Montevideo

18. April 2008

Montevideo
Mario Benedetti und Juan Carlos Onetti

••• Montevideo – dies für jene, die sich unsicher sind – ist die Hauptstadt von Uruguay. Und als wäre eine geheime, Verbindungen stiftende Macht im Spiel, treffe ich gestern und heute gleich mehrfach auf Uruguay und Montevideo, genauer: auf zwei Autoren, die von dort stammen.


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Der Zentaur im Garten

18. April 2008

Zentauren - © Kerstin S. Klein (2008)
Zentauren – © Kerstin S. Klein (2008)

Kein Galopp jetzt mehr. Jetzt ist alles gut.

Jetzt sind wir wie alle anderen. Niemand wundert sich mehr über uns. Vorbei die Zeit, wo man uns als absonderlich bezeichnete — weil wir niemals an den Strand gingen, weil Tita, meine Frau, immer Hosen trug. Absonderlich, wir? Nein. Vergangene Woche kam der Geisterbeschwörer Peri zu Tita, und der ist allerdings ein absonderlicher Mann — ein kleiner, schlanker Indiomischling mit spärlichem Bartwuchs, behängt mit Ketten und Ringen, in der Hand einen Stab und von geheimnisvoller Sprache. Es mag ja ungewöhnlich scheinen, daß ein so seltsames Wesen zu uns kommt; aber schließlich kann jeder an der Tür klingeln. Und außerdem — absonderlich gekleidet war er, nicht wir. Wir? Nein. Wir sind von ganz normalem Aussehen.

© Moacyr Scliar (1980, 1985)
Übertragung: Karin von Schweder-Schreiner

••• Im Urlaub habe ich ein Buch erneut gelesen, das ich noch zu DDR-Zeiten gekauft und zum ersten Mal gelesen haben muss: „Der Zentaur im Garten“ von Moacyr Scliar.

Halb Mensch, halb Pferd, kommt Guedali, Sohn jüdischer Einwanderer in Brasilien, auf die Welt. Seine Geburt stellt die ratlosen Eltern vor durchaus nicht alltägliche Fragen. Womit ernährt man ein mythologisches Fabelwesen? Wie lässt sich an ihm die Beschneidungszeremonie vollziehen? Vertragen sich Tierleib und der zarte Torso des Kindes?


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Das siebte Blatt der Rose

17. April 2008

Schreibheft Nr. 70

••• Das Schreibheft Nr. 70 – zu dem ich nach der Erstbekanntschaft – natürlich gegriffen habe, hat es mir nicht leicht gemacht. Das zählt ja auch nicht zu den Aufgaben einer Literaturzeitschrift. Aber man ist nicht jeden Tag gleich zugänglich für Experimentelles.

Die von Norbert Hummelt besorgte Neuübersetzung von T. S. Eliots „The Waste Land“ knüpft an das Pound-Thema des vorangegangenen Heftes an, denn Pound hat Eliot durch sein Lektorat nicht unwesentlich dabei geholfen, dieses Opus überhaupt zu vollenden! Hummelt geht in seinen anschließend abgedruckten Notaten zur Übersetzung auch auf die bisher verfügbaren Übertragungen ein.

Schließlich bin ich nach einigem irritierten Blättern auf eine für mich echte Neuentdeckung gestoßen: Ivo Michiels.


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Verlassene Bücher

16. April 2008

Aufgegebene Bibliothek in Russland (6)
Aufgegebene russische Bibliothek

••• Mit meinen Kindern habe ich eine Vereinbarung: Finde ich ein Buch zum 2. Mal auf dem Boden rumliegend, dann nehme ich es weg und gebe ihm bei mir im Bücherregal ein neues Zuhause. Für diese Bücher hier würde mir allerdings der Platz fehlen…

Russische Bibliothek Flickr-Set
Aufgegebene russische Bibliothek (Flickr-Set)

Gern erinnert

16. April 2008

••• An den Beitrag, der heute im „Rückspiegel“ auftaucht, habe ich mich wirklich gern erinnert und ihn mit Freude wieder gelesen. Zu einer – allerdings nicht öffentlichen – Editionsrunde ist es mit einem anderen Werk und ein gutes Jahr später ja tatsächlich noch gekommen. Und es hat gut funktioniert und wirklich Spaß gemacht.

Das Notizbuch

16. April 2008

Ein Gastbeitrag von Wladimir Majakowski

••• Das Notizbuch ist eine der Hauptvoraussetzungen für eine wirklich gekonnte Arbeit. Über dieses Büchlein wird gewöhnlich erst nach dem Ableben eines Schriftstellers geschrieben. Es liegt jahrelang in der Rumpelkammer herum, es wird posthum gedruckt im Schatten der »vollendeten Werke«. Aber für den Schriftsteller ist dieses Buch alles.


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Voraussetzungen für Dichtung

15. April 2008

Ein Gastbeitrag von Wladimir Majakowski

••• Welche Voraussetzungen sind nun für den Beginn einer dichterischen Arbeit nötig?


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