Archiv der Kategorie 'Replay'

Die Tyrannei der Gutmeinenden

Sonntag, den 12. Juli 2009

Of all tyrannies a tyranny sincerely exercised for the good of its victims may be the most oppressive. It may be better to live under robber barons than under omnipotent moral busybodies. The robber baron’s cruelty may sometimes sleep, his cupidity may at some point be satiated; but those who torment us for our own good will torment us without end, for they do so with the approval of their own conscience.

C. S. Lewis

••• Ich schaue mir gelegentlich die Youtube-Videos von Laughter1099 an, ein sehr kultivierter Pfeifenraucher aus den USA, der in seiner »Virtual Smoking Lounge« allerlei Wissenswertes und Überlegenswertes zum Thema Pfeifenrauchen ventiliert. Die Tabaksteuer ist bei uns wie auch in den USA gerade wieder einmal deutlich angehoben worden. Und in einigen Bundesstaaten der USA wird unterdessen sogar an Gesetzen gefeilt, die einem das Rauchen in den eigenen vier Wänden verbieten sollen. Alles natürlich nur zu unserem Besten, versteht sich. In diesem Zusammenhang zitiert Dave in seinem Video »The Tyranny of the Do Gooders« C. S. Lewis. Und dieses Zitat wollte ich mir für »Pans Wiederkehr« merken, wenn die Arbeit an diesem Roman nun auch erst einmal aufgeschoben ist zugunsten von »Diamond District«.

Übrigens hoffe ich, bereits im August die erste Recherchereise nach Antwerpen antreten zu können. Und besonders freut mich, dass ich womöglich die Herzdame mitnehmen kann auf diesen »investigativen Trip«.

Dreischneidiges Schwert

Dienstag, den 7. Juli 2009

Ambassador Kosh, Vorlon Empire

Understanding is a three-edged sword: your side, their side – and the truth.

Kosh Naranek
Ambassador Vorlon Empire

Für den Zettelkasten

Freitag, den 22. Mai 2009

Im Christentum sah Hitler die Fortsetzung des Judentums, eine Erfindung des Juden Paulus; die christliche Moral widersprach seinem Menschenbild; kompromisslose Ablehnung und Vernichtung war sein Programm. Er betrachtete sich dazu berufen, insbesondere die katholische Kirche ebenso wie Judentum und Bolschewismus zu vernichten. … »Der Faschismus mag in Gottes Namen seinen Frieden mit der Kirche machen. Ich werde das auch tun. Warum nicht! Das wird mich nicht abhalten, mit Stumpf und Stiel, mit all seinen Wurzeln das Christentum aus Deutschland auszurotten. Man ist entweder Christ oder Deutscher. Beides kann man nicht sein.« [O-Ton Hitler]. … Im Zusammenhang mit dem Röhm-Putsch (Juni 1934) ließ er auch katholische Kirchenführer wie die Laien Erich Klausener und Edgar Julius Jung ermorden. Zum Boykott jüdischer Geschäfte war schon erstmals im April 1933 aufgerufen worden.

Franzen, Kleine Kirchengeschichte. Herder Verlag.

••• Ich muss mir das mal eben als O-Ton merken mit Bezug auf diesen und jenen Beitrag.

via: Elsas Nacht(b)revier

Wir

Mittwoch, den 22. April 2009

Jewgenij Samjatin (1923)
Jewgenij Samjatin (1923) – gemalt von Boris Mikhailovich Kustodiev (1878-1927)

••• In Vorbereitung auf die Arbeit an »Pans Wiederkehr« möchte ich mir einige der klassischen Dystopien des letzten Jahrhunderts ansehen. Meine nachhaltigste Begegnung mit diesem Genre war Orwells »1984« (1948). An Huxleys »Brave New World« (1932) erinnere ich mich hingegen kaum. Beim Stöbern nach anderen dystopischen Romanen bin ich auf Jewgenij Samjatins (1884-1937) Roman »Wir« gestoßen, der bereits 1920, also 12 Jahre vor »Brave New World« und 28 Jahre vor »1984« entstand und Orwell wie Huxley als Inspiration diente.

In der sowjetischen Literaturenzyklopädie von 1929/39 wird Samjatin als Renegat und Konterrevolutionär letztmalig offiziell erwähnt und sein in der Sowjetunion nie vollständig erschienener Roman »Wir« als »niederträchtige Schmähschrift auf die sozialistische Zukunft« bezeichnet:

Die Theorien Samjatins sind eine bloße Maskierung der sehr prosaischen und sehr verständlichen Sehnsüchte der Bourgeoisie nach dem verwirkten Wohlstand und ihres Hasses auf diejenigen, die sie dieses Wohlstandes beraubt haben.

Betrachtet man das obige Gemälde, das Samjatin im Jahre 1923 zeigt, könnte man meinen, tatsächlich einen Vertreter der enteigneten russischen Bourgeoisie vor sich zu haben. Dieser Eindruck aber täuscht.


Den ganzen Beitrag lesen »

Land in Sicht

Mittwoch, den 1. April 2009

••• Wie die Agentin mir mitteilt, ist Land in Sicht für die »Leinwand« und damit für mich. In die Suche nach einer neuen Verlagsheimat ist Bewegung gekommen. Genaues kann ich noch nicht schreiben, da noch allerhand zu klären ist. Nur soviel: Der Verhandlungspartner stand und steht ganz oben auf meiner Wunschliste.

Der Weg bis zum Erscheinen dürfte noch weit sein. Doch immerhin kann ich nun dem finsteren Troll, der seit Wochen um mich herumschleicht und flüstert »Bleib doch im Bett, ist eh alles wurscht« die Zunge rausstrecken. Bäääh!

So, und nun frisch an die Arbeit. »Pans Wiederkehr« nimmt langsam Gestalt auf der inneren Leinwand an; und es ist ein Berg von Material zu sichten.