Die Leinwand
Ein Spiegelkabinett mit zwei Eingängen. Hinter beiden Buchdeckeln beginnt je eine Geschichte. Genau in der Mitte kommt es zur Konfrontation, treffen die beiden Erzähler, Amnon Zichroni und Jan Wechsler, aufeinander.
Amnon Zichroni besitzt die Fähigkeit, Erinnerungen anderer Menschen nachzuerleben. Geboren in Jerusalem und streng jüdisch erzogen, studiert er in den USA und lässt sich in Zürich als Analytiker nieder. Dort begegnet er dem Geigenbauer Minsky, den er ermuntert, seine traumatische Kindheit in einem NS-Vernichtungslager schreibend zu verarbeiten. Beider Existenz steht auf dem Spiel, als der Journalist Jan Wechsler behauptet, das Minsky-Buch sei reine Fiktion …
Zehn Jahre später wird eben diesem Jan Wechsler ein Koffer zugestellt, der ihm bei einer Reise nach Israel verloren gegangen sein soll – doch Wechsler kann sich an den Koffer nicht erinnern. Auf den Spuren fragwürdig gewordener Erinnerungen reist er nach Israel und gerät in ein Verhör. Tatsächlich, stellt sich heraus, ist er schon einmal dort gewesen, und sein damaliger Gastgeber, Amnon Zichroni, gilt seither als vermisst …
Ein faszinierender, spannender Roman über die Unzuverlässigkeit unserer Erinnerungen und das Ringen um Identität. Meisterhaft konstruiert – und als Buch zum Wenden zugleich eine Liebeserklärung an das Medium Buch.
Online-Lesung
Online-Lesung aus »Die Leinwand (Jan Wechsler)« – Video: © zehnseiten.de
Die vollständige Lesung ist »» hier zu finden.
Veranstaltungen
- z. Zt. keine
Fernsehsendungen
- 05.02.2010: »Die Vorleser«, ZDF
- 08.03.2010: »Lesezeichen«, Bayrisches Fernsehen & BR alpha
- 26.03.2010: »Literatur im Foyer«, SWR & 3sat
- 03.07.2010: »Kultur.21«, Deutsche Welle TV (Deutsch)
- 03.07.2010: »Kultur.21«, Deutsche Welle TV (English)
Übersetzungen
- »Платно«
Übers.: Elizabeta Lindner
Blesok, Mazedonien, 2011 - »The Canvas«
Übers.: Brian Zumhagen
Open Letter Books, USA, 09/2012 - »La Tela«
Übers.: Elisa Leonzio
Keller Editore, Italien, 01/2013 - »Beyaz Tuval«
Übers.: Fikret Doğan
Metis Publications, Türkei, 03/2013 - »Vászon«
Übers.: Mária Tóth
Napvilág Kiadó, Ungarn, 03/2014 - »Den vita duken«
Übers.: Jörn Lindskog
Thorén och Lindskog, Schweden, 2014 - »Canevas«
Übers.: Sacha Zilberfarb
Gallimard, Frankreich, 01/2015 - »הקנבס«
Übers.: ???
Keter Publishing, Israel, vorauss. 2015 - »El lienzo«
Übers.: Claudia Barrico
Adriana Hidalgo editore, Argentinien, 9/2015 - »???«
Übers.: ???
Ten Points Publishing House, Taiwan, vorauss. 2015
Reaktionen
- Bayrischer Kunstförderpreis Literatur 2010
- Tukan-Preis 2010
- »Die Vorleser«, ZDF, 05. 02. 2010
Wir können Ihnen dieses Buch wirklich heiß ans Herz legen: Es ist unglaublich spannend, auch unterhaltsam und witzig geschrieben. Und wenn man es gelesen hat, am Ende, wird einem bewußt, welche wirklich tiefen Themen da verhandelt wurden: Was ist Wahrheit? Was ist Erinnerung? Wer sind wir, die wir uns erinnern? Sind wir die, die wir zu sein glauben? Das ist mal wirklich was ganz Besonderes. (Amelie Fried)
- »Ein kühnes Paradoxon: die Dekonstruktion mit den Mitteln der Spiritualität«, Glanz & Elend – Magazin für Literatur und Zeitkritik, 06. 02. 2010
Benjamin Stein hat ein kluges Buch geschrieben. Es ist fast fehlerlos gebaut und ungeheuer komplex. Die zahlreichen Exkurse – vor allen das Judentum betreffend – sind farbig erzählt und bei aller Liebe zum Detail niemals ermüdend. Stein schreibt leicht und virtuos ohne auch nur jemals in Gefahr zu laufen, ins Seichte abzugleiten. (Lothar Struck)
- »Jüdische Zeitung« 02/2010
Benjamin Stein hat mit seinem Roman »Die Leinwand« ein absolut fesselndes Stück Literatur geschaffen, das sich in seiner außergewöhnlichen Vielschichtigkeit und sprachlichen Eleganz kaum auf ein bestimmtes Genre festlegen lässt und ebenso als literarischer Krimi wie als psychologischer Entwicklungsroman gelten kann. (Florian Hunger)
- »Verwirrstück mit zwei Einstiegen«, Die Berliner Literaturkritik, 15. 02. 2010
Die Raffinesse von Steins bravourös konstruiertem Verwirrstück liegt […] in der Einbeziehung des Lesers, der die Leserichtung selbst bestimmen kann. Der experimentelle Stil fordert zum Wenden, Blättern und Vergleichen der beiden Erzählperspektiven auf. Damit ist »Die Leinwand« auch eine Liebeserklärung an das Medium Buch. (Julian Mieth)
- »Gegenfüßler auf schwankendem Boden«, »Süddeutsche Zeitung«, 22. 02. 2010
Es ist ein Januskopf von einem Buch: Egal, wie herum man es wendet, es kehrt einem immer das Gesicht zu. (Burkhard Müller)
- »Jennys Leseecke«, 28. 02. 2010
Es gibt Bücher, die liest man, bespricht man und vergisst man. Es gibt Bücher, die liest man, man bespricht sie ausführlich, weil sie einen Eindruck hinterlassen und behält sie in guter oder schlechter Erinnerung. Und dann gibt es Bücher, die können nicht einfach besprochen werden, weil sie so beeindruckend sind, weil sie so viel vermitteln, dass man eine ganze Weile braucht, um überhaupt zu verstehen, was einem geboten wurde. Und um ein solches Buch handelt es sich bei „Die Leinwand“ von Benjamin Stein. (Jennifer Wojcik)
- »Im Irrgarten des Erinnerns«, »Jüdische Allgemeine«, 18. 03. 2010
Auf diese Weise rührt Stein an das Wesen der Dichtung selbst – was ist wahr und was ist falsch in Texten? Sind Wahr und Falsch richtige Kriterien zur Beurteilung von Literatur? […] Steins in einem ungemein schönen Deutsch verfasster, zugleich tiefgläubiger und sprachskeptischer Roman handelt vom geschriebenen Wort selbst und davon, wie Geschichten zu Geschichten werden. […] Dass es am Ende keinen Schluss gibt, sondern offene Fragen, ist kein Manko. Denn der Leser folgt dem Autor durch diesen Irrgarten des Erinnerns mit großer Begeisterung. Benjamin Steins Buch endet, wie wir es uns als Kinder gewünscht haben: Es hört einfach nicht auf, sondern lebt in uns nach. (Jörg Sundermeier)
- »Die Sache mit der Identität«, »Berliner Zeitung«, 18. 03. 2010
[…] man wird überaus reich belohnt von diesem Roman. Er ist nämlich ein kleines Wunder, und das fängt schon bei der knappen, ausschnitthaften Schilderung einer Kindheit und Jugend in der DDR an. Selten las man so wahrhaftige, präzise Formulierungen über die 80er-Jahre dort, auch wenn die nur einen groben Rahmen bilden zu dem eigentlichen Geschehen. […] Das alles ist spannend, fast ein Kriminalroman, und dabei ungeheuer klug. Denn über die Kunst des Erzählens finden wir ja erst zu uns selbst, klären wir, wer wir einmal waren und wer wir jetzt sind. Durch das Erzählen reklamieren wir die Welt für uns. Das Entscheidende ist einzig, dass wir selbst unsere Geschichte erzählen – und niemand anderer sonst. (Anke Westphal)
