7. September 2009
Literatur im Netz – Das Blog-Archiv des DLA Marbach
••• Die erste Archivierung des Turmseglers ist nunmehr beim DLA Marbach online. Ich bin angenehm überrascht, wie gut diese Archivierung funktioniert. Die typischen Blog-Features wie etwa Tags sind nutzbar, auch die Podcast-Elemente inklusive Player. Ein Problem scheinen im Moment noch die Einbettungen externer Objekte wie Videos zu bereiten.
Tags: Ausser der Reihe
0 Kommentare »
4. September 2009I still blog out of enthusiasm for the authors and works I’m blogging about. Some bloggers may blog for getting big audiences, income by ads, fame. I don’t care. Whether blogging is (still) hip or not doesn’t matter to me as long as it is fun and insightful and helps to maintain my discipline in the daily writing routine. I have to keep the instrument playing. My next novel project is already on its way. And I’ll hold myself to the rule: One page per day in publishable quality, no less. From my blogging years I know I can, so everything else is solely a question of discipline. This experience alone is priceless.
••• Soeben ist im »Commonplace Blog« mein Beitrag zum Online-Symposium »The Function of Book Blogging at the Present Time« erschienen: »As long as it is insightful and disciplined«.
Tags: Benjamin Stein • Poetik
0 Kommentare »
4. September 2009
Efeu — © SilentSweetDeath@deviantart.com (2007-2009)
der rote duft der nacht —
die rosen verglühen im dunklen
efeu an trunknen bäumen
im schlafenden gras
such ich mein herz
wo ichs gelassen find ich
nichts feuchtes im dunkel.
ach
ich schmeck mir
so steinern heut
aber irgendwo flüstern
mit meinem herzen
frauen die ich nicht geküßt hab
von der süße der rosen und
wie dunkel der efeu ist.
Wolfgang Hilbig, aus: „abwesenheit“
© S. Fischer Verlag (1979)
••• Gestern war mir nach Hilbig. Ich habe endlich den dicken Suhrkamp-Band mit seinen Gesammelten Gedichten aus dem Regal genommen und mich, mit Zettellesezeichen bewaffnet, durch die Gedichte geschlängelt, angefangen bei den frühen aus »abwesenheit« bis hin zu den letzten und den nachgelassenen, die ich noch nicht kannte.
Wie schnell so einer kalt wird (also kanonisiert), wenn er stirbt, dachte ich mir angesichts dieses ersten Bandes seiner »Werkausgabe«. Der zweite Band mit den Erzählungen und Kurzprosa ist unterdessen übrigens auch erschienen. Muss ich noch kaufen.
Tags: Wolfgang Hilbig • Lyrik
2 Kommentare »
3. September 2009bestimmt bist du bestimmt
mit einer sanften stimme
flehst um aufschub:
nur kein dienst am mann!
und schon gar kein tändeln
so aus spaß am lieben lese ich
auf meinen händen sitzend
und im schoß die kalte pfeife
aus der asche viel vergebliches
von vertanen stunden
und verschonten herzen
aufschub des aufschubs
saftigerer tage
© Benjamin Stein (2009)
Tags: Benjamin Stein • Lyrik
0 Kommentare »
3. September 2009Nur eines möcht ich nicht: daß du mich fliehst.
Ich will dich hören, selbst wenn du nur klagst.
Denn wenn du taub wärst, braucht ich, was du sagst
Und wenn du stumm wärst, braucht ich, was du siehst
Und wenn du blind wärst, möcht ich dich doch sehn.
Du bist mir beigesellt, als meine Wacht:
Der lange Weg ist noch nicht halb verbracht
Bedenk das Dunkel, in dem wir noch stehn!
So gilt kein: »Laß mich, denn ich bin verwundet!«
So gilt kein »Irgendwo« und nur ein »Hier«
Der Dienst wird nicht gestrichen, nur gestundet.
Du weißt es: wer gebraucht wird, ist nicht frei.
Ich aber brauche dich, wie’s immer sei.
Ich sage ich und könnt auch sagen wir.
Bertolt Brecht (1898-1956)
••• Die kleine Reihe mit Liebesgedichten soll einen würdigen Abschluss finden. Und da wir mit einem Sonett von Brecht begonnen haben, soll nach dem Quartett-Muster A-B-B-A auf Brecht–Fried–Fried auch noch ein Brecht-Sonett folgen.
Zunächst dachte ich an »Das zehnte Sonett«:
Am liebsten aber nenne ich dich Muck,
Weil du mir, wenn du aufmuckst, so gefällst
Den ganzen Beitrag lesen »
Tags: Bertolt Brecht • Sonette • Lyrik
1 Kommentar »