Die Kuh im Propeller

22. September 2009

Manfred Krug bei seiner Ausreise auf der Bornholmer Brücke am 20. Juni 1977. Quelle: Landesarchiv Berlin
Manfred Krug bei seiner Ausreise auf der Bornholmer Brücke
am 20. Juni 1977. Quelle: Landesarchiv Berlin

••• Von der zumindest in der DDR geradezu legendär gewordenen Schallplatte »Lyrik, Jazz und Prosa« war hier schon die Rede, und »Der Hase im Rausch« von Sergeij Michalkov, den ich seinerzeit – Eberhard Esche imitierend – für den Podcast aufgenommen habe, gehört zu den meistgelesenen (und angehörten) Beiträgen.

Letztens schenkte mir ein alter Schulfreund ein Reclam-Bändchen mit Geschichten von Michail Sostschenko. Sofort blätterte ich nach der »Kuh im Propeller«, in dem damaligen Veranstaltungsmitschnitt von Manfred Krug vorgetragen. Leider war diese Übersetzung so grauenvoll, dass ich sie den Turmseglern nicht zumuten kann. Aber mit ein wenig Mühe lässt sich der kurze Text rekonstruieren. Und hier ist er also, oder soll ich sagen, sie: »Die Kuh im Propeller«.


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Tribute to Edward Gorey

21. September 2009

Tribute to Edward Gorey
Tribute to Edward GoreyInternational Moleskine Exchange #6

Mein einziges Motto lautet: Verlaß das Haus nie ohne ein Buch.

Edward Gorey (1925-2000)

••• Einer der Gründe, weswegen die Herzdame so gut wie nicht schläft – und wenn, dann zusammengesunken am Schreibtisch – sind die diversen Moleskine Exchanges, an denen sie sich beteiligt. Dabei handelt es sich um collaborative art. Eine Gruppe von Künstlern aus aller Welt, die zumeist lediglich per Mail im Kontakt stehen, findet sich zusammen, um reihum zu einem bestimmten Thema ein Leporello-Moleskine zu gestalten. Der/die Organisator/in steuert das Moleskine bei und eine erste Zeichnung. Damit werden Thema und Stil vorgegeben und das Büchlein per Post an den nächsten Künstler versandt. Der gestaltet die nächsten Leporello-Seiten, und zwar bei möglichst fließendem Übergang.


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Ungeschehene Empfängnis

21. September 2009

Wolfgang Koeppen - Foto: © Stefan Moses
Wolfgang Koeppen – Foto: © Stefan Moses

••• Jetzt sind die bestellten Koeppen-Bücher da, und ich weiß gar nicht, wo ich beginnen soll. Vielmehr: Ich habe ja begonnen – und zwar mit »Tauben im Gras« – aber am Freitag kam auch der Briefwechsel, den Koeppen über 36 Jahre mit seiner Frau Marion führte, und gleich habe ich mich auch dort festgelesen, dem Marketing-Wiesel des Verlags auf den Leim gegangen. Denn was steht da im Klappentext? Man hätte über Jahre angenommen, das Zusammensein mit der um so viel jüngeren und schwer mit Alkoholproblemen beladenen Frau sei verantwortlich gewesen für Koeppens jahrzehntelanges Schweigen; doch legten die Briefe, Telegramme und eilig hingeworfenen Zettelbotschaften nun etwas anderes nahe. Ach ja? Und schon ist das Buch aufgeschlagen und man liest sich hinein in die fremden intimen Botschaften, als stöbere man in einem Gossip-Blatt.


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שנה טובה ומתוקה

18. September 2009

••• Den Turmseglern und allen Freunden und Bekannten, denen ich auch dieses Jahr nicht geschrieben habe, wünsche ich auf diesem Weg ein gesundes, gesegnetes und erfolgreiches Jahr 5770.

Epilog

17. September 2009

Truman Capote & Autograph
Truman Capote & Autograph

Es werden mehr Tränen über erhörte Gebete vergossen als über nicht erhörte.

Theresa von Avila (aus d. Gedächtnis nach T. Capote)

••• Am vorletzten Tag des Jahres kommt ein Epilog gerade recht, umso mehr, wenn darin von »Answered Prayers«, also erhörten Gebeten, und Tod die Rede ist.

Am Wochenende liegen die Bücher des Gerichts offen da: Wer wird leben, wer wird sterben? Und wenn ich dieses Jahr an den »großen weißen Tagen« meinen Kittel anziehe – Vorgeschmack auf die Tachrichim, die Grabkleider – wird das nach meinen Erfahrungen in Antwerpen noch einmal eine ganz andere Dimension haben als in den Jahren zuvor.

Mit dem Gebet ist es auch so eine Sache. Man muss vorsichtig sein. Man könnte erhört werden.


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