- »Wahrheit, wechsel dich«, »Tagesspiegel«, 04. 04. 2010
Weit aus dem Mainstream der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aber katapultiert diesen Roman seine facettenreiche Beschreibung jüdischen Lebens: Was bedeutet es, im heutigen München Schabbat zu halten? Was hat es mit der Nichtexistenz jüdischen Lebens im ostdeutschen Sozialismus auf sich? Die DDR wollte vom Holocaust nichts wissen und diffamierte Israelis als ‚Nazis‘. Wie jüdische Identität über- und ausgeblendet wurde, konnte man bisher nur selten (…) lesen (Steffen Richter)
- »Religion ist kein Wunschkonzert«, »DIE ZEIT«, 08. 04. 2010
Die Leinwand […] erzählt auch davon, wie sich Wissen und Glauben, Moderne und Ritus, Wissenschaft und Religion aneinander reiben. Und wer nun glaubt, dass ein orthodoxer Jude naheliegenderweise einer konservativen Ästhetik folgt, muss umdenken: Die Leinwand ist ein formal höchst avancierter Roman. Als Schriftsteller ist Stein eher orthodoxer Avantgardist. […] Benjamin Steins Roman Die Leinwand ist auch deshalb eine solche Sensation, weil er mit wunderbarer Frische ein Genre revitalisiert, das es in der deutschen Literatur der vergangenen 60 Jahre aus naheliegenden Gründen kaum gegeben hat: eine jüdische Diaspora-Literatur, die ihren Witz aus den Neurosen schlägt, die jüdische Identität in einer nichtjüdischen Umwelt hervorbringt. Man kennt dieses Genre vor allem aus der amerikanischen Literatur (Philip Roth ist nur das berühmteste Beispiel). Es ist kosmopolitisch, es lebt von Witz und Intelligenz, es reflektiert das Nichtselbstverständliche der eigenen Identität, es erlaubt sich gerne auch eingängige Einsprengsel religionskultureller Folklore, und die Rolle des Psychoanalytikers bleibt nur selten unbesetzt. Benjamin Stein bedient sich der Möglichkeiten dieses Genres beherzt, er hat es aber zugleich radikalisiert, indem er nicht mehr von einer assimilierten jüdischen Lebensform ausgeht, sondern von einer orthodox-gläubigen. Das ist eine entscheidende Gewichtsverschiebung, die dem Buch einen ganz anderen Grad an Gegenwärtigkeit gibt. (Ijoma Mangold)
- Poetenladen, 23.04.2010
dieses Buch ist es unbedingt wert, gelesen zu werden. Wer ein Buch lesen will, das ihn tagelang in Atem hält, das ihn beschäftigt, selbst wenn er es nicht zur Hand hat und wo er sich zwischendurch immer wieder beim Rätseln ertappt, wie sich dieser extrem verzweigte Irrgarten an Handlungssträngen jemals auflösen wird – der ist bei Benjamin Steins Neuerscheinung Die Leinwand genau richtig. (Armin Steigenberger)
- Die Berliner Literaturkritik, 07.05.2010
Um zu verstehen, was im Ganzen wirklich geschehen ist, muss man beide Teile bis auf die allerletzte Seite gelesen haben. Eine erstaunliche Konstruktion, die beide Teile mit großartiger Erzähl- und Fabulierkunst zu einem schlüssigen Ende führt. Dabei ist es völlig unerheblich, dass man nie erfährt, woher Wechslers lebhafte Kindheits- und Jugenderinnerungen an Ost-Berlin genau stammen, was aus Wechslers Frau und Kindern geworden ist oder woher nun eigentlich der Koffer kam. Hat ihn Jan Wechsler bei seiner Israelreise doch selber aufgegeben und das hinterher – vergessen? (Armin Steigenberger)
- »Die dunkle Macht in uns«, Frankfurter Rundschau, 18.05.2010
Benjamin Steins Roman »Die Leinwand« ist ein stiller Reißer, ein stiller Hinein- und Herunterreißer. Im Zentrum stehen die Sätze »Ich bin, woran ich mich erinnere. Etwas anderes habe ich nicht«. In ihrer Harmlosigkeit verbirgt sich einige Heimtücke. Man hat ja auch einen Pass oder eine Wohnungseinrichtung. Deren Aussagekraft erweist sich im Laufe der Geschichte beziehungsweise der Geschichten jedoch als völlig unsolide. Und die Erinnerung ist das Unsolideste von allen. (Judith v. Sternburg)
- »Für meines Autors Gleichung gibt es viele Lösungen«., Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.06.2010
Wie fein Benjamin Stein die beiden Teile komponiert hat, erweist sich hier: Jan Wechsler erzählt ja tatsächlich reziprok, Amnon Zichroni dagegen eher in einer Zielgeraden von der Kindkeit an aufwärts. Nicht auszudenken, welche Linien sich noch ergeben, folgte man sogar dem Angebot, nach jedem Kapitel das Buch zu wenden, um im je anderen Strang weiterzulesen. Steins Bauplan mag mathematischen Potenzierungsgesetzen folgen. Die Vervielfältigung seiner Themen – Fälschung, Identitätsverlust, Neuschreibung – betreibt er jedoch rein poetisch, mit einer genüsslichen Freude am Dunklen, Triebhaften. Und so folgt man den verschlungenen Pfaden dieses Romans über die Leinwand unseres Selbst ausgesprochen gern. (Anja Hirsch)
- »Das Ende liegt in der Mitte«, Mittelbayerische, 21.07.2010
Schon allein, was der Autor uns in dem rot eingebundenen Teil erzählt und dabei erahnen lässt, was sein eigenes Leben sein könnte, das entspringt einem Erzählzauberkasten, in den auch Philip Roth oder Paul Auster ihre Feder tunken. (Peter Geiger)
- »Ohne Schabbes wäre ich wahrscheinlich tot«, FALTER, 04.08.2010
»Die Leinwand« ist ein erstaunliches und hochintelligentes Buch – verblüffend virtuos, spannend zu lesen und zugleich tiefsinnig und unterhaltsam. […] Und natürlich ist der Roman selbst Tikkun – ein Versuch der Neuerschaffung der Welt durch das Wort. (Sigrid Löffler)
- »Ein Roman, zwei Geschichten, viele Legenden«, Volltext, 4/2010
Dieser Roman ist unabhängig von den Einsichten in grundlegende literarische Fragen, die er uns nahebringen kann, nicht weniger als eine Meisterleistung. Ein Prosajuwel, funkelnd, und je nachdem wie man ihn ins Licht hält, von Schwindel auslösender Tiefe. (Klaus Siblewski)
- »Holocaust Memoir Fraud Inspires Novel«, Forward, 19.10.2012
»The Canvas« is a brave book. Instead of guarding the memory of victimhood that Jewish art so often presents to the world — that sentimental link between the Holocaust and Israel and Jewish identity — it asks, who are we now that we have power in the world? Do we even know ourselves? Are the stories we’ve told ourselves any truer than those others have thrust upon us? And isn’t it time for us to begin building a less divisive, less defensive, more nuanced and expansive identity for ourselves? Isn’t it time for Jews to admit that our lives and culture belong as much to the post-Holocaust Diaspora as to Israel? These are grave, essential questions and Benjamin Stein has written an important book, not just because it asks them but because it strives to find honest answers. (Joshua Furst)
Bestellmöglichkeiten
… und vergessen Sie bitte nicht die freundlichen Buchhändler(innen) in den Buchhandlungen in Ihrer Nähe!
