I want to publish!

11. Oktober 2008

© Steve Lafter

© Steve Lafter

••• Schickt mir gerade die Herzdame. Ganz schön keck!

Frida Kahlo aus Paris

10. Oktober 2008

Frida Kahlo
Frida Kahlo

Ich habe beschlossen, alles zur Hölle zu schicken und haue ab aus Paris, bevor ich noch selbst verrückt werde. Du hast keine Vorstellung, was diese Leute für Miststücke sind. Ich könnte kotzen. Sie sind so verdammt »intellektuell« und mies, dass ich sie nicht mehr ertragen kann. Es ist wirklich zu viel für meinen Charakter. Ich sitze lieber auf dem Markt von Toluca auf dem Boden und verkaufe Tortillas, als noch irgendwas mit diesen »Künstlerschlampen« von Paris zu tun zu haben. Sie sitzen stundenlang in den Cafés, wärmen sich die edlen Hintern und reden ohne Unterbrechung über »Kultur«, »Kunst«, »Revolution« und so weiter und so fort und halten sich dabei für die Götter der Welt, während sie den unglaublichsten Unsinn träumen und die Luft mit Theorien verpesten, und zwar Theorien, die nie aufgehen. Am nächsten Morgen haben sie nichts zu essen im Haus, weil keiner von ihnen arbeitet, und sie leben als Parasiten einer Meute reicher Schlampen, die ihre »Genies« und »Künstler« verehren. Scheiße und nichts als Scheiße sind sie. Ich habe Diego oder Dich nie die Zeit verplempern sehen mit blödem Tratsch und »intellektuellen« Diskussionen. Deswegen seid ihr richtige Männer und keine lausigen »Künstler«. Gee weez!

Frida Kahlo in einem Brief an Nickolas Muray


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Yom Kippur

8. Oktober 2008

Shofar

Dramaturgie eines Verhörs (III)

7. Oktober 2008

••• Keine Oper ohne Ouvertüre. Auch das Verhör-Kapitel braucht eine. Wie wäre es mit einem Exkurs über Angst und Scham?

 

Ich hasse es, überprüft zu werden. Nicht einmal die vorhersehbare Fahrkartenkontrolle in der U-Bahn in den ersten Tagen eines jeden Monats überstehe ich ohne Herzrasen und einen Adrenalinstoß, der mich Minuten später noch fahrig macht. Ich habe kein schlechtes Gewissen. Es ist eher die Angst, bei einem versehentlichen Fehltritt ertappt zu werden oder mich für ein Fehlverhalten rechtfertigen zu müssen, das ich nicht erklären kann.


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Dramaturgie eines Verhörs (II)

7. Oktober 2008

Anna Seghers
Anna Seghers (1900-1983)

••• Das Verhör-Kapitel zu schreiben, macht einen Heidenspaß. Ich habe zunächst nur den reinen Dialog skizziert, ihn dramaturgisch geordnet und in Sektionen unterteilt. Ich steige ein mit einer Ouvertüre: Variationen über das Thema Angst. Dann beschreibe ich die Örtlichkeit, bevor die Vernehmung völlig harmlos beginnt.

Ein derart langer Dialog ist eine Katastrophe für mich. Beginnt man, den Thesaurus zu plündern, um Synonyme für sagen, fragen und antworten zu sammeln, steht man schon mitten im Krampf. Einige Tricks habe ich probiert, die – ich habe schon 4/5 des Kapitels fertig – wunderbar funktionieren.


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