Die Imaginationsaktivität des Rezipienten wird auch dahingehend gefordert, als Wirklichkeit und Fiktion im Weblog entgrenzt werden. Aufgrund des engen Kontakts zwischen Autor und Leser kann die Fiktion so gestaltet werden, dass sie als Wirklichkeit rezipiert wird. So kann der Leser beispielsweise nicht wissen, ob sich der Autor, wie behauptet, auf Recherchereise in Israel befindet, oder das nur schreibt, ob er von einem Herrn namens Amnon Zichroni Post bekommen hat, oder dieser nur eine erfundene Figur des Autors ist. Wir kennen solche Verwirrspiele mit vermeintlichen Wirklichkeitsreferenzen aus den Romanen W. G. Sebalds; da jedoch das Weblog ein Forum darstellt, das eben nicht nur Fiktion ist, sondern auch der Berichterstattung wie einem Nachrichtenkanal dient, sind Wirklichkeit und Fiktion kaum zu unterscheiden.
••• Weiter gehts mit Claudia Öhlschlägers Vortrag. Thematisiert wird das spezielle Wechselspiel zwischen Wirklichkeit und Fiktion. Im weiteren Verlauf wird das Musen-Sequel, das vor kurzem hier präsentiert wurde, als Fallbeispiel herangezogen.
Barack Obama nach seinem Sieg im demokratischen Vorwahlkampf
••• Jetzt müssen die Amerikaner ihn nur noch wählen. Jetzt muss er nur noch überleben. Und wenn er dann noch umsetzt, was er in dieser Rede erneut verspricht…
Ganz nebenbei: Eine solche freie Rede zeugt auch von literarischem Talent.
Die Instanz des Autors kehrt in literarischen Weblogs also wieder, und vielleicht ist es gerade dieser Tatbestand, der dieses Internet-Genre nach dem verkündeten Ende postmoderner Beliebigkeit so attraktiv werden lässt. Jedoch müssen wir nach der Beschaffenheit dieses Autors fragen. Es handelt sich um einen Autor, der sich dem Gesetz der Konstruktion des Ich durch eine Instanz des Anderen konsequent unterwirft.
••• Der Vortrag von Claudia Öhlschläger wird fortgesetzt mit Überlegungen zur These Andreas Rosenfelders, der Weblogs als »Texte mit verkümmerter Autorfunktion« beschreibt.
Sehr gefährlich sind die Schlangen auf Fuerteventura. Sie verbünden sich mit den Jüngsten und attackieren ahnungslose Väter hemmungs- und erbarmungslos.
••• Aufgrund der fiesen Schlangenattacke auf dem Flughafen von Fuerteventura kamen wir so spät erst von dort weg, dass wir den Anschlussflug in Madrid verpassten. Also mussten wir für eine Nacht in Madrid bleiben und sind erst heute gegen Mittag wieder zu Hause eingetroffen.