Dokumente
Erste Notizen während der ersten Recherchereise nach Israel
Die Arbeit an der »Leinwand« wurde hier im Blog von der ersten Idee über die Recherchereisen, frühe Text- und Tonproben und die Zusammenarbeit mit Agentin und Lektor bis zur finalen Gestaltung und dem Zusammentreffen mit den Buchhandelsvertretern dokumentiert. Die Beiträge sind unter der Rubrik »Die Leinwand« zusammengefasst, blogtypisch in umgekehrt chronologischer Folge.
Leseproben
Amnon Zichroni
Ich glaubte lange Zeit, ich hätte so etwas wie einen sechsten Sinn. Nicht, dass ich tote Menschen sah oder etwas Vergleichbares, das man für übernatürlich hätte halten können. Es war eher das Gegenteil der Fall. Ich meinte, ein Gespür zu haben für das wirklich Vitale in Menschen, ein Gespür dafür, was sie antrieb oder hinderte, etwas zu tun, für jenen Kern in ihnen, den sie selbst in einem offenen Moment vielleicht als ihr Ich bezeichnet hätten.
Was einen Menschen ausmacht, steht ihm nicht ins Gesicht geschrieben. Es lässt sich nicht dem Klang seiner Stimme ablauschen. Man kann es nicht riechen und schmeckt es nicht einmal aus dem Tropfen Schweiß auf der Schläfe im Augenblick der Angst. Wollte man sich auf Berührungen verlassen, wäre man ganz verloren, denn Tastender und Berührter vermischen sich in der Berührung, und man kann nie sagen, ob man nicht mehr von sich selbst wahrnimmt in einem solchen Moment als von dem Menschen, den man zu erkennen hofft. Auch eine Mischung aus alldem ist es nicht.
Jan Wechsler
Für gewöhnlich öffnen wir am Schabbes nicht die Tür, wenn es läutet. Familie und Freunde würden nicht klingeln. Sie wären angemeldet und würden, um die vereinbarte Zeit herum, auf der gegenüberliegenden Straßenseite warten, so dass man sie vom Fenster aus sehen und nach unten gehen kann, um sie ins Haus zu lassen.
Das hat der Ewige geschickt eingefädelt: Beim Essen und am Schabbes merkt man, dass man unter Fremden lebt, im Exil. Die katholischen Nachbarn hängen keine Wäsche auf am heiligen Sonntag, würden sich aber kaum davon abhalten lassen, einen Brief zu schreiben oder nach der Messe mit dem Auto ins Grüne zu fahren. Die Studenten aus der WG eine Treppe tiefer haben von Gott, fürchte ich, nur eine ganz ungefähre Ahnung. In deutschen Großstädten ist er nicht wirklich in Mode. Von einem, der so ausgefeilte, einschränkende Forderungen an Menschen stellt wie Schabbes zu halten, will man hier heute lieber nichts Genaueres wissen.
Am 8. Februar 2010 um 12:47 Uhr
Schauen Sie mal hier.
Sie haben dort eine sehr fundierte, umfassende Rezension!
Am 8. Februar 2010 um 12:55 Uhr
Danke für den Hinweis. Ich werde Links zu Online-Reaktionen oben im Beitrag einfügen.
Am 9. Februar 2010 um 13:20 Uhr
Habe gerade gesehen, daß Sie auch Hamburg lesend aufsuchen werden.. na das schreibe ich doch sofort in den Kalender
Am 11. Februar 2010 um 04:48 Uhr
Hallo,
dass Ihr Protagonist den Roman von Michael Bulgakow in einer Nacht gelesen hat, ist schwer nachvollziehbar. Hat er 12 Augen? Immerhin hat das Taschenbuch 520 Seiten.
Bin noch am Lesen Ihres Buches und bin ziemlich aufgeregt. Noch 1/3, dann werd ich mich äußern.
Gruß aus Berlin
Am 11. Februar 2010 um 08:59 Uhr
@Isabella: Er hat den Roman an einem Sommertag gelesen, vom frühen Vormittag bis Sonnenuntergang. Das kann man schon schaffen, wenn man so ausgehungert ist nach Dichtung wie der junge Zichroni. :-)
Am 11. Februar 2010 um 12:38 Uhr
@Connie Müller-Gödecke: Mir geistert die ganze Zeit Dein Name im Kopf herum. Die Jazzband! Stimmts?
@IsabellaBorgward: Auch ein toller Name. Fast so schön wie ein Cadillac ´59. ;)
Am 12. Februar 2010 um 06:30 Uhr
Lieber Herr Stein, bei Hunger schlingt Mann, ok. Wie sind Sie auf Wilkomirski gekommen?
@ksklein
Das Auto war noch schöner. Mein Vater es Anfang der 50er Jahre besessen und war es auch.
Best from Berlin
Am 12. Februar 2010 um 09:03 Uhr
@Isabella Borgward: Ich habe ihn 1995 kennengelernt und war von dem Geschehen, das folgte, sehr bestürzt.
Am 12. Februar 2010 um 13:53 Uhr
Lieber Herr Stein, antwortet hier ein Ghost? Es ist selten, dass man ein feetback bekommt. Wieviel Benjamin Stein steckt in Jan Wechsler?
