Archiv der Kategorie 'Prosa'

Gern erinnert

Mittwoch, den 16. April 2008

••• An den Beitrag, der heute im „Rückspiegel“ auftaucht, habe ich mich wirklich gern erinnert und ihn mit Freude wieder gelesen. Zu einer – allerdings nicht öffentlichen – Editionsrunde ist es mit einem anderen Werk und ein gutes Jahr später ja tatsächlich noch gekommen. Und es hat gut funktioniert und wirklich Spaß gemacht.

Ein verwirrendes Lob der Faulheit

Dienstag, den 25. März 2008

EIn Gastbeitrag von Jürgen Kuri

••• Wenn ich auf den Balkon unserer Wohnung trete, fällt der Blick nahezu als Erstes auf das Straßenschild „Hammersteinstraße“. Gewundert hat mich der Name schon immer, eine Hammersteinstraße inmitten all der Chemiker und Physiker, die ansonsten den Straßen des Viertels ihren Namen geben, Hammerstein in einer Reihe mit Liebig, Fraunhofer, Bunsen, Röntgen oder Bessemer? Die Frage, wer denn nun dieser Hammerstein sei, spukte mir lange im Hinterkopf herum als etwas, das man mal nachschlagen könnte. Dann kam Hans Magnus Enzensberger mit seinem Hammerstein-Buch – und ich wünschte mir, ein flapsig hingeworfenes „So genau wollte ich das eigentlich gar nicht wissen“ hätte sich einem wie Enzensberger ohne besonderen Hinweis als Leitschnur gestellt.


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Ein anderes Blau als Prosa-Insel

Montag, den 24. März 2008

Benjamin Stein: Ein anderes Blau (Edition Neue Moderne)
Benjamin Stein: Ein anderes Blau
Prosa für 7 Stimmen
Edition Neue Moderne 2008
ISBN: 978-3-9523236-4-9

••• Was lange währt, wird endlich gut. Das „Andere Blau“ hat nun – ein Jahr nach Präsentation hier im Turmsegler – seine finale Veröffentlichungsform gefunden.

Erscheinen wird es voraussichtlich Mitte/Ende April in der „Edition Neue Moderne“, und zwar in der Reihe „Prosa-Inseln“, in der bislang Andre Thoms „Einbruch des Zeitraums“ und Michael Perkampus‘ „Geschichte des Uhrenträgers“ erschienen sind.

Die robuste Gallimard-Broschur gefällt mir ausnehmend für diese nun 114 Seiten „Prosa für 7 Stimmen“. Der Preis wird bei knapp 10 Euro liegen, was auch passt. Bleibt mir nur noch, der Druckausgabe ein paar Händevoll Leser zu wünschen und der Reihe selbst noch viele interessante Fortsetzungen.

Purim Sameach

Freitag, den 21. März 2008

Purim aus der Perspektive von Haman (via: Jewschool)

••• Die Innensicht eines Raschas – Haman – als Rap führt mich gerade auf gedankliche Abwege…

Derzeit ist ja viel Gerede und Geschreibe ums Erzählen aus der Innensicht. Anlass ist Jonathan Littells Wälzer „Die Wohlgesinnten“. Romane von 1.400 Seiten schrecken mich persönlich enorm ab. Dieses Thema ohnehin. Auch hat Robert Merle bereits kurz nach dem Krieg in „Der Tod ist mein Beruf“ diese Variante anhand des Lagerkommandanten von Auschwitz ohne jeglichen Sensationstouch wunderbar erzählt. Aber davon wollte ich eigentlich gar nicht schreiben…

Happy Purim!

Die Geschichte des Uhrenträgers

Freitag, den 21. März 2008

Eine Schönwalder Kuckucksuhr

Wie kann denn der Zauber uns nur so einen unendlichen Spaß bereiten? Wie ist es möglich, daß wir überschäumen vor Vergnügen an all dem, was uns gar keinen Sinn verspricht und nur Verwirrung ist?

Michael Perkampus, aus „Die Geschichte des Uhrenträgers“
© Michael Perkampus, Edition Neue Moderne (2008)
Broschur, 126 Seiten mit einem Nachwort des Autors

••• Vor kurzem legte Michael Perkampus in seiner „Edition Neue Moderne“ im Gallimard-Broschurformat eine neue Erzählung vor. Es ist nicht ganz so, daß „Die Geschichte des Uhrenträgers“ gar keinen Sinn verspricht und nur Verwirrung ist. Zauber verbreiten und Spaß bereiten – das allerdings tut sie voll und ganz.

Wollte man berichten, was Perkampus in dieser Erzählung treibt, kommt man mit der Nacherzählung eines Plots nicht sehr weit. Der eher zum Maler berufene Franz-Anton aus dem Schwarzwälder Schönwald ist zum Bauen von Uhren wohl zu ungeschickt. Also wird er mit ihnen auf Handelsreise geschickt, zu Fuß und gen Frankreich, nach Straßburg, um genau zu sein. Und eventuell kommt er dort sogar an. Doch so wenig ein solcher Plot auf den ersten Blick zu bieten scheint, so wenig macht er dieses kleine Buch aus; denn um das dünne Handlungsfädchen herum knüpft Perkampus eine Erzähl- und Schaukollage, die – ganz wie oben zitiert – vor allem Zauber und Vergnügen sein will.


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