Weil wir gerade von Orwell sprachen…
10. August 2008
Ohne Worte – gefunden auf: ffffound.com
Ohne Worte – gefunden auf: ffffound.com
Ein google-maps-Roman. Fantastisch!
aus einem Kommentar
••• Ein Google-Maps-Roman wird die „Leinwand“ nun sicher nicht werden. Es ist einfach eine Frage der Zeit-Ökonomie. Natürlich wäre ich letzte Woche lieber selbst ins Vallée de Joux gefahren. Auch nach New York würde ich nun lieber in persona reisen, zumal ich in der Bronx, wo der Wilf-Campus liegt, noch nie war. Aber das wäre ein irrer Aufwand für wenig Gewinn an Authentizität. Man muss ja bedenken, wie wenig Text aus solchen Recherchen am Ende resultiert.
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Es gibt Menschen, die glauben jeden Quatsch, der in einem Blog geschrieben wird. Ein Blog schreibt per Definition nur derjenige, dem sonst niemand zuhört.
Robert Gallo im Interview
mit Vanity Fair (32-33/08)
Yeshiva University Wilf Campus NY – © 2008 Google
••• Halbzeit. Ich habe die Hälfte der „Leinwand“ im Kasten und auch noch je die Hälfte der beiden Erzählstränge. Jetzt heißt es, entspannt die ausgelegten Fäden einsammeln, die Stränge zusammenführen und die damit verbundenen Konflikte und Höhepunkte auskosten und munter auf den Showdown zuschreiben. Ab jetzt ist alles nur noch reines Vergnügen… Denn dass es jetzt noch ganz daneben gehen könnte, kann ich mir nicht vorstellen. Ende des Jahres sollte das Manuskript fertig sein. Ich freue mich jetzt schon darauf.
Erneut bin ich völlig von den Socken, was die Recherche-Möglichkeiten via Google Maps angeht. Ich werde am Zichroni-Strang weiterschreiben. Im nächsten Kapitel wird von seinem Medizin-Studium an der New Yorker Yeshiva University zu berichten sein. Natürlich wäre ich gern persönlich nach NYC gefahren, um mir alles anzusehen. Aber wann? Also muss ein weiteres Mal Google herhalten. Aber was will man auch noch mehr? Man muss sich nicht einmal mehr ausdenken, welche Autos vorm Eingang parken. Naja, das dann vielleicht doch. Immerhin hat Zichroni in den 1980ern dort studiert.
George Orwell (1903-1950)
What I have most wanted to do… is to make political writing into an art.
George Orwell
Zweimal jährlich wird in Großbritannien der Orwell Price vergeben, je einmal in den Kategorien Buch und Journalismus. Ausgezeichnet werden sollen journalistische oder belletristische Veröffentlichungen, die nach Meinung der Jury am besten Orwells Vorstellung umsetzen, politisches Schreiben in Kunst umzusetzen.
Ab dem 9. August 2008 kann man sich auf der Website des Orwell Price online ein eigenes Bild vom Autor George Orwell machen, und zwar anhand seiner persönlichsten Texte: den Tagebüchern. Der besondere Reiz dieser Online-Veröffentlichung besteht darin, dass die Tagebucheinträge jeweils exakt zum Datum 70 Jahre nach ihrer Niederschrift präsentiert werden.
Ich beschloss, mich abzulenken.
Seit Jahren schon hatte ich vorgehabt, einmal ins Vallée de Joux zu reisen, jenes raue Tal im Schweizer Jura in der Nähe von Genf, in dem drei der berühmtesten Uhrenmanufakturen der Welt ihren Hauptsitz haben: Breguet, Jaeger-LeCoultre und Audemars Piguet. Wie andere Abenteuerwünsche, etwa mit dem Jeep durch die Sahara zu fahren oder im Roten Meer Tauchen zu lernen, hatte ich mir jedoch auch diesen bislang nicht erfüllt. Anders als jene Wünsche aber war dieser leicht umzusetzen, und die Gelegenheit war günstig.
Hôtel des Horlogers – Le Brassus
••• Jan Wechsler wird also am Mittwoch nach Le Brassus aufbrechen, nachdem er sich heute telefonisch erkundigt hat, ob er seine zum Service eingeschickte Uhr – einen Audemars Piguet Royal Oak Chronograph mit Stahlband und weißem Zifferblatt – persönlich abholen könne. Man war sehr entgegenkommend.
Die Anreise wird allerdings eine Odyssee. Sollte Le Brassus nicht direkt am Ende der Welt liegen, muss das Ende der Welt doch irgendwo dort ganz in der Nähe sein.