Best from Berlin
Am 12. Februar 2010 um 13:56 Uhr
Das wird auf ewig ein Geheimnis bleiben. Mit gleichem Recht könnten Sie übrigens fragen, wieviel Benjamin Stein in Amnon Zichroni, Eli Rothstein oder Nathan Bollag steckt…
Am 12. Februar 2010 um 17:41 Uhr
OK. Also doch alles ein fake! Damit muss man leben. Es muss auch furchtbar sein, orhthodoxer Jude zu sein. Die ganze Trennerei mit den Schüssel beim Essen ist ja furchtbar. und die vielen Kleingkeiten, die man umgehen kann :-)
Am 13. Februar 2010 um 18:47 Uhr
Netter Versuch :-) Wer dieses Weblog ein wenig verfolgt hat, kann sich schon eher ein Urteil bilden. Die Figuren in der »Leinwand« sind Figuren, wenn auch hier und da Elemente tatsächlicher Biographien verwoben sind. Ich würde sagen, der Autor und sein Leben stecken in vielen Figuren dieses Romans.
Am 19. Februar 2010 um 02:09 Uhr
Nun habe ich den Roman ausgelesen und bin etwas irritiert.
Am 19. Februar 2010 um 06:39 Uhr
Das wundert mich nicht. Gute Literatur sollte irritieren. Genießen Sie die Wirkung. Möglicherweise ist sie in Ihrem Fall besonders stark, weil Sie sich einer falschen Identität bedienen, um hier zu kommentieren. Und nach der Lektüre der »Leinwand« müssen Sie zumindest annehmen, dass »geborgte Kleider« nicht auf Dauer verschleiern können, wer Sie wirklich sind.
Am 19. Februar 2010 um 11:10 Uhr
Das ist lediglich ein account, wie ihn jede/r hier und im weltweiten web benutzt.
Am 19. Februar 2010 um 20:54 Uhr
Ihr Buchhändler empfiehlt – Benjamin Stein: „Die Leinwand“. Immer freitags sprechen wir mit Buchhändlern aus ganz Deutschland. Von ihnen wollen wir wissen, wie sie Neuerscheinungen und aktuelle Entwicklungen auf dem Buchmarkt einschätzen. Heute mit Steffen Beutel vom „Buchladen am Kopernikusplatz“ in Nürnberg. Deutschlandradio Kultur, Kritik.
Am 22. Februar 2010 um 12:31 Uhr
[…] auf schwankendem Boden 22. Februar 2010 ••• Ausführliche Besprechung der »Leinwand« durch Burkhard Müller in der heutigen »Süddeutschen«. Das freut natürlich. Wenn […]
Am 23. Februar 2010 um 17:37 Uhr
[…] »Die Leinwand« auf der Leipziger Buchmesse 23. Februar 2010 ••• Auch »Die Leinwand« werde ich in Leipzig vorstellen. Es wird eine Lesung, Podiumsgespräche und eine Signierstunde […]
Am 4. März 2010 um 14:57 Uhr
Lieber Benjamin, heute habe ich mir endlich „Die Leinwand“ gekauft, um mich angemessen auf unser Treffen nächste Woche vorbereiten zu können. (Wobei es beim Veranstaltungsmotto „Lügen und unzuverlässige Erinnerung“ auch interessant wäre, nur so zu tun, als hätte ich es gelesen. Oder ein ganz falsches Buch zu nehmen.) Jedenfalls freu ich mich – auf dein Buch, auf dich und auf unseren Abend in Köln!
Am 4. März 2010 um 15:48 Uhr
Liebe Susann, dass Du hier vorbeischaust, freut mich besonders. Als ich Dein Buch lesen wollte, war es noch nicht lieferbar. Unterdessen ist es immerhin zu mir unterwegs, so dass ich schwer hoffe, ebenfalls nicht unvorbereitet zu unserer gemeinsamen Lesung zu kommen, auf die ich mich ebenfalls schon sehr freue. Es wird meine erste Lesung seit vielen Jahren sein…
Am 12. März 2010 um 09:13 Uhr
[…] eine sehr bestimmte Ahnung, dass ich es auch mögen würde. »Bitter im Mund« ist – wie »Die Leinwand« im Verlag C.H.Beck erschienen, und aus diesem Grund konnte ich in der Verlagsvorschau, in der auch […]
Am 22. März 2010 um 11:29 Uhr
[…] berichten. Denn die zur Buchmesse erschienenen Besprechungen setzen sich tiefgründig mit der »Leinwand« auseinander, und das ist – keine Koketterie! – wichtiger als ein positives Urteil des […]
Am 12. April 2010 um 18:45 Uhr
[…] möchte. Stein selbst schreibt einen literarischen Blog auf dem man viele Informationen zu “Die Leinwand” finden kann. Was ich aber sagen kann, ist, dass ich das Buch wahnsinnig gerne gelesen habe und für […]
Am 14. April 2010 um 15:10 Uhr
Lieber Herr Stein,
vielen Dank für „Die Leinwand“. Es hat mir außerordentlich gut gefallen.
Ich habe mir nach der Lektüre folgende Fragen gestellt:
1. Ihre Empathie gehört Minsky/Wilkomirski/Dössekker. Lt. Wikepedia lebt dieser Mann noch. Belastet ihn das Hochkochen seines „Falles“ duch das Erscheinen dieses Buches nicht?
2. Gibt es Raktionen von Ganzfried auf Ihr Buch?
3. Erhebliche Steuernachzahlungen auf Grund von Schiffsbeteiligungen sind kaum möglich, da kaum Steuern anfallen. Hat da Wechsler fehlerhaft imaginiert, Stein schlecht recherchiert oder das Lekorat geschlampt?
Ich wünsche Ihnen alles Gute!
Bernd Stöcker
Am 15. April 2010 um 10:08 Uhr
@Bernd Stöcker:
1) Das glaube ich eher nicht. Dass der Fall heute im Zusammenhang mit dem Buch wieder erwähnt wird, ist ja nicht die Art Hochkochen, wie es seinerzeit ablief.
2) Nein. Ich vermisse die auch nicht :-)
3) Ich tendiere zu der Auffassung, dass Wechsler da fehlerhaft imaginiert hat. So ist das bei der »kreativen Vergangenheitsgestaltung«. Manchmal sind die behaupteten Fakten wacklig. Sind Sie als Kundiger nicht gleich stutzig geworden: Kann das stimmen, was der Mann erzählt?
Am 15. April 2010 um 21:16 Uhr
1) „Das glaube ich eher nicht“ ist zumindest für Sie riskant. Täte sich
Minsky/Wilkomirski/Dössekker was an, wäre Stein 100% Wechsler.
2) ok
3) ok
Am 15. April 2010 um 21:54 Uhr
Das wäre er nicht. Ich bin verantwortlich für das, was ich geschrieben habe. Und in dieser Hinsicht habe ich alles Notwendige getan, um nicht ge-„wechselt“ zu werden. Das dürfen Sie mir glauben.
Am 26. April 2010 um 07:05 Uhr
Sagt mal, is das was heute Abend bei „Adler und Söhne“…? – Habe nur mal so geguckt auf deren Internetseiten, klingt ja ganz spannend, was die machen, so generell auch.
Könnte man (also ich) da was „verpassen“…, wenn man da nicht hinkommt…?
Iche muß doch selber „Kunst machen“, you know, aber irgendwie verspüre ich den (unguten?) Drang da heute Abend doch mal ‚reinzuschneien…!
Das ist wie verhext. – Also, was würdet Ihr mir raten…?
