Doch so einfach
Donnerstag, den 6. August 2009»Krötenwanderung« • Eine Gastkolumne von Markus A. Hediger
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Am 1. August, dem Schweizer Nationalfeiertag, fuhr ich mit meinen Eltern auf die Schwägalp. Mein Vater wollte das riesige weiße Kreuz auf rotem Tuch sehen, das zehn wagemutige Bergsteiger an der Flanke des Säntis angebracht hatten. Es war ein blauer Tag, der Berg majestätisch. So groß wie zwei Fußballfelder hing die Schweizer Marke da oben hoch am symbolträchtigen Felsen. Vier Tage ist es nun her und noch immer spricht mein Vater davon, wie ergriffen er war, als er diese gigantische Fahne sah. Vielleicht ist Heimat nichts anderes als das: ein Symbol, das für ein Stückchen Land steht, und dieses wiederum für bestimmte Eigenschaften. Im Falle der Schweiz mögen es Ordnung und Fortschritt sein. Zusammen ergeben sie jene Qualität, für die Schweizer Produkte weltberühmt sind. Gesetzliche Richtlinien bestimmen, wie viel Schweiz in einem Produkt stecken muss, damit es sich mit dem Schweizer Wappen zieren darf. Mein Vater tut keinen Schritt ohne Schweizer Taschenmesser im Hosensack.
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Doch so einfach ist es nicht.
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