Archiv der Kategorie 'Prosa'

Der Preis des Genies

Samstag, den 6. Oktober 2007

Stop it
© PostSecret.com 2007

Ich bin eifersüchtig auf Künstler, deren Depression ihre Kreativität beflügelt. (Meine scheint sie zu stoppen.)

••• Anfang der Woche hatte ich vor, meinen Beitrag für die nächste spatien-Ausgabe („Was sind literarische Weblogs?“) zu schreiben. Als Aufhänger hatte ich mir Jean-Paul Sartres Autobiographie „Die Wörter“ ausgesucht, denn er beschreibt sehr deutlich, was ja auch Tenor dieses Weblogs von Anfang an war: Schreiben beginnt mit Lesen (und Leben) und will davon begleitet sein. Entsprechend teilt Sartre seine Betrachtungen zum Thema in zwei Teile: „Lesen“ und „Schreiben“.

Zum Schreiben des Beitrags bin ich noch nicht gekommen, u. a. weil ich mich bei Sartre festgelesen habe. Es ist wirklich sehr lange her, dass ich dieses Buch zum ersten Mal gelesen habe, offenbar mit Inbrunst, denn ich habe diverse Stellen angestrichen. Solche An- und Unterstreichungen – wenn sie denn auch noch von einem selbst und Jahrzehnte alt sind – finde ich sehr spannend.


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1001 Nacht

Montag, den 1. Oktober 2007

Scheherezade - © 2007 by *janey-jane@deviantart.com
Scheherezade – © 2007 by *janey-jane@deviantart.com

••• Dass meine Mutter Märchenfilme liebt und Märchenbücher sammelt, habe ich wohl schon erwähnt. Es gab da ganz unterschiedliche Arten von Märchen: die eher pädagogischen, rauhen der Brüder Grimm, die poetischen von Andersen und die ebenfalls poetischen und dabei durch ihre Fremdheit und exotischen Handlungsorte die Phantasie anregenden Märchen aus 1001 Nacht. Das ist nun natürlich eine ganz spontane, höchst unwissenschaftliche und undifferenzierte „Sortierung“. Aber diese Beschreibung trifft am ehesten mein Gefühl.


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SkyRadio

Donnerstag, den 2. August 2007

••• Und gut lesen kann der auch noch! Markus A. Hediger ist nun auch im Podcast zu hören! Hingehen, reinhören, auf die nächste Folge warten!

Update: Und schon ist er umgezogen mit seinem Podcast – und zwar » hierhin. Er wird der Hörerschaft nicht entrinnen!

Arno Schmidt liest Arno Schmidt

Donnerstag, den 26. Juli 2007

Arno Schmidt (Radio)

••• Im Livestream von Nordwestradio liest heute um 18:30 Arno Schmidt Kurzprosa und einen Essay. Ob es sich um eine Aufzeichnung oder Live-Sendung handelt…

Windows Media Player oder RealPlayer sollten installiert sein. Dann kann man sich in den Livecast einklinken über die folgenden Links. Jetzt müsste ich nur noch wissen, ob und wie man das aufzeichnen kann… (und darf?)

Livecast Nordwestradio (Windows Media Player)
Livecast Nordwestradio (RealPlayer)

» via Sturznest, bei dem der Beitrag schon wieder verschwunden ist

Der Kopist

Donnerstag, den 26. Juli 2007

Nur zweimal ließ ich es zu, daß er mich berührte. Nur zweimal, und beide Male durch den Spiegel.

Teresa Ruiz Rosas

••• Bereits als Kind entdeckte Teresa Ruiz Rosas ihre Leidenschaft für die Literatur. Schon mit 18 Jahren erhielt sie den peruanischen Literaturpreis Enrique-Huaco. Ihr erster Roman „El Copista“ war in Spanien ein Überraschungserfolg und erschien auf Deutsch unter dem Titel „Der Kopist“ im Ammann-Verlag. Teresa erzählt darin eine verhängnisvolle Dreiecksgeschichte; und sie erzählt sie aus zwei Perspektiven: der des Kopisten Amancio Castro und jener der schönen Marisa, die sowohl von dem Komponisten Don Lope Burano als auch von seinem Kopisten Amancio begehrt wird.

Dieses Erzählen einer Geschichte aus den sehr unterschiedlichen Perspektiven der Hauptpersonen hätte allein schon mein Interesse geweckt. Sich einem Geschehen auf diese Weise zu nähern, ähnelt der Art, wie Amancio Castro Marisa berührt: im Spiegel. Nur sind es mehrere Spiegel, die Spiegel der Wahrnehmung verschiedener Menschen.

Das Spiegelspiel (siehe unten), das Marisa und Amancio spielen, steht so auch für die Erzählweise oder vice versa. Und es gibt noch mindestens eine weitere derartige Doppelbödigkeit in diesem kleinen, wundervollen Buch: Amancio ist Kopist. Er kopiert für die Musiker die einzelnen Solostimmen aus der Orchesterpartitur heraus. Aber er ist auch Musiker und Komponist oder doch eher ein verhinderter Komponist. Es kommt ihm jeweils vor, als kenne er die Musik, die er kopiert, bereits, als sei diese Musik in ihm, doch ein anderer hätte sie niedergeschrieben; und ihm bleibe nun nur das Abschreiben der Noten.


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