Am 26. April 2010 um 07:58 Uhr
Verpassen würdest Du allein schon mal Ulrike Almut Sandig, die ich für eine der interessantesten Lyrikerinnen halte, die wir hierzulande derzeit haben. Sie kommt mit ihrem ersten Erzählband »Flamingos«. Ich werde das Lektüren-Kapitel lesen (Wechsler.2). Soviel ich gehört habe, soll es dort eher »Club-Atmosphäre« haben. Ich kann also nur zum Besuch der Veranstaltung raten :-)
Übrigens: Werden auch Bilder von Originalschauplätzen gezeigt. Jedenfalls hat man mich um Fotos von Moza und von Zichronis Geschäft in der Rechov Malchei Yisrael gebeten …
Am 26. April 2010 um 08:43 Uhr
Bei einem unguten Gefühl würde ich eindeutig abraten. ;)
Am 26. April 2010 um 10:55 Uhr
Vielen Dank für Eure „Beratung“…! – Nee, wirklich.
Paßt auf, ich mache es so. Ich bin fleißig den Tag über, und abends habe ich „Freizeit“ sozusagen. Dann komme ich, wenn es mich da so hinzieht.
Somit ist mein „ungutes“ Gefühl dann auch weg, oder…? Könnte doch sein… ;-)
Nebenbei: Kathleen kann auch heute leider nicht kommen (Lioba hat Vorspiel Saxophon und Sven muß selbst heute Abend „konzentriert arbeiten“ – O-Ton Kathleen). Musiker- und Künstlerhaushalt eben… :-)
Na ihnen bleibt ja noch der Brecht-Termin.
Am 27. April 2010 um 10:41 Uhr
Lieber Benjamin,
ich war ja gestern Abend nun nicht da (na haste auch schon gemerkt, wa…?).
Aber Egal. Wie war’s…?
War es eine „Offenbarung“ bzw. dann (falls nicht) wenigstens „Erfahrung“…?- Nee, im Ernst: warst Du (im besten Wortsinne) zufrieden…?
Liebe Grüße (auch von den Nachbarn),
Dorit
Am 27. April 2010 um 14:16 Uhr
[…] 20:00 sendet: »Radio Mikwe«. Als ich gefragt wurde, ob ich zu einem geplanten Beitrag über »Die Leinwand« eine Lesung beisteuern würde, habe ich nicht gezögert und das Kapitel über Eli […]
Am 4. Mai 2010 um 17:53 Uhr
Lieber Benjamin,
soweit isses schon:
Dein Buch führt schon zum Verpassen von Zügen…!
Ist kein Witz. Eine Freundin von mir stieg in den falschen Zug, also sie nahm die genau entgegengesetzte Richtung (und alles wegen Zichroni…!).
Sie hatte sich nämlich auf dem Bahnhof in Deiner Leinwand ver- und festgelesen. – Ob ggf. alles glatt gegangen und wie gewohnt geklappt hätte, wenn sie mit Jan Wechsler begonnen hätte…?
Tja, und da das dann auch der letzte Zug in die Richtung war, war’s das mit der Reise zu Mann und Kind. Zumindest an dem Abend.
Aber nix ist ja bekanntlich so schlecht, daß es nicht auch sein gutes hat, oder…? – Es sprang dadurch nämlich ein Kind- und Männerfreier Leseabend heraus. Auch gut, oder…?
Also, und in diesem Sinne: Sei(d) klug, lest Bücher! :-)
Am 5. Mai 2010 um 00:25 Uhr
Lieber Herr Stein,
danke für das großartige Buch „Die Leinwand“, das ich gerade zuende gelesen habe. Seltsamerweise fühlte ich mich, so unterschiedlich die Schreibweisen auch sein mögen, ein wenig an die Fiktionsverschachtelungen in Paul Austers besten Romanen erinnert, z.B. „Oracle Night“…
Wie auch immer, nochmals herzlichen Dank für zwei glückliche Lesetage,
Ihr
Michael Lommel
Am 6. Mai 2010 um 21:32 Uhr
[…] meiner Journalistenzeit: Es gibt eine Deadline. Die hatte ich mir freilich bei der »Leinwand« auch gesetzt und war am Ende zehn Wochen früher beim letzten Punkt als gehofft. Warum also bin […]
Am 18. Mai 2010 um 22:10 Uhr
»Die dunkle Macht in uns« Judith von Sternburg in der FR über »Die Leinwand«.
Am 22. Mai 2010 um 22:33 Uhr
[…] Sigrid Löffler auf Nordwestradio in der Sendung »Literaturzeit« ausführlich über »Die Leinwand«. Für den Turmsegler-Podcast hat mir der Sender freundlicherweise einen Mitschnitt des […]
Am 26. Mai 2010 um 13:01 Uhr
Lieber Benjamin,
Eine kurze Frage: ist der Wolfgang Benz morgen Abend eigentlich DER Wolfgang Benz…? Also der, den ich kenne, der Literaturwissenschaftler, Kirchengeschichtler etc…? Oder doch ein Namensvetter…?
Liebe Grüße,
Dorit
Am 26. Mai 2010 um 13:30 Uhr
Das will ich doch meinen…
Am 26. Mai 2010 um 20:34 Uhr
Nee, isser doch nicht. Lexi klärte mich soeben auf „zufällig“, es ist der Politikwissenschaftler (sie hat während des Abiturs „alles“ gelesen von ihm).
„Meiner“ heißt übrigens Ernst Benz, und das ist der, der ich dachte, der mit der russischen Orthodoxie und alles sowas (auch total spannend nebenbei).
Soviel mal und wieder zum Thema „Erinnerung“, hi, hi.
Wie auch immer: Grüße von Lexi. Sie ist ganz „neidisch“ auf morgen. Sie kann nämlich nicht mitkommen.
Na denne bis morgen Abend…!
Am 1. Juni 2010 um 10:01 Uhr
[…] Stefan Berkholz bespricht heute auf WDR3 »Die Leinwand«. Die Buchrezensionen von WDR3 kann man übrigens via Podcast abonnieren. Unter dem Motto […]
Am 4. Juni 2010 um 18:24 Uhr
[…] »Die Leinwand« ist unter den FAZ-»Büchern der Woche«. Morgen nachzulesen in der FAZ und heute bereits […]
Am 10. Juni 2010 um 09:47 Uhr
[…] nun bin ich mal interessant. Mit Daniela Arnu habe ich natürlich über »Die Leinwand« gesprochen, aber auch über meine literarischen Anfänge im Zirkel des Lyriker-Ehepaares […]
Am 21. Juni 2010 um 21:22 Uhr
Lieber Benjamin Stein,
ein interessantes Stück Literatur, dass Sie da erarbeitet haben. Ein wirklich gut gemachter Einblick in jüdisch religiöse Traditionen. Wenngleich ich mir bewusst bin, dass wir nur eine Ahnung von dem bekommen was diese Traditionen wirklich ausmacht.
Dennoch suche ich noch. Nach der Wahrheit, weniger nach Identität. Ich suche noch nach dem Kern Ihres Werkes. Denn anders als die meisten Rezessionen erreicht es bei mir nicht die Lust nach der Beschäftigung mit der eigenen Identität oder vielleicht mit der eigenen Wahrheit. Die kenne ich. Mit und in ihr lebe ich. Aber was ist mit Figuren wie diesem Wechsler, sympathisch und bedauernswert, hoffentlich nur mit zwei Identitäten lebend? Von Erinnerungen getäuscht?
