… alias Wilkomirski

12. Januar 2008

Daniel Ganzfried: ...alias Wilkomirski - Die Holocaust-Travestie••• Ich war mir nicht sicher, ob ich mich tatsächlich in die Sekundärliteratur zum „Fall Wilkomirski“ stürzen oder mir zunächst ein deutlicheres Bild meiner literarischen Figuren machen sollte, die ja mit keinem der am Fall beteiligten Personen identisch sein sollen. Ich habe ersteres getan.

Das wesentliche Material scheint mir übersichtlich zu sein. Die massgeblichen Arbeiten sind in zwei Büchern zusammengefasst. Das eine stammt von Daniel Ganzfried. Es trägt den provokativ anmutenden Titel „… alias Wilkomirski – Die Holocaust-Travestie“.

Herausgegeben wurde es von Sebastian Hefti im Auftrag des Deutschschweizer PEN-Zentrums. Es enthält eine Erzählung, in der Ganzfried von seinen ersten Berührungen mit dem Buch Wilkomirskis berichtet, das zeitgleich mit seinem eigenen Roman „Der Absender“ erschien.


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Ein Dank an Simone

10. Januar 2008

Jean-Paul Sartre & Simone de Beauvoir
Jean-Paul Sartre & Simone de Beauvoir

Ich freute mich, wie sehr sie immer darauf beharrte, einfach ein Mensch zu sein, so dass sie sagen konnte: „Ich hielt mich nicht für eine ‚Frau’; ich war ich!“. Und als ich das Grab von Sartre und Beauvoir besuchte, da nickte ich ihm, der mich so geprägt hat, im Schatten von dessen größerer Bekanntheit sie immer stand, kurz zu, aber den Zettel mit dem schnell notierten Dank legte ich auf ihre Seite des Grabs.

••• Eine richtig gute Geschichte über Lesen und Leben – die gab es gestern bei der Sprachspielerin. Über Sartre und Beauvoir schreibt sie und ihren Umgang mit beiden. Da kann ich heute getrost den Schnabel halten und die Turmsegler einfach einmal ein Blog weiter schicken.

Bukowski: Oh Yes

9. Januar 2008

••• Eine kleine Reihe von Gedichten Charles Bukowskis im Original gibt es ab heute bei snowflake & blackvampires.

Substantielle Antwort

9. Januar 2008

Sehr geehrter Herr Stein,

noch einmal danke ich Ihnen für das Angebot Ihres Romans „Ein anderes Blau“. Mit großem Interesse habe ich es gelesen, muß Ihnen jedoch mitteilen, daß wir nach reiflicher Überlegung leider keine Möglichkeit sehen, Ihre „Prosa für 7 Stimmen“ zu veröffentlichen.

Wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Denn vor allem ihr Stil erscheint mir als etwas Besonderes, ihre lyrische, bisweilen surreale Prosa voller Metaphern und Leitmotive, ihre klugen Sentenzen, ihre kühle Art, über schwergewichtige Themen zu schreiben. Eine allzu große Herausforderung stellt dagegen der Aufbau dar, den Sie gewählt haben, die Beiträge der unterschiedlichen Erzählerstimmen, die, egal ob tot oder lebend, ihre Puzzlesteine zu diesem tragischen Bild beitragen, ohne daß sich dieses Bild am Ende klar und deutlich abzeichnen würde. Um sich hineinzuversetzen in die Figuren, die hier zu Wort kommen, und den Plot sind die Bilder manches Mal allzu hermetisch, ist die Handlung stellenweise allzu kryptisch.

Ich würde mich jedoch freuen, wenn Sie [unser Haus] im Hinterkopf behalten würden und wenn Sie uns, sollten Sie ein neues Projekt in Angriff nehmen, noch einmal ein Manuskript anbieten würden.

••• Das ist wenigstens einmal eine substantielle Antwort, sage ich mir.

Bücher nach der Autopsie

8. Januar 2008

Book Autopsies - © Brian Dettmer 2007
Book Autopsies – © Brian Dettmer 2007

••• Ich bin – kaum zurück im Lande – schon wieder hineingeworfen in den utilitaristischen Alltag. Das bringt mich literarisch völlig aus dem Tritt. Ich habe, stelle ich fest, weder Situation noch Raum zum Schreiben oder vielmehr für die lange Zeit des Entwickelns, unschriftlichen Probierens. Es ist leider so: ich kann mich nicht an einem beliebigen Ort hinsetzen und abtauchen in die Dichtung. Ich bin zu anfällig für Ablenkung. Das allein könnte schon Grund genug sein, wieder mit der Hand zu schreiben statt mit dem Computer, zumindest den ersten Entwurf.


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