Irgendwas in Prosa

6. November 2012

Wuppertal
Wuppertal

••• Die »Replay«-Lesung gestern in Wuppertal war ein würdiger wenn auch dürftig besuchter Abschluss der Tour. Eine Überraschung gab es jedoch: Marius Fränzel aka Bonaventura war eigens aus Solingen angereist. Man erinnere sich: Ihm ist es zu verdanken, dass die Schach-Partie zwischen Matana und Ed Rosen in »Replay« auch der Untersuchung durch theoriestärkere Schachspieler standhalten kann.

Wir hatten im Anschluss an die Lesung ein außerordentlich anregendes Gespräch über Arno Schmidt, diverse Bücher, die noch dringend zu lesen wären, und außerdem konnte geklärt werden, dass »Replay« kein Roman ist.


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Schlangen im Gepäck

4. November 2012

••• Zwischenstation in Berlin. Diesen Rat werde ich dann für die nächste Reise befolgen.

Puschkins Notizbuch

3. November 2012

Puschkins Notizbuch
Puschkins Notizbuch

••• Schlaflose Nacht Nummer zwei. Da kann ich auch noch eine kleine Schnurre aus Georgien erzählen. Gestern fand im Literaturmuseum von Tbilissi die zweite Lesung unserer Tour statt. Lasha Bakradze, Direktor des Museums, führte uns vorher durch den ursowjetischen Bau, in dem zur Zeit internationale Video- und Konzeptkunst ausgestellt ist. Das Highlight der kleinen Tour war jedoch das Archiv.

In dem Raum sind eng verstaut unzählige Bilder untergebracht. Aber es gibt auch einen literarischen Reliquienschrein. Da findet sich dann beispielsweise die goldene Savonette von Dichter X neben den Gewehren von Hadji Murad und den Kugeln, mit denen Dichter Y erschossen wurde.


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Vászon

2. November 2012

••• Nach Zwischenstopps in Berlin und Wuppertal und einer kurzen Verschnaufpause zu Hause werde ich übernächste Woche nach Budapest fahren. »Die Leinwand« soll auch in Ungarn erscheinen und zwar bei Napvilág Kiadó. Maria Makai Toth soll das Buch übersetzen.

Weihrauch und Wein

2. November 2012

Tbilissi
Blick auf Tbilissi

••• »Verlagsmetropolen« – so nennt das Literarische Colloquium Berlin das hauseigene Programm, in dessen Rahmen versucht wird, regelmäßig einige deutsche Autoren in die Welt hinaus zu scheuchen. Diese Autorenförderung verbindet sich mit einem anderen Kern des LCB-Programmes, der Förderung von Übersetzern, die Literatur in das Deutsche und aus dem Deutschen übersetzen. Auf Reisen geschickt werden dabei jeweils Autoren und Autorinnen, die ein aktuelles Buch im Gepäck haben, für das man sich Übersetzungen wünscht. Auszüge aus den Werken werden vorab übersetzt und während der Reise auf Lesungen im deutschen Original und in Landessprache vorgestellt. Auf diesem Weg kam ich 2010 mit der »Leinwand« nach Finnland und bin ich nun mit »Replay« in Georgien.

In Zusammenarbeit mit dem Goethe-Institut und gefördert vom deutschen Auswärtigen Amt, hat das LCB Jenny Erpenbeck, Olga Grjasnowa, Annett Gröschner, Michael Kumpfmüller, Jörg Magenau und mich nach Tbilissi geschafft. Jürgen Becker, der auch vor zwei Jahren die Finnland-Reise organisiert hatte, begleitet uns. Auszüge aus unseren akuellen Romanen wurden ins Georgische übersetzt und in einer Broschüre veröffentlicht. Auf zwei Lesungen – am letzten Mittwoch und am morgigen Freitag – im ortsansässigen Goethe-Institut bzw. im Literaturmuseum von Tbilissi werden die Bücher vorgestellt. Wir lesen deutsch, die Übersetzer die georgischen Übertragungen.

Tbilissi
Ruinen neben Neubauten, der Bürgerkrieg ist noch lang nicht vergessen


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Chicago

29. Oktober 2012

Downtown Chicago, Monroe / South Franklin
Downtown Chicago, Monroe / South Franklin

••• Hurricane Sandy sorgt hier ganz schön für Aufregung. Wenn das kein passender Abschluss der Tour ist. Brian hat »Die Leinwand« zum ersten Mal gelesen, als er wegen der Island-Vulkanaschewolke nicht nach New York zurückfliegen konnte und für eine Woche in Berlin festsaß. Ich hätte heute via New York zurück nach Europa fliegen sollen. Aber wegen Sandy ist JFK stillgelegt. Sogar der öffentliche Nahverkehr in New York wurde eingestellt. Das heißt, ich wäre von Chicago nicht einmal hingekommen, geschweige denn weiter.

In einiger Hektik wurde eine Alternative organisiert. Nun werde ich die epische Reise Chicago-London-Berlin-Kiew-Tblissi heute am frühen Abend antreten, um hoffentlich nach etwa 26 Stunden zehn Zeitzonen weiter östlich wohlbehalten zu landen. Es werden noch Wetten angenommen.


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Columbia und Harvard

27. Oktober 2012

Columbia University Campus bei Nacht
Columbia University Campus bei Nacht

••• Jetzt habe ich zum dritten Mal auf dieser Tour ins Sohotel in New York eingecheckt. Am liebsten würde ich mich gleich schlafen legen. Die letzten beiden Tage hatten es in sich, und wir haben kaum Schlaf bekommen. Aber wenn ich nicht gleich notiere, was alles los war, werde ich es in ein paar Tagen nicht mehr zusammenbekommen, fürchte ich, denn die Tour geht ja noch weiter.

Am Donnerstag also stand New York an. Wie ich schon berichtet habe, haben wir morgens der deutschen Abteilung des Leo Baeck Institute einen Besuch abgestattet. Um 14:00 waren wir bei Leonard Lopate, um für seine Show auf WNYC ein Gespräch aufzuzeichnen. Wann es gesendet wird, wissen wir noch nicht. Aber es soll ein 13-Minuten-Beitrag werden. Wir haben entspannt geplaudert, wenn wegen der Kürze der Zeit natürlich auch alles etwas knackiger angegangen werden musste als bei dem Tablet-Interview.


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