Archiv der Kategorie 'Replay'

Fahnenkorrektur Nr. 1

Mittwoch, den 24. August 2011


»Replay«, die ersten Fahnen

••• Eine weitere Etappe ist geschafft: die erste Fahnenkorrektur. Ich habe sie mit weniger Herzklappenflimmern überstanden als seinerzeit bei der »Leinwand«. Aber nein, auch bei diesem Buch möchte ich die Seitennummern nicht am Innenrand der Seiten haben. Wer kommt auf solche Ideen? Seitennummern haben eine Funktion. Sie dienen dazu, beim Blättern schnell eine bestimmte Seite zu finden. Das lässt nicht viel Spielraum für Ergonomieexperimente. Es ist auch erstaunlich, wie beim Kopieren des Textes aus einer Datei in eine andere Wörter und Satzzeichen verlorengehen können. Das ist wohl wie beim Theater: eine gehörige Portion Mysterium muss bleiben.

Erschrocken bin ich wieder einmal über die Tatsache, wie viele echte Fehler auch nach Lektorat und mehrfachen Korrekturgängen noch unentdeckt geblieben sind. Größer wird das Erschrecken beim ersten Lesen des fertigen Buches sein – wenn dann beim ersten Aufschlagen auffällt, was auch bei den Fahnenkorrekturen noch durchgerutscht ist.

Menno, ich bin so entsetzlich gespannt auf Leander Eisenmanns Cover-Entwurf… Warten, warten, warten. Und das kann ich ja bekanntlich gar nicht gut.

»Replay« im Satz

Dienstag, den 9. August 2011

••• Es ist geschafft: Eben habe ich die finale Version des neuen Romans für den Satz an Beck geschickt. »Replay« wird der Roman heißen, ca. 190 knackige Seiten. Erscheinen soll das Buch im Januar 2012. Auszüge werde ich hier nicht mehr bringen, aber von der Produktion berichten: Klappentext, Layout, Cover-Gestaltung.

Muss ich erwähnen, dass ich dieses Buch liebe? Ich bin sehr gespannt, wie es aufgenommen werden wird.

Pan schweigt

Dienstag, den 12. Juli 2011


Strand bei Esquinzo (Fuerteventura)

••• Es ist mitten in der Nacht, und ich kann nicht schlafen. Hinter mir liegen zwei sehr kreative Wochen in Esquinzo auf Fuerteventura. Morgen geht es zurück nach München.

Ich hatte mir vorgenommen, das 3. Kapitel von »Replay« hier zu schreiben. Und was habe ich geschafft?

Den ganzen Beitrag lesen »

Mit beiden Augen

Montag, den 27. Juni 2011

Das Publikum applaudierte. Ich applaudierte auch. Peinliche Geschichten haben immer etwas Reizvolles. Katelyn allerdings legte unterm Tisch ihre Hand auf mein Knie. Sie sah mich an, und für einen Moment glaubte ich, sie würde, was ich noch nie erlebt hatte, tatsächlich weinen.

Was ist? fragte ich besorgt.

Nichts, sagte sie ruhig, hatte sich augenblicklich wieder gefasst und meinte: Ich habe mich nur eben gefragt, ob wir wirklich das Richtige tun.

Das tun wir, sagte ich, das tun wir sicher.


Den ganzen Beitrag lesen »

Die falsche Hymne

Sonntag, den 26. Juni 2011

Zum Auftakt des Davis-Cup-Finales zwischen Australien und Spanien, das 2003 in der Rod-Laver-Arena in Melbourne ausgetragen wurde, sollte Morrison die spanische Nationalhymne spielen. Und er spielte sie. Wochen zuvor schon hatte man ihm die Noten zugeschickt. Die Tonart sei für die Trompete problematisch gewesen, aber er habe das Stück nicht transponieren wollen, weil er davon ausgegangen war, dass einige der anwesenden Spanier ihre Hymne würden mitsingen wollen. Also hatte er sich redlich gemüht und geübt und war bestens vorbereitet.

Es war, erzählte er, ein wenig schräg: Ich wusste nicht, wo ich hinschauen sollte. Dort stand das spanische Team und schaute zu mir herüber. Aber ich bin Australier! Ich hätte unser Team anfeuern sollen. Stattdessen spielte ich die Hymne der Spanier. Was soll’s, sagte ich mir: Es ist ein Job. Ich wollte es gut machen. Dieses Stück sollte so etwas wie der verlängerte rote Teppich sein, auf dem wir die Spanier und ihren König willkommen hießen.


Den ganzen Beitrag lesen »

Der Abend vor der Implantation

Freitag, den 24. Juni 2011

James MorrisonIn der Firma ging es nun hektisch zu. Matana gab sich einsilbig. Alle Teams wurden zum Rapport einbestellt, Experimente zum hundertsten Mal wiederholt, um letzte Gewissheit zu bekommen, dass alles perfekt vorbereitet war und das Implantat funktionieren würde. Die Nervosität steckte mich an, und damit ich mich und die anderen nicht zu sehr verrückt machte, wurde ich beurlaubt. Ich sollte mich ein paar Tage ausruhen, versuchen, an anderes zu denken und vor allem: mir keine Sorgen machen.

Das war leichter gesagt als getan. Am Tag vor der OP tigerte ich vom frühen Morgen an durch meine Wohnung. Es gab nichts mehr zu tun für mich als abzuwarten und den anderen zu vertrauen. Glücklicherweise kam Katelyn zu Besuch. Sie hatte sich ausgemalt, wie es um mich stehen musste und präsentierte mir stolz zwei Eintrittskarten für einen Jazzclub, in dem wir einige Monate zuvor schon einmal gewesen waren.

Jazz? fragte ich ungläubig: Heute?

Warum nicht? antwortete sie. Was willst Du sonst tun? Auch den Rest des Tages in der Wohnung auf und ab laufen?


Den ganzen Beitrag lesen »

Titelfragen

Donnerstag, den 23. Juni 2011

Benjamin Stein bei Rundfunkaufnahmen für den WDR im Downtown Studio München • Foto: Martin Heindel
Bei Rundfunkaufnahmen für den WDR am 22.06.2011 im Downtown Studio München • Foto: (cc) Martin Heindel

••• Adrian Winkler vom WDR, der die Live-Radiolesung in Köln produziert hat, fragte mich vor Monaten nach einer Erzählung für das ARD-Radiofestival. Dabei handelt es sich um Halbstundensendungen, in denen die Autoren ihre Beiträge selbst lesen. Mein Beitrag, der gestern in München aufgezeichnet wurde, ist so etwas wie eine Skizze, aus der das erste Kapitel von »Replay« entstanden sein könnte. Sechsundzwanzig Minuten Lesezeit, also nicht einmal 14 Seiten – da hat man als Romancier gerade mal tief Luft geholt. Ich konnte im Anschluss noch einmal in die Aufnahme reinhören und mochte den »Sound«. Es wird bestimmt eine schöne Sendung. Ausgestrahlt werden soll sie im September.


Den ganzen Beitrag lesen »