19. Januar 2009
••• Nach dem Verkauf von Feedburner an Google war es nur eine Frage der Zeit, dass die Feedburner-Accounts auf Google-Accounts umgezogen werden müssen. Nun ist es soweit. Ich muss die Feedburner-RSS-Feeds des Turmseglers umziehen. Für die Turmsegler-Leser (und Abonnenten) wird sich nichts ändern. Allerdings kann es in den nächsten Tagen zu vorübergehenden Service-Ausfällen kommen. Ich hoffe, alle Turmsegler bewahren währenddessen die Ruhe.
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17. Januar 2009
••• SMS und Twitter portionieren bereits die Wirklichkeit. Die Zeichenanzahl steht fest. Fortsetzungen sind gewünscht. Manche sind süchtig danach. Auf diversen Handys gibt es bereits e-Book-Reader. Ich habe einige von ihnen mehrfach probiert. Das Buch ziehe ich nach wie vor der elektronischen Darstellung vor, auch in der U-Bahn. In Japan allerdings boomt die Handy-Literatur bereits; und mobilebooks.net hofft auf einen vergleichbaren Boom im deutschsprachigen Raum.
SMS und Twitter-Nachrichten habe ich immer für »disposables« gehalten. Mit meinem – womöglich antiquierten – Verständnis von Literatur geht das nicht zusammen. Andere Autoren wie beispielsweise Oliver Bendel sehen das anders. Er sieht im Handy-Roman ein neues Genre, das der Belletristik neue Impulse geben und talentierten, aber nicht »buchmarkttauglichen« Autoren ungeahnte Chancen bescheren könnte.
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Tags: Oliver Bendel • Auf der Rolle • Prosa
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16. Januar 2009
J. M. Coetzee (Quelle: wikipedia)
»Vielleicht gegen Ende des Winters«, denke ich, »wenn der Hunger richtig zubeißt, wenn wir frieren und Mangel leiden oder wenn der Barbar wirklich vor dem Tor steht, vielleicht werde ich dann die Ausdrucksweise eines Beamten mit literarischen Ambitionen aufgeben und anfangen, die Wahrheit zu erzählen.«
J. M. Coetzee
aus: »Warten auf die Barbaren«
© S. Fischer Verlag (2001)
••• Zwischen den Jahren habe ich in Feinschmeckermanier (langsam und in kleinen Happen) J. M. Coetzee gelesen. Natürlich sollte man diesen Autor längst kennen. Dem Nobelpreis für Literatur, den Coetzee 2003 erhielt, gingen diverse andere hochkarätige Würdigungen seines Werks voraus, u. a. eine zweimalige Auszeichnung mit dem Booker Prize.
»Warten auf die Barbaren« ist keines der Booker-Prize-Bücher, aber ungeachtet dessen ein lohnender Einstieg in Coetzees Werk.
Der Roman spielt großteils in einer Grenzstadt eines zeitlich und örtlich nicht näher bestimmten »Reiches«. Der oberste Vertreter dieses Reiches in der Stadt ist der Magistrat, ein Verwaltungsbeamter, der auch für die Rechtsprechung zuständig ist. Der Magistrat berichtet als Ich-Erzähler seine Erlebnisse, Reflexionen und die Geschehnisse in der Stadt nach Eintreffen eines gewissen Oberst Joll.
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Tags: J. M. Coetzee • Reinhild Böhnke • Prosa
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15. Januar 2009
Amnon Zichroni ist ein israelischer Anwalt (geb. 1935)
••• Dr. Ittai Tamari, dem ich diverse wichtige Informationen betreffs der »Leinwand«-Hintergründe verdanke, liest das Buch gerade und präsentierte mir heute früh Ausdrucke aus der israelischen Wikipedia und anderen Web-Quellen: Amnon Zichroni ist in Israel ein Name mit Gewicht. Ich hatte gemeint, ihn für die »Leinwand« erfunden zu haben. Amnon sollte an Amnesie erinnern, und in Zichroni steckt die hebräische Wurzel für »erinnern«. Also ein ganz und gar symbolischer Name (wie auch bei Wechsler).
Mich nerven in Büchern die allzu oft überartifizellen Namen von literarischen Figuren. Insofern beruhigt es mich, dass es tatsächlich einen Amnon Zichroni gibt. Dumm nur, dass er dort drüben so bekannt ist.
Tags: Amnon Zichroni • Die Leinwand
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14. Januar 2009
Literaturvorlesungen als Podcast via Apples iTunes-Store
••• Aus verschiedenen Richtungen erfahre ich heute, dass man sich nunmehr via Podcast nicht nur unterhalten lassen, sondern auch handfest lernen kann. Apple bietet im iTunes-Store eine Reihe von Vorlesungen verschiedener Universitäten zum kostenlosen Download als Podcast an. Auch die Literatur kommt dabei zu ihrem Recht.
Noch handelt es sich vor allem um Vorlesungen an amerikanischen Universitäten, entsprechend in englischer Sprache. Wie jedoch in der Buchkolumne nachzulesen war, sind auch vier deutsche Universitäten unterdessen mit von der Partie. Die Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, die Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, die Ludwig-Maximilians-Universität München und das Hasso Plattner Institut in Potsdam bieten bereits auf Deutsch Lehrinhalte via Podcast an.
[via vowe.net, buchkolumne.de – und natürlich die Herzdame]
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13. Januar 2009
••• Ob man das Feuilleton regelmäßig liest oder nicht – heute sollte man sich zu den Umblätterern durchklicken, denn es ist wieder Zeit für die Verleihung des »Goldenen Maulwurfs« (Best of Feuilleton 2008).
Die eifrigen Feuilleton-Leser können sich mit Freude an die Lektüre-Highlights des vergangenen Jahres erinnern, die Feuilleton-Verweigerer bekommen einen Überblick über die zehn Beiträge, die sie zumindest doch hätten lesen sollen. Allemal kurzweilig.
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12. Januar 2009
Maßstäbliche Karte der möglichen Reichweiten von Raketen, die aus dem Gazastreifen auf israelisches Gebiet abgefeuert werden. (Quelle: Wikipedia Commons, Lencer)
••• Drei Demonstrationen bzw. Kundgebungen fanden am Wochende in München statt. Den Anfang machten die Nazis am Freitagabend. Knapp über 30 von ihnen standen über 100 Gegendemonstranten gegenüber. Dazwischen viel Polizei. Am Samstag waren die Palästinenser dran. Und am Sonntag schließlich fand eine Israel-Solidaritätskundgebung statt – mit der deutlich größten Beteiligung.
Ich kann unterdessen kaum noch irgendwo hingehen, ohne auf Gaza angesprochen zu werden. Das liegt einfach daran, dass ich eine Kipa trage. In der Regel lässt sich schon am Wortlaut oder dem Tonfall der Fragestellung erkennen, welcher Seite der Fragende eher sympathisierend zuneigt. Ich habe früher in solchen Situationen, die immer leicht entgleiten können, in der Regel diplomatisch geantwortet: Ich weiß nicht, was ich von all dem halten soll. Und das entsprach auch im Wesentlichen den Tatsachen, denn ich war nie in Israel gewesen und kannte die Situation dort nur aus den Medienberichten.
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