Wie viele Wechsler gibt es außerhalb Ihres Buches? Sind jene, die die ehemalige DDR zu einem schönen beschaulichen Ländchen mit zufriedenen Menschen verklären und die Demokratie verdammen wollen, oder jene, die den gleichen Staat als Land mit kleinem Horizont zeichnen und damit irgendwie auch die dort aufgewachsenen Menschen zu Kleingeistern machen ebendiese Jan Wechsler? Oder jene, die in Ihrer Wahrheit nur ohne, oder auch nur mit religiösen oder (anderen) ideologischen Ritualen leben können auch schon jeder für sich ein Jan Wechsler? Und die, die sich immer politisch korrekt verhalten, sind die eher Jan Wechsler der Realität als diejenigen die die Welt nur noch im Suff ertragen? Und will ich es wirklich wissen?
Ich wüsste kein Stück Literatur das mich ähnlich bewegt hat und ich freue mich auf Weiteres von Ihnen und vielleicht den eine oder anderen Ansatz für Antworten auf der Suche nach Wahrheiten.
Beste Grüße
Jörg Bauer
Am 7. Juli 2010 um 09:12 Uhr
[…] Auffermann hat sich gestern per Rezension und im Gespräch auf »Deutschlandradio Kultur« zur »Leinwand« geäußert: Das erfundene Holocausttrauma eines Geigenbauers macht Skandal: Benjamin Steins […]
Am 11. Juli 2010 um 11:38 Uhr
[…] Ich nehme die Rezension zu Benjamin Steins zweitem Roman “Die Leinwand”, die gestern auf “Die Dschungel” erschien, als Anlass für eine persönliche Anmerkung. […]
Am 12. Juli 2010 um 11:53 Uhr
[…] Die ersten Rezensionen zur »Leinwand« erschienen Anfang des Jahres im Netz, so etwa bei »Begleitschreiben«, ein sehr umfassender […]
Am 16. Juli 2010 um 14:56 Uhr
Nachrichten aus der Zwischenwelt von Fakten und Fiktion
BR-Journalist Knut Cordsen moderierte die Roman-Präsentation von Benjamin Steins „Die Leinwand“
von Peter Geiger
Sulzbach-Rosenberg. Weil man Radio nicht sehen kann? Ach was! Im Literaturhaus Oberpfalz sind mittlerweile selbst solche Wunder Teil des Alltagsgeschäfts! Die Transformation des Akustischen ins Optische jedenfalls gelang am vergangenen Mittwoch quasi im Vorübergehen: Zu Gast war der in München lebende Schriftsteller Benjamin Stein, der seinen aktuellen Roman „Die Leinwand“ (erschienen bei C.H. Beck, 19,95 €) vorstellte. Begleitet wurde er vom BR-Journalisten Knut Cordsen. Kurze Zwischeninfo: Das ist der, der in Bayern 2 den „Diwan“, die „Kulturwelt“ und auch „Sozusagen“ moderiert – und dem dafür die wahrscheinlich tiefste Stimme der Welt zur Verfügung steht! So brauchte man also als hitzegeplagter Besucher nur die Augen zu schließen, um sich wegzubeamen aus dem Hier und Jetzt des Literaturhauses – und zu landen in der Zwischenwelt des Ätherischen. Woraus sich durchaus ein ästhetischer Mehrwert gewinnen ließ – entführt uns der Autor doch in ein so fein gesponnenes Labyrinth, dass uns schon nach wenigen Minuten des Lauschens das rechte Gespür für die korrekte Unterscheidung zwischen Fakten und Fiktion verloren geht.
Zunächst einmal: Das Buch lässt sich von zwei Seiten lesen. Wie bitte? Ja: Je nachdem, wie man die rund 400 Seiten in Händen hält, ergibt sich das „Vorne“ und „Hinten“. Die beiden Ich-Erzähler Jan Wechsler und Amnon Zichroni liefern jeweils ihren subjektiven Beitrag zu einer sagenhaft geschickt eingefädelten und krimispannend zu lesenden Identitätssuche, die das Jahrhundertthema der Shoa verknüpft mit der Ewigkeitsfrage nach der Wahrheit der menschlichen Erinnerung. Die Literaturkritikerin Verena Auffermann bezeichnete kürzlich – im Radio übrigens! –„Die Leinwand“ nicht nur als „das verwirrendste Buch des Jahres“, ihr Lob gipfelte in dem Ausruf: „Ein besseres Buch über die Finten der Identität hat es in den letzten Jahren wohl nicht gegeben!“
Um die Sache noch ein wenig komplizierter zu machen: Auch dieser Benjamin Stein selbst treibt ein Versteckspiel mit uns. Sein Name, so teilt er uns mit (nachzulesen in seinem Weblog „turmsegler.net“), sei Pseudonym. Geboren 1970 in Ost-Berlin, als Sohn gläubiger Kommunisten, hat er als Teenager die jüdischen Familienwurzeln freigelegt und sich – wenn wir uns schon im Reich der Paradoxien befinden, dann sei der Begriff gestattet – nach seinem „Damaskuserlebnis“ dem Glauben an die Thora zugewandt: Heute lebt er als orthodoxer Jude in München, konfiguriert hauptberuflich für einen großen Kommunikationskonzern Netzwerke (neudeutsch heißt das wohl „Datenarchitekt“), ist Familienvater und Vorsänger in der Synagoge am Jakobsplatz. Und: Literatur war, nachdem er eine Leistungssportlerkarriere als Ruderer in der DDR abgebrochen hatte, sein lebenserhaltender Sauerstoff. Schon als Zehnjähriger war er Teil eines Literaturzirkels um das Dichter-Ehepaar Ulrich und Charlotte Grasnick. Klingt, als wär’s ein Plot von Woody Allen über seine fingierte transatlantische Verwandtschaft, oder?
Zugegeben: Vielleicht ist das der verwirrendste Artikel, der jemals über eine Veranstaltung im Literaturhaus Oberpfalz auf dieser Seite zu lesen war. Ganz bestimmt aber war diese Lesung der Höhepunkt der Saison. Was selbstredend auch für den Roman „Die Leinwand“ von Benjamin Stein gilt.
BU: Ob das ein Wiedergänger von Bob Dylan aus der „Street Legal“-Phase ist? Nein! Dieser Mann hier nennt sich Benjamin Stein, ist im Hauptberuf Datenarchitekt und hat nebenberuflich mit „Die Leinwand“ die spannendste literarische Identitätssuche der Saison hingelegt!
Am 4. August 2010 um 11:53 Uhr
Lieber Herr Stein,
ich bin eine italienische Studentin der Uni Padua und richte mich dazu, meine Masterarbeit über die letzten Entwicklungen der jüdisch-deutschen Literatur zu verfassen.
Ausgangspunkt der ganzen Arbeit ist eben ihr Roman „Die Leinwand“, den ich für unglaublich spannend und gut geschrieben gehalten habe.
