Die Leinwand (Z.04)

16. März 2008

••• Das 4. Kapitel sollte den zweiten Plotpoint bringen und damit einen Höhepunkt und Wendepunkt in der Zichroni-Erzählung: das Einbrechen des Magischen in die bisher geordnete Vorstellungswelt Zichronis. Ausgangspunkt ist wieder einmal ein Buch, und eine neue Figur betritt die Bühne, Eli Rothstein, mit dem Zichroni auf der Yeshivah in Pekesville lernt.

Das Kapitel ist jedoch so umfangreich geraten, dass ich es geteilt habe.

Und so entführt uns das 4. Kapitel zunächst in ein fremdes Buch, in den Roman „Der Meister und Margarita“ von Bulgakow.


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Links offline: My stroke of insight

15. März 2008

••• Jill Bolte Taylor beschloss, Hirnforscherin zu werden, weil sie die Krankheit verstehen wollte, mit der ihr Bruder diagnostiziert worden war: Schizophrenie. Viele Jahre später erwacht sie eines Morgens und stellt fest, dass sie nicht mehr sie selbst ist. Ein Schlaganfall ist die Ursache dafür, dass ihre linke Hirnhälfte nahezu in einen Offline-Modus geht. Und sie erlebt, was es bedeutet, nur in der Sphäre des massiv parallelen Eindrucksstromes der rechten Hirn-Hemisphäre zu existieren. Ihr Vortrag über dieses Erlebnis ist eine geballte Lektion über die Ungewissheit von Wirklichkeit.

Hätten Sie die Wahl, welche Seite würden Sie wählen, fragt sie zum Schluss…

via Jens-Christian

Die Mutter und das Kind

14. März 2008

Friederike Mayröcker und Ernst Jandl, 1982 - © Joseph Gallus Rittenberg
Friederike Mayröcker und Ernst Jandl – © Joseph Gallus Rittenberg

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Ernst Jandl (1925-2000)
aus: Poesiealbum 278
© Märkischer Verlag Wilhelmshorst (2008)
© Luchterhand Literaturverlag München (1997)

••• Nein, der Titel des Gedichts ist bitte in keinem Fall auf das wunderbare Foto von Joseph Gallus Rittenberg zu beziehen. Rittenberg fotografierte die beiden, die eine jahrzehntelange Liebesbeziehung (und tiefe Freundschaft, muss man das zusätzlich erwähnen?) verband, im Jahr 1982. Dieses und weitere, zum Teil sehr bekannt gewordene Künstlerporträts – etwa von Schwab mit brennendem Cape – waren 2006 in Erlangen ausgestellt. Einige Bilder der damaligen Ausstellung sind heute noch online zu sehen.

Obiges Gedicht hat mir unmittelbar ein schlechtes Gewissen eingeflößt. Denn es ist nicht zu leugnen: Es fällt mir sehr schwer, mit meinen Kindern zu spielen. Und so geschieht es auch viel, viel zu selten. Leider.

Die schöne neue Welt des Hörens

13. März 2008

Viel war während der vergangenen Jahre von der «Konjunktur», ja gar von einer «Renaissance des Hörens» die Rede. Die Trend-Rhetorik inspirierte sich an den Wachstumsraten des Hörbuchmarktes, den Zugriffsziffern der Downloadportale und den Selbstdarstellungen der Radiosender. Der Existenzkampf der Anbieter in der Konkurrenz von Kanälen, Medien und Streams verursacht eine PR-Kakofonie, welche allerdings eher dazu beiträgt, den Endverbraucher, Kunden und User zu verunsichern und zu verwirren.

Christiane Zintzen in NZZ Online

••• Christiane Zintzen – Mit-Litbloggerin auf in|ad|ae|qu|at – schrieb gestern auf NZZ Online über „Die schöne neue Welt des Hörens“, wobei der Hörbuchmarkt gemeint ist. Der wächst zwar nicht mehr jährlich im zweistelligen Prozentbereich, ist jedoch zu einer festen Größe im Literatur-Business geworden. Einsichten, Linktipps und Kritik zum Thema gibt es »» hier.

[via: Hartmut Abendschein]

Gar nicht nette Sonette

13. März 2008

Luís de Camões
Luís de Camões (1524-1580)

Luís de Camões (1524-1580) gilt dank seiner „Lusiaden“ als portugiesischer Nationaldichter, dessen Todestag am 10. Juni als Nationalfeiertag begangen wird. Der Elfenbein Verlag hat nun die Gedichte des Renaissance-Dichters in einer zweisprachigen Ausgabe veröffentlicht, die sich stark an sein Vorbild Petrarca anlehnen, mit Ironie und Sprachwitz diesen aber auch parodieren.

Deutschlandradio Kultur

••• Wirklich preiswert ist diese 1000-Seiten-Edition mit Gedichten des portugiesischen Shakespeare-Zeitgenossen nicht. Glaubt man den Rezensionen haben sich jedoch Übersetzer (Hans-Joachim Schaeffer) und der Verlag mit Erfolg bemüht und eine umfassende zweisprachige Edition des großen Sonettendichters vorgelegt.