Scholastikerprobleme

20. September 2007

Needle - © 2005-2007 by  ~abyssmalwind@deviantart.com
Needle – © 2005-2007 by ~abyssmalwind@deviantart.com

I

Wieviel Engel sitzen können
auf der Spitze einer Nadel –
wolle dem dein Denken gönnen,
Leser sonder Furcht und Tadel!

„Alle!“ wirds dein Hirn durchblitzen.
„Denn die Engel sind doch Geister!
Und ein ob auch noch so feister
Geist bedarf schier nichts zum Sitzen.“

Ich hingegen stell den Satz auf:
Keiner! – Denn die nie Erspähten
können einzig nehmen Platz auf
geistlichen Lokalitäten.


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Flamma, Flamma

19. September 2007


Flamma, Flamma — © Nicholas Lens (Klick auf das Bild startet das Video)

••• Auf Wunsch der Herzdame noch ein Ton-Bild-Dokument von Nicholas Lens. Per Klick auf das obenstehende Bild kann ein Video zum Titelstück der Lens-CD „Flamma, Flamma“ bestaunt werden. Video und Musik sind ein Genuss. Und so gönnen wir uns diesen Abstecher und lassen die Literatur für heute mal links liegen.

Auf der Homepage von Nicholas Lens (Flash und Quicktime…) lassen sich übrigens noch mehr Videos und Musikstücke finden. Viel Spass beim Stöbern und Entdecken!

Orrori dell’Amore

18. September 2007

Nicholas Lens - Orrori dell'Amore (Cover)

Desiderando ardentemente calore

Anime moribonde
Ne fiori, ne corone

Gioventú senza avvenire
Senza grandi sogni

Orrori dell’Amore
Orrori della richezza

Abandonati, senza risorse
Vittime di una famiglia fallita

Orrori dell’Amore
Orrori della richezza

Desiderando ardentemente calore

Anime moribonde
Ne fiori, ne corone

Gioventú senza avvenire
Senza grandi sogni

Desiderando ardentemente calore

© Nicholas Lens (1995)


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Keiner darf wissen

17. September 2007

Nicholas Lens - Orrori dell'Amore (Booklet)

Was hast Du mit meinem Herz gemacht
Keiner darf wissen, was Du mit meinem Herz
getan hast

Die Erde, die Hügel werden vom Grün umarmt
Mein Schatz, was bist Du grün
Dein Grün hat meine Hand gefärbt

Das Gras, die Haare werden vom Rot verbrannt
Mein Schatz, was bist Du rot
Dein Tod hat mein Herz gefärbt

Was hast Du mit meinem Herz getan
Keiner darf wissen, was Du mit meinem Herz
getan hast

© Irma Achten (1995)

••• Liebe und Tod – das war das Thema, bevor wir von den Feiertagen unterbrochen wurden. Als unmittelbare Assoziation dazu fiel mit Nicholas Lens ein. Dass sein Album „Orrori dell’Amore“ (Schrecken der Liebe) der offizielle Soundtrack zu Irma Achtens Film „Marie Antoinette“ ist, war mir nie bewusst.

Das muss ich der Herzdame erzählen. Nachdem uns letztens die neuere Marie-Antoinette-Verfilmung mit Kirsten Dunst eher gelangweilt hat, wäre es vielleicht interessant, Frau Achtens Film einmal anzuschauen. Die Musik jedenfalls wäre schon mal wunderbar…

aus: „Orrori dell’Amore“
Soundtrack des Films „Marie Antoinette“ (1995)
Musik: Nicholas Lens
Sopran: Claron McFadden
© TABARAN (Sony Classical) 1995

Vertagt

16. September 2007

••• Das Gericht hat sich vertagt. Der Anwalt der Verteidigung ist zuversichtlich.


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Unetane Tokef

12. September 2007

Shofar - © by *RoieG@deviantart.com

Shofar – © by *RoieG@deviantart.com

••• Und dies ist der Piyut, den Rabbi Amnon der Überlieferung nach an Rosh Hashanah sagte, bevor er starb. In der Aufnahme ist einer der berühmtesten zeitgenössischen Kantoren zu hören: Naftali Herstik. Er singt die Danziger Weise des Unetane Tokef, begleitet vom „Rinat“ National Choir und Raymond Goldstein an der Orgel. Wenn man in einer orthodoxen Synagoge auch weder einen gemischten Chor noch eine Orgel hören wird – weniger eindringlich klingt des Unetane Tokef a capella durchaus nicht.

Mögen alle, die es sich wünschen, zum Guten und zum Leben eingeschrieben und besiegelt werden. Wir lesen uns wieder – wenn gewünscht (und wenn alles gut geht…) – am kommenden Sonntag.


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Rabbi Amnon

11. September 2007

••• Ein grosser Teil der Feiertagsliturgie besteht aus lithurgischen Gedichten, sogenannten Piyutim. Auf die Gefahr hin, eingefleischte Liebhaber dieser Kunst zu bestürzen: Mir fehlt an diesen Texten oft wirkliche Originalität, sei es im Thema oder in der Form. Aber selbstredend gibt es auch – und nicht selten – echte poetische Entdeckungen unter diesen Texten. Von den vielfältigen, häufig über Jahrhunderte tradierten Formen hat mich immer das Achrostichon besonders interessiert. Hier bilden die ersten Buchstaben der Zeilen zumeist einen Namen oder einen Satz, oft jedoch auch die Alphabetfolge mit Anspielung an die mystische Überlieferung, dass die Welt mittels der 22 Buchstaben des hebräischen Alphabets erschaffen worden sei. Ein Beispiel für diese Formenvariante ist das wohl berühmteste Piyut für Rosh Hashanah: Unetane Tokef.

Dass der Verfasser – es wird Rabbi Amnon von Mainz zugeschrieben – diese Form des Alephbet-Achrostichons gewählt hat, ist sicher kein Zufall. Denn sein Gebet war ein Tikkun, eine Wiedergutmachung oder auch Wiederherstellung. Um zu verstehen, warum dieses Piyut Jahr für Jahr immer wieder die meisten Beter zu Tränen rührt, muss man die Geschichte kennen, die sich um die Entstehung dieses Gebetes rankt. Und diese soll heute erzählt werden. Ich zitiere aus dem Buch „Or Zarua“ von Rabbi Yitzhak ben Mosche aus Wien (1862).


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