Ich muss aber zugeben, dass ich mich ein bisschen verwirrt fühle, da so viele Fragen, die im Roman auftauchen, unbeantwortet bleiben … zum Glück haben Sie im Blog auch erklärt, dass dieses Unwissenheitsgefühl zum Zweck Ihres eigenen Schreibens zuzuschreiben ist. Das troestet mich!
Da ich das Buch gerade fertiggelesen habe, muss ich noch darüber nachdenken, um ein Paar Fragen zu formulieren.
Eine habe ich aber schon: Wieso haben Sie das Bedürfnis gefühlt, so ein Buch zu schreiben?
Dumme Frage vielleicht, die trotzdem als Start einer Diskussion gelten kann.
Grüße aus Italien,
Beatrice
Am 4. August 2010 um 12:44 Uhr
[…] einigen Wochen traf ich bei C.H.Beck im »Roten Salon« des Verlags Sigrid Löffler. Sie wollte »Die Leinwand« besprechen und für FALTER, ein Wiener Magazin, auch ein Porträt des Autors schreiben. […]
Am 18. August 2010 um 11:04 Uhr
[…] Lyrikband »Kanon vor dem Verschwinden« (Berlin Verlag) und an Benjamin Stein für den Roman »Die Leinwand« (C. H. Beck […]
Am 20. August 2010 um 22:38 Uhr
Lieber Herr Stein,
Sie sprechen mich in einem Kommentar auf Aléa Toriks Seite an; ich verstehe aber nicht ganz, wie ich Sie missverstanden haben könnte, wenn es um die Auseinandersetzung mit der jüdischen Identität in Ihrem Roman geht. Denn ich habe, wie ich ja in meinem Kommentar zugebe, den Roman noch gar nicht gelesen. Ich möchte es aber nun unbedingt nachholen, eben auch, weil Aléa Torik bei ihrer Lektüre auf diese Frage gestoßen ist.
Ich gehe keineswegs davon aus (und auch mein Interesse an der Thematik nicht), dass jüdische Identität in der Shoa oder im Staat Israel gründet (weder faktisch noch in diesen gründen sollte oder müsste, allenfalls könnte). Als Christin interessiert mich viel mehr, welche Folgerungen sich für „unseren“ (also den christlichen) Umgang mit der Tora (dem von „uns“ sich als „Altem Testament“ angeeigneten Text) ergeben, wenn man von der These ausgeht, dass jüdische Identität sich wesentlich auf die Schrift (und die Tradition ihrer Auslegung) bezieht. Wenn das so wäre, dann wäre die Übernahme der Schrift durch die Christen übergriffig, eine Art der Enteignung. Das beschäftigt, es beunruhigt mich (und gehört in gewisser Weise in den Zusammenhang, in dem mich mit Markus A. Hediger über das Bilderverbot „streite“.)
Über etwas, Herr Stein, habe ich mich heute beim Lesen gefreut: dass Sie die Essensvorschriften, denen sie folgen, „absurd“ genannt haben. Ich habe einen jüdischen Freund, der diese gleichfalls befolgt. Dass wir nicht zusammen essen gehen können (es gibt hier kein koscheres Restaurant, das ihm behagt), ist oft schade. Wir können aber beide eine Sicht auf den eigenen Glauben einnehmen, die es uns ermöglich, zu sehen, wie absurd für einen Außenstehenden manches am Glauben ist, sein muss. (Wir Christen z.B. mit unserem sich ans Kreuz hängenden allmächtigen Gott). Nur so ist, glaube ich Toleranz möglich, die mehr ist als bloße Gleichgültigkeit.
Herzliche Grüße
Melusine
Am 7. September 2010 um 16:45 Uhr
[…] ganze 3% zum US-Buchmarkt bei. Umso erfreulicher ist es, dass ich heute ankündigen darf, dass »Die Leinwand« ins Englische übersetzt und in den USA erscheinen […]
Am 12. September 2010 um 21:51 Uhr
[…] ••• Alles klar? So spricht Jan Wechsler auf Suomi. Und »Kangas« ist der finnische Titel der »Leinwand«. […]
Am 1. Oktober 2010 um 20:53 Uhr
[…] geschrieben. Einige weitere Reaktionen lassen sich über den oben erwähnten Turmsegler oder beim Perlentaucher finden – die meisten sind ziemlich positiv, was ich gut […]
Am 8. Oktober 2010 um 10:58 Uhr
[…] und dem Goethe-Institut. Auf den Tag genau drei Jahre nach meiner ersten Recherchereise für »Die Leinwand« werde ich nun also mit dem Buch zurückkommen – natürlich auch nach Ofra.So ist der […]
Am 14. Oktober 2010 um 14:28 Uhr
[…] a Book! (3) ksklein, Benjamin Stein, kskleinFliegende Funken (1) DoritVeranstaltungen14.10.2010 • München27.10.2010 • München07.11.2010 • Karlsruhe08.11.2010 […]
Am 19. Oktober 2010 um 11:38 Uhr
[…] Residenz die Bayrischen Kunstförderpreise verliehen. Einer davon geht in diesem Jahr an »Die Leinwand«.Da Preisverleihung und Empfang am Schabbes stattfinden, werde ich leider nicht persönlich dort […]
Am 16. November 2010 um 16:15 Uhr
[…] Dörte Schröder, Werner Hessler […]Handschriften (3) ksklein, Benjamin Stein, kskleinVeranstaltungen30.11.2010 • Hohenems (A)14.12.2010 • Wilhelmshorst15.12.2010 • Rostock16.12.2010 […]
Am 18. November 2010 um 12:34 Uhr
[…] ich schon deutlich länger und durfte es niemandem sagen: Der Tukan-Preis 2010 geht an »Die Leinwand«.Der Tukan-Preis wird seit 1965 von der Stadt München jährlich für die beste […]
Am 25. November 2010 um 13:10 Uhr
[…] Gute Nachrichten erreichen mich gerade aus Italien. »Die Leinwand« wird unter dem Titel »La Tela« bei Keller Editore erscheinen. Wer mit der Übersetzung […]
Am 29. November 2010 um 09:18 Uhr
[…] Ulrike Wischhoff-HeuerUlysses »Seen« (4) Andre, Benjamin Stein, philine, kskleinVeranstaltungen30.11.2010 • Hohenems (A)08.12.2010 • München14.12.2010 • […]
Am 30. Dezember 2010 um 09:21 Uhr
[…] den Blumenkübel oder die Einbuchstabedanebentiere. Und ich erinnere mich an die Bücher, wie z.B. Die Leinwand, Und im Zweifel für dich selbst oder Cairo, die in diesem Jahr entdeckt und gelesen […]
Am 18. Januar 2011 um 01:19 Uhr
Lieber Herr Stein,
Die Leinwand in feinsten Portionen verschlungen, stetig wechselnd von Wechsler zu Zichroni, mich verwirrend, mässandernd durch ihr faszinierendes Buch, Netz, eine Literaturblüte. Nun darf ich ihr Buch für die SBS, Schweizerische Bibliothek für Blinde, Seh- und Lesebehinderte einlesen, prima vista – bei mir seconda vista, was ein doppelter Gewinn für mich ist, liest man doch selten ein Buch zweimal derart intensiv. Nun im anderen Netz , dem Internet Ihnen auf die Leinwand zu folgend, Wahrheiten und Facts suchend (nicht dasselbe) und hierbei manch spannenden Asublick, interessante Verknüpfung und sooooviel Kommentare zu entdecken.. was soll ich da noch berichten ? Wie mich ausdrücken ? Ihnen sagen , dass mich Zeichen durch ihr Buch erreicht haben , die mich schmunzeln und auch erstaunen liessen, da sich Begebenheiten aus dem Buch in meinem Alltag wiederfanden und umgekehrt .. (mehr dazu gesagt, wäre schon zu persönlich in einem solchen Blogg), so wie aus ‚Pan schweigt‘ ? Ich sage nur noch eins: Danke vielmals ! Und ich bleibe dran – bei Ihnen und Ihrem literarischen Werk und Umfeld. Liebe Grüsse Daniel Buser. PS 1: Vielleicht kommen Sie mal nach Basel , zu einer Lesung ? PS 2: kann man organisieren. PS 3: die Stadt und region lässt sich auch so ganz gut besuchen….
