4. März 2008Keine Zeit braucht den Dichter so sehr wie diejenige, die ihn entbehren zu können glaubt.
Jean Paul
••• Gestern früh bin ich doch zur Ärztin. Die wollte mich für eine Woche ins Bett stecken. Sowas hört ein Freiberufler nun gar nicht gern. Ich wollte sie auf einen Tag runterhandeln. Gut, ich mach zwei draus und bleibe auch morgen noch im Bett. Das gibt mir nun wenigstens Gelegenheit, die Eingänge der letzten Wochen zu sichten. Da ist viel liegen geblieben, weil ich jede freie Minute am Text der „Leinwand“ saß.
Eingetroffen sind zum Beispiel die ersten beiden Hefte des Poesiealbum, das – wie schon früher berichtet – vom Märkischen Verlag Wilhelmshorst seit kurzem wieder herausgegeben wird. Die Aufmachung ist identisch mit jener der früheren 276 Ausgaben. Nur die Erscheinungsweise ist vorerst noch nicht wieder monatlich. Quartalsweise erscheinen die Hefte nun. Aber das ist immerhin ein erfreulicher Neuanfang.
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Tags: Literaturzeitschriften • Peter Huchel • Lyrik
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3. März 2008••• Lieber Surfer, der hier gerade nach dem Suchbegriff „Gebete bei Selbstmord“ sucht… Besser, als Gebete zu sprechen, ist es, Hilfe zu suchen und anzunehmen. Versuche es, bitte!
Hotline-Nummer: 0941 / 58181
Telefon-Seelsorge Deutschland: 0800 111 01 11 / 0800 111 02 22
Das Angebot der Telefonseelsorge ist kostenlos und anonym. Für Kinder- und Jugendliche gibt es wochentags zwischen 15 und 19 Uhr ein bundesweites Kinder- und Jugendtelefon. Tel. 0800-111 0 333.
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3. März 2008
Demantoide – © Palagems (2008)
••• Seit meiner Israel-Reise im letzten Dezember schleppe ich eine hartnäckige Erkältung mit mir herum. Am Freitag hat es mich nun endgültig flachgelegt. Die letzten zwei Tage blieb ich also im Bett. Inzwischen sieht es glücklicherweise besser aus.
Das weitere Zichroni-Kapitel, an dem ich letzte Woche geschrieben habe, ist dennoch fertig geworden. Die letzten Seiten konnte ich gestern Nacht schreiben. Aber in der kommenden Woche werde ich, fürchte ich, doch ein wenig kürzer treten müssen.
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Tags: Amnon Zichroni • Benjamin Stein • Die Leinwand
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2. März 2008
That Smirking Face
A collection of Haiku and Haibun
by Jeffrey Winke feat. drawings by Matt M. Cipov
••• Die Herzdame hat wieder einmal etwas Interessantes entdeckt. In einer limitierten Ausgabe von 250 Stück stellt Distant Thunder Press eine Haiku/Haibun-Sammlung von Jeffrey Winke vor. Dabei handelt es sich um einen zweimal gefalteten Karton etwa in der Größe A3, beidseitig bedruckt. Die Illustrationen stammen von Matt M. Cipov.
Winke ist einer der amerikanischen Haiku-Aktivisten. Bereits 1977 zeichnete er als Mitherausgeber verantwortlich für die Third Coast Haiku Anthology, mit der die Form des japanischen Kurzgedichtes in USA zu größerer Bekanntheit gelangte. Winke blieb dem Haiku treu. Sein jüngstes Buch „What’s not there: Selected Haiku“ wurde 2002 mit dem Merit Book Award ausgezeichnet.
Der kleinen Sonderedition verdanke ich nun die Bekanntschaft mit einer aus dem Haiku abgeleiteten Textform, die Prosa und Lyrik miteinander verbindet. Ich musste sofort an Sudabeh denken. Denn sie mag die Form des Haiku und ist gerade jüngst wieder sehr aktiv auf ihrem Kurzprosa-Weblog „zehn zeilen“. Der Haibun nun ist eine Verbindung von Kurzprosa und Haiku.
Die Form geht zurück auf den japanischen Haiku-Dichter Bashō (1644-1694), der in seinen Reisetagebüchern (u. a. dem berühmten „Oku no Hosomichi“) Reiseberichte und poetische Momentaufnahmen in Haiku-Form miteinander verband.
Ganz abgesehen von dieser Entdeckung haben mir die Illustrationen von Matt M. Cipov gefallen. Schade, dass es nur so eine winzige Ausgabe ist…
Für des Englischen kundige Turmsegler gibt es jedoch noch eine Online-Leseempfehlung. Jeffrey Winke ist auch im „Quarterly Journal of Contemporary English Language Haibun“ vertreten. Viel Spaß beim Stöbern und Entdecken.
Tags: Jeffrey Winke • Kurzgedichte • Matt M. Cipov • Lyrik
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28. Februar 2008
••• Heute kam ich mir vor wie ein Schreibschüler. Es gibt Augenblicke, da wünscht man sich die realistische Beschreibungskraft eines Ivan Bunin. Heute hätte ich sie gebraucht. Ob die Portion eigenes Talent hingereicht hat heute, da bin ich mir noch nicht sicher.
Zichronis Vater führt in Geula ein Geschäft für Taleisim. Dass wir ihn genau beobachten beim Knüpfen der Zizit, das ist bedeutsam für den Höhepunkt des Kapitels: eine wortlose Geste zwischen Vater und Sohn, die Zichroni so viel bedeutet, dass er sich nach Jahren noch daran erinnert. Diese Geste bliebe völlig unverständlich und somit bedeutungslos für den Leser, würde man ihn nicht zuvor eingeweiht haben in das Mysterium der Fäden, Windungen und Knoten…
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Tags: Amnon Zichroni • Benjamin Stein • Die Leinwand
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