Archiv der Kategorie 'Lyrik'

drei tage

Mittwoch, den 17. März 2010

Neumond
47 Sekunden nach Neumond © A. Liesen

drei tage
habe ich nicht
mit dir gesprochen

welch eine ferne
dass ich selbst
den neumond vergesse
der als sichel
im schwarz schwebt
ein schwert über mir
gehalten von deiner
unsichtbaren hand

heute ist über mich
schon alles gesagt

das urteil ist längst
gesprochen

© Benjamin Stein (2010)

Finale Fahnen

Montag, den 8. März 2010

Charlotte Grasnick: So nackt an Dich gewendet (Gesammelte Gedichte), Innentitel mit Frontispiz von Dieter Goltzsche
Charlotte Grasnick
»So nackt an Dich gewendet« (Gesammelte Gedichte)
Innentitel mit Frontispiz von Dieter Goltzsche
Verbrecher Verlag 2010

••• Es ist vollbracht! Eben habe ich einen letzten prüfenden Blick auf die finalen Fahnen des Grasnick-Bandes geworfen. Das ist ein schönes Buch geworden. (Ein gutes sowieso, na hallo!) Nachdem die »Verbrecher« einen sagenhaften Spurt hingelegt haben, wird der Band pünktlich am 18. März zur Buchpräsentation auf der Messe sein. (Ihr seid Helden!, verkünde ich hiermit mal ganz offiziell.)

Ich bin stolz wie auf ein eigenes Buch, kann ich Euch sagen. Das war keine leichte Sache. Aber wenn ich aufs Ergebnis schaue, sind alle Mühen vergessen.


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es gehe dir gut

Freitag, den 5. März 2010

Michael Lentz: Offene Unruh, 100 Liebesgedichte, S. Fischer 2010

es gehe dir gut. hört man.
kaum zu glauben.
die sonne scheint.
kälter kann es nicht werden.

Michael Lentz, aus: »Offene Unruh«
100 Liebesgedichte
© S. Fischer Verlag 2010

••• Das launige Gespräch über Liebe und Liebesgedichte zwischen Raoul Schrott und Michael Lentz bei der Aufzeichnung zu »Literatur im Foyer« letzten Dienstag war eine sehr schöne und pointierte Performance dieser beiden Routiniers. Aber hat es wirklich dazu eingeladen, Michael Lentz‘ 100 Liebesgedichte zu lesen, die am 11. März unter dem Titel »Offene Unruh« bei S. Fischer erscheinen? Ich bin mir nicht ganz sicher. Ich habe Kopfbetontes, Distanziertes, sogar Unterkühltes erwartet. Dank eines sehr ansprechenden Features auf FAZ Online konnte ich mich nun überzeugen, dass Lentz etwas ganz anderes liefert. Als Countdown zum Erscheinen präsentiert die FAZ Michael Lentz und seinen neuen Gedichtband mit täglichen Videolesungen – ein Gedicht pro Tag. Und diese Gedichte machen nicht nur neugierig – sie packen, mich jedenfalls und nicht nur mich.


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Erinnerungen an eine Dichterin

Mittwoch, den 3. März 2010

Die Lyrikerin Charlotte Grasnick in Volltext 1/2010
»Die Lyrikerin Charlotte Grasnick« in Volltext 1/2010

••• Ich bin zurück aus Mainz – erschöpft, aber glücklich über neue Bekanntschaften und interessante Gespräche. Und was finde ich zu Hause? Dass ich die »Volltext« jedesmal gern zur Hand nehme, habe ich hier sicher schon mehrfach verkündet. Heute hatte ich allerdings besonderen Grund zur Freude, denn das um etwa ein Drittel gekürzte Nachwort zu Charlotte Grasnicks Gedichtband »So nackt an dich gewendet« ist in der aktuellen Ausgabe 1/2010 nun in sehr schöner Aufmachung vorveröffentlicht.

Diese Erinnerungen an Charlotte sind auch Erinnerungen an meine ersten Gehversuche als Autor, bei denen Charlottes Bildung und Meinung eine wichtige Rolle spielten. Ich hoffe, dass die Lektüre dieses Nachworts viele Leser neugierig macht auf die Gedichte. Sie haben es verdient.

Für Charlotte Grasnick in Leipzig

Dienstag, den 23. Februar 2010

••• Am ersten Messetag, dem 18. März 2010, werde ich auf der »Leseinsel Junge Verlage«, Halle 5, Stand E200, Charlotte Grasnicks gesammelte Gedichte »So nackt an dich gewendet« vorstellen, die, von mir herausgegeben und mit einem Nachwort versehen, im März im Verbrecher Verlag erscheinen werden.

Ich denke, man darf verraten, dass ein Teil des Nachworts in der nächsten »Volltext« erscheinen wird. Über beide Umstände freue ich mich sehr. Und natürlich würde es mich auch sehr freuen, den einen oder anderen Turmsegler in Leipzig zu treffen.

Inmitten der Wälder

Mittwoch, den 10. Februar 2010

Snow • © by Jodmiester@deviantart.com
Snow • © by Jodmiester@deviantart.com

••• Räuspern. Wir waren bei Robert Frost. Und ich habe da noch etwas nachzutragen. Bei meiner Suche nach Frost-Übertragungen bin ich auf einige interessante Beiträge gestoßen, die ich mit den Turmseglern teilen möchte.

Auf AdamSmithAcademy.org – einem Education Channel als Podcast – gibt es allerhand zu entdecken und zu lernen. Aufmerksam geworden bin ich auf diesen Podcast – eben über Robert Frost, dessen berühmtes Gedicht »Stopping by Woods on a Snowy Evening« dort würdigend vorgestellt wird.

Hier ist es.


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שיר השירים

Dienstag, den 26. Januar 2010

Heaven forbid that any man in Israel ever disputed that the Song of Songs is holy. For the whole world is not worth the day on which the Song of Songs was given to Israel, for all the Writings are holy and the Song of Songs is holy of holies.

Rabbi Akiva in Mishnah Yadayim 3:5

••• Bevor ihr die folgende deutsche Übertragung des ersten Kapitels des »Liedes der Lieder« lest (andere gibt es übrigens hier) und bevor ihr die Interpretation in sfardischem Stil anhört, lohnt sich ein Blick in den Wikipedia-Artikel zum »Song of Songs«. Dass Rabbi Akiva sich so enthuastisch über diese Dichtung geäußert hat, hat sicher etwas damit zu tun, dass er Mystiker war.

Aufgestöbert hat die Aufnahme natürlich die Herzdame. Die übrigen 7 Kapitel sind hier zu finden.


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