Am 26. Februar 2011 um 02:10 Uhr
Lieber Benjamin,
alle Lesetermine in Berlin sind „notiert“…!
Zur Volksbühne würde ich gern kommen. Mal kieken (fließt ja noch ein bißchen Wasser Deine heimatliche Spree runter bis dahin).
Grüße und Gute Nacht,
Dorit
Am 1. März 2011 um 17:31 Uhr
[…] Schon im kommenden Sommer soll »Die Leinwand« in Mazedonien erscheinen. […]
Am 23. März 2011 um 11:01 Uhr
[…] bis zum 4. April das Türkische Literaturfestival 2011 statt, und ich wurde eingeladen, mit der »Leinwand« im Gepäck eine Veranstaltung in der Berliner Volksbühne zu bestreiten.Was hat der Stein, […]
Am 4. Mai 2011 um 21:25 Uhr
Lieber Herr Stein,
ich habe Ihr Buch, die „Leinwand“ gelesen und mich gefragt wie viel oulipotischer Schreibstil in Ihrem Buch steckt. Sie zitieren die “ Stilübungen“ von Queneau auf Seite W.125 und wenden die Contrainte auf Wechsler an, der auf der Suche nach seiner wahren Identität ist.
Der Aufbau ihres Buches erinnert mich an „W oder die Kindheitserinnerung“ von Georges Perec( Oulipo- Mitglied). Der Roman besteht aus autobiographischen und fiktiven Kapiteln, die sich gegenseitig abwechseln, so dass am Ende, wie bei Ihrem Roman auch, zwei Geschichten zu einer verschmelzen.
Den dritten oulipotischen Anhaltspunkt sehe ich zwischen Wilkomirski, der seine schweizerische Herkunft verleugnet und eine jüdische Identität annimmt und Jan Wechsler, der sich als Jude nicht mehr an seine schweizerische Herkunft nach der Veröffentlichung der „Maskeraden“ erinnern kann. Ein thematisches Palindrom parallel zur rechts und links Lektüre?
Ich weiss nicht, ob ich mit meiner Interpretation richtig liege, ich platze aber vor Neugier zu erfahren, ob Sie meine Meinung teilen.
Beste Grüße
Aleksandra Lendzinska
Am 7. Juli 2011 um 17:42 Uhr
[…] Zitate aus dem besprochenen Buch. Webseite des Autors: Turmsegler; »Tag« (Stichwort) Die Leinwand; inklusive Leseprobe(n). Dieser Beitrag wurde unter Literatur abgelegt und mit Authentizität, […]
Am 7. September 2011 um 09:40 Uhr
[…] der »Leinwand« hat mich das zweite Fahnen-Set in ziemliche Aufregung versetzt, weil die Korrektoren nach gerade […]
Am 22. Oktober 2011 um 20:33 Uhr
[…] in Berlin. Genau weiß ich es nicht und muss da noch einmal nachforschen. Fest steht aber, dass »Die Leinwand« ins Türkische übersetzt wird und bei Metis Publications (Istanbul). Das ist – schön schön […]
Am 9. Mai 2012 um 08:53 Uhr
[…] Anbei erst einmal eine Textprobe aus dem Epilog. Ich fühlte mich enorm an Szenen aus der »Leinwand« erinnert. Irgendwas an meinen Erzählern ist definitiv fragwürdig. Erschreckend auch, dass diese […]
Am 8. September 2012 um 00:06 Uhr
[…] Passgenau zum offiziellen Erscheinungstermin der US-Ausgabe der »Leinwand« hat das German Book Office New York für den September »The Canvas« zum Buch des Monats […]
Am 12. Februar 2013 um 16:58 Uhr
Lieber Herr Stein,
vor ungefähr zwei Monaten ist ein Aufsatz von mir über „Die Leinwand“ erschienen, mit dem Titel: Benjamin Steins „Die Leinwand“ oder über di (Un-)Möglichkeit (auto-)biographischen Schreibens, in: A. Arndt, C. Deupmann, L. Corten (Hg): Logik der Prosa, Göttingen 2012, S. 302-333.
Falls Sie das interessiert, würde ich Ihnen gerne einen Sonderdruck als pdf-Datei zuschicken.
Mit freundlichen Grüßen
Alessandro Costazza
Am 17. Juli 2013 um 18:36 Uhr
Lieber Herr Stein,
dürfte ich mich noch einmal an Sie wenden? Es geht um das jüdische Datum am Ende von Zichronis Bericht. Ich werde nicht schlau daraus, ob es den Zeitraum Januar oder Februar bis Juli oder August 2008 bezeichnen soll oder ob mir die Jahreszahl einen genauen Hinweis auf den Monat geben könnte? Das ist nur ein kleines Detail, aber trotzdem für mich interessant. Noch einmal besten Dank im Voraus!
Am 17. Juli 2013 um 19:28 Uhr
Liebe Frau Jetta,
entschuldigen Sie bitte, wenn ich hier anstelle von Herrn Stein zu antworten versuche. Natürlich hat das Datum am Ende von Zichronis Bericht eine grosse Bedeutung, denn er zeigt v.a., dass die Niederschrift des Berichts nach dem Tag des vermeintlichen Todes von Zichroni anfängt. Ich zitiere hier ein Stelle aus meinem Aufsatz über das Buch (siehe vorhergehenden Eintrag):
Mit freundlichen Grüßen
Alessandro Costazza
Am 17. Juli 2013 um 19:58 Uhr
@Jetta: Natürlich »dürfen« Sie. Gern per Mail. Was das Datum angeht, hat Herr Costazza den Nagel auf den Kopf getroffen.
Am 18. Januar 2014 um 23:27 Uhr
[…] Was lange währt, wird endlich gut? So könnte man hier meinen. »Die Leinwand« wird auch in Israel erscheinen. Keter Publishing, ein großer Verlag, hat die Rechte für eine […]
Am 1. März 2014 um 18:23 Uhr
[…] Der Showdown zwischen Wechsler und Zichroni und Wechslers vergebliche Flucht vor Ben-Or in der »Leinwand« finden in einem Hain kurz vor der Stadtgrenze von Jerusalem statt. Bislang konnte man diesen Hain […]