wäldchen hinein. Dort schliesslich findet sich die Mikveh von Mozah. Sie ist bereits in der Mishnah erwähnt und diente nachweislich schon zu Tempelzeiten vor mehr als 2000 Jahren als Tauchbad.


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